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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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fahre. „Tom, wach doch auf!“, sage ich etwas lauter, nachdem ich den Motor ausgestellt habe, und rüttle leicht an seiner gesunden Schulter. „Was denn?“, wird er nun auch endlich wach und sieht mich verschlafen blinzelnd an. „Ich bin müde, mir fallen schon die Augen zu und hier sind weit und breit keine Häuser, geschweige denn eine Pension!“, gähne ich und reibe mir über die Augen. Ich bin wirklich furchtbar müde, so sehr, dass ich schon Angst hätte, gegen einen Baum oder in einen Graben zu fahren, wenn ich das Auto auch nur 10 Meter weiter bewege. „Dann schau mal, dass du was findest, wo wir ein bisschen geschützt und unauffälliger stehen können und dann schlafen wir halt im Auto!“Sofort nicke ich und wäre zwar über ein Bett erfreuter, aber Schlaf im Auto ist immerhin etwas. Hauptsache schlafen und wenn ich mich hier aufs Feld legen würde, wäre mir das im Moment auch egal! Ich starte das Auto also wieder und fahre unter Toms wachsamen, etwas müden Augen, direkt in den kleinen Wald rein, der sich rechts von uns befindet und immerhin über einen breiten Trampelpfad verfügt, auf dem ich, wenn auch holprig, ein Stück hineinfahre. Als ich der Meinung bin, weit genug drin zu sein, schalte ich wieder den Motor ab, mache zehn Kreuze, dass ich das Auto heile herbekommen habe, und lege schnaufend meinen Kopf aufs Lenkrad. Ich bin so verdammt müde! „Na komm, auf die Rückbank schaffen wir es noch, ja?!“, höre ich Tom dumpf durch meinen nur halbwachen Zustand reden und könnte wetten, dass er mindestens schmunzelt. Ich nicke nur schwach und steige dann aus. Tom zieht noch den Schlüssel ab und folgt mir. „So, ich denke. es wäre gut, wenn du dich hinlegst und ich mich seitlich neben dich, wegen meiner Schulter!“, überlegt Tom laut und schaut abschätzend auf die Rückbank.

    „Ich kann auch auf einem der vorderen Sitze schlafen, ich will nicht, dass du dir wegen mir wehtust, das hast du schon genug!“, protestiere ich aber und werfe ebenfalls einen Blick auf die schon recht enge Rückbank. Es ging zwar das letzte Mal, aber da war Tom noch nicht verletzt. Kurz lächelt er mich an, schüttelt dann aber den Kopf. „Kommt nicht in Frage, du bist so lange gefahren, du brauchst mindestens eine Rückbank, auf der du schlafen kannst! Na komm, leg dich hin!“ Nach kurzem Zögern nicke ich und tu dann wie mir geheißen. Als ich liege, kommt dann auch Tom und quetscht sich zwischen mich und die Rückenlehne. „Aber das ist doch sicher ...“ „Nicht unbequem! Barry, das geht so, ich sag schon, wenn mir was nicht passt oder etwas nicht geht, mach dir da mal keine Sorgen! Ich hab einen Mund zum Reden und ich benutze den auch, wenn ich es für nötig halte!“, lacht er und streichelt mir dann sachte über die Wange, wohlgemerkt mit seiner rechten Hand. „Nicht, du tust dir weh!“, murmle ich leise und kann irgendwie ... eine Spannung fühlen. Es ist eigenartig gerade. Tom lächelt nur wiedermal und zieht dann die Decke über uns. „Mach dir doch nicht so viele Gedanken!“, flüstert er ebenfalls und legt seinen Kopf neben Meinen. Ich drehe mich etwas mehr, sodass ich ihn besser anschauen kann. Und das tu ich lange ... Meine Müdigkeit steht im Moment im Hintergrund und Tom irgendwie ganz nah im Vordergrund. „Wir sind bald in Deutschland und ich hoffe, dann wird wieder alles besser“, sage ich mehr zu mir, als zu Tom und bekomme dennoch eine Antwort. „Das wird es sicher!“, flüstert er und schließt dann müde seine Augen. Wie aus Reflex beuge ich mich die paar Zentimeter nach vorn und hauche ihm ganz kurz einen Kuss auf die Lippen. Erstaunt und anscheinend auf einmal putzmunter öffnet er sofort wieder die Augen und blinzelt mich verwirrt an. „Du hast es tatsächlich gepackt, dass ich anfange, mich in dich zu verknallen. Glückwunsch, Herr Tisper, Sie haben es geschafft!“ Stille ... Stille ... Und dann ein Strahlen in seinen Augen, was von mir mit einem Kichern erwidert wird. „Ich liebe dich!“, haucht er mit so einer unglaublichen Zärtlichkeit in der Stimme, dass man denken kann, dass seine Worte aus Seide oder Watte bestehen.

    „Und ich hab dich lieb!“, erwidere ich und beuge mich wieder vor. Dieses Mal lasse ich meine Lippen auf seinen und kann spüren, wie Tom sofort die Luft anhält, wenige Momente später aber wieder ausatmet. Sachte fängt er an seine Lippen zu bewegen und fordert mich mit einem zufriedenen Seufzen auf, mitzumachen. Das tue ich auch sofort und

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