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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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zusammen mit den Worten, meinen Körper und meine Seele beruhigen zu wollen, aber ich weiß, dass es nur ein Hirngespinst sein kann, und beruhige mich deswegen auch nicht. Ich will mich nicht beruhigen, wenn es keinen plausiblen Grund dafür gibt! „Hey, komm mal her, mein Kleiner, es ist doch alles gut, nichts passiert!“, ertönt die Stimme wieder und im nächsten Moment werde ich an einen warmen und weichen Körper gezogen. Kurz zischt die Person dabei auf, und als ich merke, dass das ist, als ich mich in die rechte Schulter der Person kralle, schrecke ich auf. Mit großen Augen starre ich Tom in die Augen und bin mir nicht sicher, ob so was wirklich mein Gehirn vorgaukeln kann. „Tom?“, flüstere ich fassungslos und taste wie wild seinen Körper ab, um feststellen zu können, ob er wirklich echt ist, oder doch nur ein Hirngespinst. „Hey, ich bin echt, jetzt guck doch nicht so!“, lächelt er mich liebevoll an und zieht mich wieder an seine Brust. „Aber ... Aber der Schuss!“, stottere ich und hoffe eine Antwort auf die indirekte Frage zu bekommen. „Barry ... Bei uns ist das russische Roulette so ... Es wird mit einer Kugel geladen. Wenn der erste Schuss leer ist, hat die betroffene Person sozusagen gewonnen. Wenn man will, kann man einen Wunsch äußern und eine Zahl sagen. Wenn man zum Beispiel 4 sagt und der vierte Schuss ein geladener ist, dann wird der Wunsch berücksichtigt. Natürlich ist da aber kein Risiko mehr da, dass man doch noch erschossen werden kann!“, erklärt Tom und bekommt von mir ein Nicken, welches von einem Wimmern begleitet wird, weil ich mich immer noch nicht allzu sehr beruhigt habe. Der Schock sitzt noch in meinen Knochen. „U ... Und?“, schluchze ich leise und genieße die Streicheleinheiten auf meinem Rücken.

    „Ich hab gewonnen.“ „Und was?“Sachte schiebt Tom mich von sich und schaut mir tief in die Augen. „Weißt du ... Die Sache mit dem russischen Roulette ist eigentlich so ... Wenn jemand in der Mafia versagt, einen großen Fehler macht oder irgendwie so was in der Art, dann wird das gemacht. Eine Art ... Strafe. Es wird so gesehen, dass, wer wirklich durch das russische Roulette verliert, es eben nicht würdig war und nicht mehr das Recht hat, weiter in der Mafia zu arbeiten oder gar der Chef zu sein. Ja und … Ich hab mir gewünscht, nur noch in kleinem Maß weiter machen zu können. So wie meine Eltern es bisher gemacht haben. Nur noch kleine Drogengeschäfte und so. Aber das ist dann nicht bei meiner eigenen Mafiagruppe, sondern ... Ja, ich bin jetzt sozusagen nur noch eine kleine Hilfe für meine Eltern! So brauchst du nichts mehr mit der Mafia zu tun haben und ich auch nicht, habe aber dennoch mein Einkommen damit! Aber halt weniger und auch keine krassen Sachen mehr. Ein bisschen Drogen und Waffen verticken, das war‘s! Ich ... Also wir können ja sehen, ob wir die Villa verkaufen oder ich auch eine Wohnung oder ein anderes Haus nehme. Wir sind noch so frisch in der Beziehung, das wird sich mit der Zeit ergeben, hm? Aber Barry, ich ... wir machen einen Neuanfang, hm? Wir fangen von vorne an, ohne schlechte Vergangenheit, ohne Schmerzen und Wut, Leid und ... Angst. Bist du bereit dazu? Ich will richtig neu anfangen, nicht nur halb!“Überfordert schaue ich Tom an. Ich kann nicht fassen, dass er das wirklich getan hat, immerhin ist die Mafia sein Status, sein ganzes Leben. Und Neuanfang? Gerne, wirklich gerne, aber ich weiß nicht so recht, verstehe nicht genau, was er meint. „Barry? Vertrau mir, ja?“, flüstert Tom mir ins Ohr und setzt einen Kuss auf mein Ohrläppchen, was mich sofort nicken lässt. „Okay!“, flüstere ich also und werde sofort von ihm mitgezogen. Ich komme kaum hinterher und finde mich dennoch kurz darauf, vor Toms Auto wieder. „Fahr zu der Disko, vor der dich die Jungs aufgegabelt haben!“, sagt er, schiebt mich zur Fahrerseite und lässt mich perplex einsteigen. Dass sein „aufgegabelt“ wohl ein bisschen arg nett ausgedrückt ist, wage ich nicht zu sagen. Dennoch tue ich das, worum er mich gebeten hat und fahre zu der Disko, die ich erst nach einigem Suchen, da ich Toms Gegend kaum kenne und erst in bekannte Gebiete fahren muss, wieder finde. Ein kleines Stückchen davon entfernt, parke ich das Auto und sehe Tom dann fragend an, weil ich noch immer nicht weiß, was er vorhat. „Okay, du gehst jetzt da rein und setzt dich an die Bar, okay?“, wendet er sich auch gleich wieder an mich und schaut mich auffordernd

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