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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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eine Knarre raus, eine Art Revolver oder so, mit Munitionstrommel, wie man sie eher von früher kennt, als von heute. „Russisches Roulette, Kleiner, willst du wirklich zusehen?“, kichert der Mann und schaut mit einem schelmischen Blick zu mir. „Was?!“, keuche ich erschrocken und kralle mich in Toms Jacke, die er sich übergezogen hat. „Tom, das kannst du nicht machen!“, flehe ich ihn an und würde sofort auf die Knie gehen, wenn er mir dadurch versprechen würde, da nicht mitzumachen. „Kleiner, es ist egal, ob er will oder nicht! Er muss, so sind die Regeln, also geh hoch, wirst ja sehen, ob er gut im Spielen ist oder nicht! Wobei ja nur ich spiele und er das Spielzeug ist ... Ach egal, geh einfach hoch, ich brauche keine nervigen Zuschauer!“, sagt der Typ wieder hämisch und seufzt dennoch genervt auf. Ich würde mir am liebsten die Ohren zuhalten und keines seiner Worte hören, aber ich vernehme sie und hasse die unangenehme Gänsehaut, die sich über meinem Körper ausbreitet. „Barry, bitte!“, legt Tom seine Hände an meine Schultern und sieht mich flehend, sowohl auch eindringlich, an. „Ich komme gleich nach!“ „Und wenn nicht?“ „Ich werde gleich nachkommen, Barry, ich habe eine Chance von 1 zu 5, das ist zu schaffen, ich verspreche dir, dass ich es schaffe, okay?! Ich werde dich glücklich machen und immer lieben – weil ich das Spiel gewinnen werde! Es ist gleich vorbei, dauert nicht lange und dann bin ich bei dir oben und alles ist gut!“ Tränen laufen mir über die Wangen, welche ich erst bemerke, als Tom sie mir liebevoll wegwischt und einen zärtlichen Kuss auf meine Lippen setzt. „Versprich es!“, schluchze ich. „Ich verspreche dir, dass ich gleich nachkomme, aber jetzt geh bitte!“, lächelt er schief und lässt mich mit dem Kopf schütteln.

    „Nicht das, du Idiot! Ich meine, dass du mich immer…“ „ … lieben werde und ich dafür sorge, dass du glücklich sein kannst? Das tu ich, Schatz, versprochen!“ Stille. Ich kann und will mich nicht von seinem Anblick trennen. „Geh, mein Engel, bitte!“, flüstert er mir noch mal ins Gesicht, wobei ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüre und das Gefühl genieße, mir einpräge. Die Träne auf seiner Wange kann ich sehr wohl sehen und wische sie mit aller Fürsorge meiner Seele, mit meinen Fingern weg. Ein letzter Kuss und dann gebe ich seinem Drücken Richtung Tür nach. Schluchzend renne ich mit dem Rucksack und allem anderen die Treppe hoch und schmeiße die Sachen einfach in irgendeine Ecke, als ich oben im Schlafzimmer ankomme. Kaum habe ich das getan, werfe ich mich auf das Bett und schmeiße die Decke über mich. Mein Kopf ist unter der Decke vergraben, guckt aber ein bisschen raus, was die leichte Kühle an meinem Kopf zeigt. Egal, dann weiß er wenigstens gleich, wohin er zielen muss, wenn der Typ gleich hoch kommt und mit mir das Gleiche macht. Eine Weile ist es ganz still, nicht mal meinen eigenen Atem kann ich hören. Ich kann mein Wimmern aber jetzt nicht mehr unterdrücken und fange deshalb leise an vor mich hin zu bibbern, zu wimmern und zu schluchzen, bis ein Schuss ertönt. Meine Augen kneife ich fest zusammen und kralle mich so fest in die Decke, dass ich fast ersticke, weil ich sie dadurch so eng um mich ziehe. „Nein!“, schluchze ich leise und kann die warmen Tränen über meine Wangen laufen spüren. Ich warte und warte in der tiefen Hoffnung, dass der Schuss vielleicht an Tom vorbeigegangen ist oder er den Typen austricksen konnte und Tom ihn erschossen hat oder so. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, aber eine Stunde ist es bestimmt, da ist er immer noch nicht da und lässt meinen Körper vor Schmerz und Leid zusammenzucken und verkrampfen, meine Tränen über meine Wangen laufen und meine Seele zerbröckeln.
    Ich zerbreche ...

Kapitel 25

    Schluchzend liege ich die ganze Zeit auf dem Bett und hoffe, dass dieser Typ endlich hoch kommt und auch mir ein Ende bereitet. Ich will einfach nicht mehr, Toms Tod ist definitiv zu viel für mich! Ich habe so schon die ganze Zeit Probleme gehabt mit den Umständen zurechtzukommen, bin froh gewesen, dass ich Tom für mich gefunden habe und die Gefühle, die sich langsam für ihn entwickelt haben, mir geholfen haben, das Schlechte zu vergessen, zu verdrängen, aber wenn Tom jetzt tot ist ... Ich weiß, dass ich dann mit allem nicht mehr klarkommen kann!

    „Schhhhht, alles ist gut, Schatz! Weine nicht, ja?“ Sanftes Streicheln scheint

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