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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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... Ich habe so was noch nie erlebt. Es scheint, als wäre das hier eigentlich unmöglich und dennoch passiert es. Ich bin sogar so benebelt, dass ich das hier nur halb mitbekomme. Ich fühle nur noch Erregung, nichts weiter. Und ich sehe nur noch Tom, welcher schwitzend und keuchend über mich gebeugt ist und mich durch halb geöffnete Augen anschaut. Wie gebannt starre ich ihn an, kann meinen Blick einfach nicht von ihm nehmen und liege bewegungslos unter ihm. Gefangen ... Ich fühle mich gerade gefangen. Ich weiß nicht, wieso, aber es ist so und ich weiß nicht mal, ob es gut oder schlecht ist. Meine Gefühle fühlen sich an, als seien sie betäubt worden, nur lässt die Betäubung langsam nach und lässt die Empfindungen langsam wieder durchsickern. Aber ... ich kann sie nicht unterscheiden. „Ich ... Barry, ich ... ich komm gleich ... Alles klar, Kleiner?“, raunt mir Tom entgegen und beißt mir zärtlich in den Hals. Trotz der Eigenartigkeiten, die auf mich einprasseln, ist wenigstens meine Erregung nicht verschwunden und steigert sich nur noch mehr, als Toms Zähne in mein Fleisch beißen. Keuchend bäume ich mich leicht auf, versuche so meinen Emotionen ein wenig Luft zu machen und mit ihnen klarzukommen. Toms Vorwarnung kam wohl nicht zu früh, denn ich selbst merke jetzt ein Kribbeln in meinem Unterleib und komme wenige Sekunden später. Keuchend atme ich auf, versuche meine Luftversorgung wieder unter Kontrolle zu bekommen und starre Tom noch immer an. Was ist hier los? Ich fühl mich so komisch. Eher schlecht als gut, was nach einem Orgasmus völlig absurd ist, wenn man betrachtet, dass ja jetzt nichts Schlimmes gewesen ist oder so. Ich versteh mich gerade nicht ... „Ich geh an die frische Luft!“, sage ich tonlos und rapple mich auf, ziehe mir meine Sachen wieder an und verschwinde mit einer Zigarette und einem Feuerzeug auf den Balkon. Was, verdammt nochmal, ist mit mir los? Es fühlt sich fast so an, als sei ich auf Watte oder als hätte ich jemanden gerade angelogen und hab jetzt ein schlechtes Gewissen oder so was, aber das ist es ja nicht! Ich weiß ja nicht mal, warum ich gerade eben überhaupt zugelassen hab, dass er mit mir geschlafen hat. War ich nicht vor wenigen Minuten noch überzeugt davon, dass es gut ist? Dass es gut ist, mit Tom zu schlafen, und es keine Nachteile hat? Aber schon während dem Sex kam ja auf einmal dieses komische Gefühl.

    „Liebe ist etwas, das man nicht so leicht verstehen kann, hm?“, steht Tom auf einmal hinter mir und lässt mich damit erschrocken zusammenzucken. „Liebe? Bei dir hackt es wohl!? Nur, weil ich gerade mit dir geschlafen habe, hat das nichts zu bedeuten! Schon mal was von Spaß gehört? Und den hattest du ja wohl auch!“, knurre ich und gehe zum anderen Ende des Balkons. Seufzend höre ich wie Tom wieder rein geht und ich endlich wieder alleine bin. Jetzt kann ich endlich auch meine Zigarette anzünden und ziehe gierig den Qualm ein. Oh ja, das tut gut! Tse, was bildet sich Mister Oberchef ein? Ich und ihn lieben … Von was träumt er noch? Mir dämmert langsam auch mal, was dieses komische Gefühl ist und kaum hab ich es auch wirklich registriert, würge ich trocken auf, kann es mir aber zum Glück noch verkneifen, mich wirklich zu übergeben. Ekel beim Vögeln ... Klasse Barry, wirklich toll. Du vögelst, ekelst dich dabei eigentlich und bekommst trotzdem einen Orgasmus. Langsam versteh ich mich selber nicht mehr ... Mein Bauch schmerzt und Nervosität fängt auch noch an, durch meinen Körper zu kriechen. Toll, noch so ein scheiß Gefühl. Hoffentlich ist Tom nicht sauer, weil ich gerade so frech war ... Schüttelnd lege ich meine Arme um mich selbst und schaue wieder in den Garten, der vor mir liegt, während ich aufatmend an meiner Zigarette ziehe. Unwillkürlich muss ich an letzte Nacht denken und auch an ein paar Nächte davor, wo Tom ... mich vergewaltigt hat. Mein erstes Mal war eine Vergewaltigung ... und ich halte Tom für ganz nett? Wie komme ich eigentlich auf diesen absurden Gedanken? Ich meine, hallo? Wie dämlich bin ich eigentlich? Und wie konnte ich das schon wieder „vergessen“? Nur weil er in den vergangenen Tagen relativ nett war? Er hält mich hier fest, hat mich geschlagen, mich gegen meinen Willen tätowieren lassen, hat mich vergewaltigt, mich entführt und verweigert mir das Rausgehen! In Gedanken fasse ich mir an die Stelle, wo das Tattoo ist, das mich gebrandmarkt an Tom bindet und auch an den kleinen Chip

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