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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wurde erwartet, dass sie auch unter einem Dach lebten, ob sie wollten oder nicht. Zuerst würde sie ihm aber eine Entschuldigung abpressen, weil er sich einfach aus dem Staub gemacht hatte.
    Im Türrahmen zum Salon blieb sie stehen. Innerlich war sie auf einen Kampf eingestellt. Äußerlich trug sie wieder ein puderblaues Kleid, um ihre Augenfarbe zu unterstreichen, und ihre Frisur war tadellos. Ihr »Gemahl« stand gedankenversunken an einem der Fenster, die zur Straße hinausgingen. Ophelia war sich nicht sicher, ob er ihre Ankunft überhaupt bemerkt hatte.
    Doch sie irrte. Ohne sich umzudrehen, sagte er: »Du hast mich eine Stunde warten lassen. Wohl in der Hoffnung, ich würde die Warterei satt haben und wieder gehen?«
    »Nicht im Geringsten«, schnurrte sie. »Zumindest Letzteres triff nicht zu.«
    Raphael drehte sich um und sah, wie Ophelia mit einem verschlagenen Grinsen in Richtung Sofa stolzierte. Insgesamt gab es vier ausladende Sofas, die allesamt mit goldfarbenem Seidenbrokat bezogen waren, was hervorragend zu den erdfarbenen Tönen der Sessel passte, die im Raum verstreut standen. Die Sofas waren um einen niedrigen Tisch platziert, auf dem neben dem Blumenarrangement ihrer Mutter hauptsächlich Nippesfiguren standen und der vornehmlich für Teetabletts benutzt wurde.
    Ophelia breitete ihren Rock aus, damit Rafe nicht auf die Idee kam, neben ihr Platz zu nehmen. Doch da hatte sie die Rechnung ohne ihn gemacht. Zähnefletschend zerrte sie an dem Stof was dieser Grobian noch nicht einmal zu bemerken
    schien Er wandte sich zu ihr um und legte den Arm auf der Sofalehne hinter ihr ab. Vielleicht war er nicht vorsätzlich unhöflich - ganz im Gegensatz zu Ophelia, die jetzt kein Halten mehr kannte und demonstrativ von ihm abrückte.
    »Sitz still«, sagte er nur.
    Raphael wollte gerade nach ihr greifen, änderte in letzter Sekunde aber seine Meinung und seufzte. »Können wir uns nicht wenigstens ein paar Minuten lang wie normale Menschen unterhalten?«
    »Das bezweifle ich. Selbst eine Minute ist da schon zu viel.« Ophelia schäumte vor Wut. Jede Silbe, die ihre Lippen verließ, machte es nur noch ärger. Als gösse jemand Öl ins Feuer. Das Schlimme war, dass ihre Ungehaltenheit nur noch mehr anschwellen würde, weil sie kein Ventil dafür hatte. Wie eine Wunde, die nicht versorgt wurde und irgendwann zu eitern begann. Die einzige Abhilfe, die sie kennengelernt hatte, war ihr verwehrt. Es stand schließlich außer Frage, dass sie seine Hilfe in Anspruch nehmen würde, um die Wut loszuwerden, für die er verantwortlich war.
    »Ich habe die ideale Lösung für uns beide gefunden.«
    Er spie seine Worte aus, als handele es sich um einen Goldklumpen, auf den sie sich stürzen und ihren Sarkasmus und ihre Rachsucht für einen Moment außer Acht lassen sollte. Doch es funktionierte nicht.
    »Ich war mir gar nicht bewusst, dass wir auf der Suche nach einer Lösung waren.« Das Einzige, was ihr in den Sinn schoss, War eine Annullierung, aber sie schwor sich, dass sie ihn so leicht nicht davonkommen ließe. Sofort sagte sie: »Eine Annullierung kommt gar nicht infrage.«
    »Da stimme ich dir zu«, sagte er zu ihrer Überraschung.
    »Außerdem hatten wir unsere Hochzeitsnacht ja schon, wenn auch ein wenig verfrüht.«
    Falls er angenommen hatte, sie bloßzustellen, indem er ihr Liebesspiel erwähnte, hatte er sich selbst in den Finger geschnitten. Genau genommen hatte er sie lediglich daran erinnert, wie leichtgläubig sie gewesen war. Dass sie allen Ernstes geglaubt hatte, er wolle ihr helfen, wo sie nichts weiter als ein Quell der Belustigung für ihn und Duncan gewesen war. Dass er ihr tatsächlich geholfen hatte, war irrelevant, weil seine Motive nicht aufrichtiger Natur gewesen waren.
    »Ich habe beschlossen, ein Haus zu kaufen. Es gibt ein Objekt ganz in der Nähe deines Elternhauses, damit du sie besuchen kannst, wann immer dir der Sinn danach steht.«
    »Was ist denn mit unserem Haus nicht in Ordnung?«
    »Nichts. Mein Haus ist perfekt - für mich. Ich bin mir sicher, dass du nicht überrascht bist, wenn ich es gern so beibehalten würde. Ich spreche hier von einem eigenen Haus für dich.«
    Das war zwar nicht annähernd das, was Ophelia erwartet hatte, dennoch brachte sie ein angestrengtes Lächeln zustande. »Du hast wohl Angst, ich könnte dein Haus in Schutt und Asche legen, oder wie muss ich das verstehen?«
    »Der Gedanke ist mir in der Tat gekommen. Du bist unberechenbar, Phelia, vermutlich die

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