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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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verbringen.«
    »Du hast sie doch erst vor zwei Monaten gesehen. Als Vater seinen Geburtstag gefeiert hat. Und nein, du wirst nicht...«
    Er hielt inne und sah zum Fenster hinaus. Da er zuvor in ein Buch vertieft gewesen war, hatte er nichts von Amandas Ankunft mitbekommen. Jetzt bemerkte er aber, wie sich die Kutsche vom Haus entfernte.
    »Ich kann nur hoffen, dass du nichts im Schilde führst, Mandy. Wehe, du willst meine Rückkehr erzwingen. Hast du die Kutsche wieder nach London geschickt?«
    Amanda verzog das Gesicht, weil Raphael mit anklagendem Unterton gesprochen hatte. »Natürlich nicht, wie soll ich denn sonst wieder von hier fortkommen?«
    »Zur Hölle«, raunte Raphael und sprang vom Sofa auf.

Kapitel siebzehn

    O phelia war viel zu nervös, um zu bemerken, wie kalt es im Innern der Kutsche war. Zu sehr war sie in Gedanken damit beschäftigt, ob ihre überstürzte Flucht wirklich eine gute Idee war. Als sie jedoch merkte, dass nirgends in der Kutsche Briketts für die Kohlenpfanne lagen, wurde sie panisch.
    Blieb ihr noch die Schoßdecke. Ein schwacher Trost, aber besser als nichts. Flugs wickelte sie sich ein. Ob das reichen würde? Der Kutscher fror noch mehr als sie, ermahnte sie sich. Also konnte sie das bisschen Kälte auch aushalten. Zum Glück hatte sie dem Burschen unmissverständlich klargemacht, dass Eile geboten war.
    Die Freude darüber, dass sie endlich auf dem Heimweg war, wärmte sie von innen. Genau wie die Genugtuung, Raphael ein Schnippchen geschlagen zu haben.
    Als sie die Treppe hinuntergegangen war, hatte sie Stimmen im Salon vernommen. Um ein Haar wäre sie hineingeplatzt, doch dann hatte sie gemerkt, dass es sich nicht um Raphaels Tante, sondern um seine Schwester gehandelt hatte, die in einer Kutsche angereist war. Schnell hatte sie kombiniert, dass diese möglicherweise noch fahrtüchtig vor der Tür stünde.
    Es war ihr jedoch zu risikoreich gewesen, sich an der offen stehenden Salontür vorbeizuschleichen. Zudem wäre es töricht gewesen, das Haus ohne wärmende Kleidung zu verlassen. Also war sie mit flinken Schritten wieder nach oben geeilt, hatte sich ihren Mantel und ihr Ridikül geschnappt und war über die Gesindetreppe nach unten gehastet, in der Hoffnung, Sadie in der Küche anzutreffen. Doch dort war sie nicht gewesen, und Ophelia hatte keine Ahnung gehabt, wo sie um diese Tageszeit stecken mochte. Welch ein Dilemma! Hätte sie nach Sadie suchen und damit riskieren sollen, sich die Gelegenheit zur Flucht durch die Finger gehen zu lassen?
    Eigentlich hatte es nur eine Möglichkeit gegeben. Wenn sie die Chance hatte, diesem trostlosen Ort zu entkommen, dann musste sie sie ergreifen und darauf vertrauen, dass Raphael ihre Zofe nach London zurückschicken würde. Sie hatte schnell handeln müssen, und zwar, bevor die Pferde ausgespannt wurden.
    Da die Köchin gerade in der Vorratskammer zugange gewesen war, war es ihr gelungen, ungesehen die Küche zu durchqueren. Durch den Hintereingang war sie ins Freie geschlüpft, gerade noch rechtzeitig, denn die Kutsche war bereits auf dem Weg zum Stall gewesen.
    In der Aufregung war Ophelia entgangen, dass es wieder zu schneien begonnen hatte und es durch den alten, leicht angeschmolzenen Schnee zu vereisten Straßen kommen konnte.
    »Warten Sie!«, hatte sie dem jungen Burschen zugerufen, der, mit zwei Mänteln und unzähligen Schals bekleidet, auf dem Kutschbock Platz genommen hatte.
    Sogleich hatte der junge Mann die Kutsche angehalten und war heruntergesprungen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war typisch für alle Männer gewesen, die Ophelia zum ersten Mal sahen, als sei er geblendet und traue seinen Augen nicht.
    Damit seine Verzückung noch ein Weilchen anhielt, hatte Ophelia ihr betörendstes Lächeln aufgesetzt. »Ich bräuchte dringend jemanden, der mich nach London zurückfährt. Hätten Sie wohl die Güte, mir zu helfen?«
    Es hatte einige Augenblicke gedauert, bis sich der Jüngling gefangen hatte. Ophelia hatte ihre Bitte zur Sicherheit noch einmal wiederholt.
    Doch der junge Bursche hatte die Stirn gerunzelt und gesagt: »Ich fürchte, das kann ich nicht, Ma’am. Nicht ohne Lord Lockes Erlaubnis. Dies ist nämlich seine Kutsche.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Albert, Ma’am.«
    »Würden Sie Ihre Meinung ändern, wenn ich Ihnen zwanzig Pfund böte, Albert?«
    »Das ist eine Menge Geld für jemanden wie mich. Wenn ich allerdings erwischt werde, dass ich ohne Erlaubnis mit der Kutsche davongefahren bin, werde ich

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