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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Rebecca mit diebischer Freude, wie die Damenwelt diese Neuigkeit aufnimmt!
Kapitel 44
    Voller Entsetzen starrte Rebecca auf ihre Taille. Es wollte ihr einfach nicht in den Sinn, wie schnell sie zugenommen hatte. Das Ballkleid saß so eng, dass es fast schon unbequem war. Und das, wo es doch vor nicht einmal sieben Wochen wie angegossen gepasst hatte!
    Während sie sich ein ums andere Mal über den Bauch strich, wartete Flora geduldig darauf, dass sie vor den improvisierten Ankleidespiegel trat. Bis sich die Gelegenheit bot, einen richtigen Frisiertisch zu kaufen, würde Rebecca mit dem Wandtischchen vorliebnehmen, auf den sie einen alten Spiegel gestellt hatten, den sie auf dem Dachboden entdeckt hatte.
    Flora beobachtete Rebecca eine Weile, ehe sie nicht mehr an sich halten konnte. »Das hat nichts mit dem Baby zu tun, Rebecca. Ihr habt einfach ein klitzekleines bisschen zugenommen. «
    »Das glaubst du doch wohl selbst nicht, oder? «
    »Doch, aber das ist ja auch kein Wunder. Denkt nur einmal an das Essen im Palast, das um einiges reichhaltiger war als zu Hause. Hinzu kommt, dass Ihr Euch lange nicht so viel bewegt habt wie in Norford: keine Ausritte am Morgen, keine Becca, die zehnmal am Tag die Treppe hinauf- und herunterläuft. «
    »Dagegen spricht allerdings, dass ich so gut wie kein Frühstück bei mir behalte. «
    »Mit Verlaub, aber dafür habt Ihr bei den anderen Mahlzeiten umso herzhafter zugegriffen, vor allem beim Mittagessen, weil Ihr das Gefühl hattet, wegen des fehlenden Frühstücks den Hungertod zu sterben. «
    Verstimmt wagte sich Rebecca vor den Spiegel. Sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn Flora recht behielt. In diesem Fall musste Rebecca sich selbst jedoch zugutehalten, dass sie so viel um die Ohren hatte, dass sie selbst bisher gar nicht darauf gekommen war.
    Ehe Rebecca sich jedoch zu einer patzigen Reaktion hinreißen ließ - was in letzter Zeit viel zu häufig vorkam, ohne dass sie vermochte, etwas dagegen zu tun -, öffnete sich die Tür, und Amanda schneite herein. Das Mädchen hatte einfach kein Benehmen, sah keine Veranlassung, anzuklopfen!
    Um keinen Streit zu provozieren, biss Rebecca sich auf die Zunge. Diese entsetzlichen Stimmungsschwankungen schienen von Tag zu Tag zuzunehmen. Rebecca hasste sich dafür. Auf der anderen Seite war es aber auch kein Wunder, dass sie seit ihrem Einzug bei Rupert und seiner Familie leicht reizbar war. Und seitdem sie gestern Abend stundenlang am Fenster gesessen hatte, um erfolglos auf Ruperts Rückkehr von seinem Rendezvous zu warten, war alles noch viel schlimmer geworden.
    Heute hatte sie ihn nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen - beim Mittagessen. Während er so getan hatte, als wäre alles in bester Ordnung, musste Rebecca sich permanent beherrschen, um ihm keine Szene zu machen. Ausnahmsweise war sie Amanda dankbar dafür, dass sie die Konversation bei Tisch an sich gerissen und die meiste Zeit über den Ball schwadroniert hatte. Rupert wusste also, dass Rebecca seine Cousine zu dem Ball begleiten würde. Und wie hatte er darauf reagiert? Hatte ihnen einen schönen Abend gewünscht,  statt anzubieten, mitzugehen, wie ein guter Ehemann es getan hätte.
    Amanda erstrahlte bereits in ihrer Garderobe, einem aquamarinfarbenen Ballkleid mit glitzernden Silberpaspeln. An der Halskette, für die sie sich entschieden hatte, baumelte nur eine große Perle, die durch ein Armband und Ringe mit Perlen gekonnt ergänzt wurde. Sie sah so atemberaubend aus, dass Rebecca sich in ihrem limonengrünen Seidenkleid, dessen greller Farbton durch eine Schicht elfenbeinfarbenen Chiffon gedämpft wurde, und mit ihrer formlosen Taille erst recht schäbig vorkam. Als verheiratete Frau stand es ihr jetzt eigentlich zu, sich in gedeckten, kraftvolleren Tönen zu kleiden. Das Problem war nur, dass sie kein passendes Gewand besaß, das ihren neuen Status unterstrich. Und zum jetzigen Zeitpunkt loszuziehen, um sich neue Kleider anfertigen zu lassen, war wegen des wachsenden Babybauches vollkommen sinnlos.
    »Ich fasse es nicht, dass du dich hier umziehst, wo es doch direkt neben Ruperts Gemach einen Raum gibt, der eigens dafür konzipiert wurde! «, seufzte Amanda und warf das Cape mit Pelzbesatz achtlos auf das Bett.
    Rebecca hielt den Blick starr in den Spiegel gerichtet. Als ihre Freundin sie am Vortag hier in diesem Zimmer entdeckt hatte, hatte sie sie mit einer Lüge abgespeist. Genau genommen hatte sie gar nicht gelogen, sondern lediglich Amandas

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