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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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    Mit puterrotem Gesicht tat der Butler wie ihm geheißen und Amanda hakte sich bei Rebecca unter, damit alle wussten, dass sie gemeinsam gekommen waren. Kaum hatten die beiden den Ballsaal betreten, blieb Amanda stehen und stieß einen langgezogenen Seufzer aus.
    »Grämst du dich, weil du so barsch mit dem Butler umgesprungen bist? «, erkundigte Rebecca sich.
    »Weit gefehlt! Dieser hochnäsige Bursche hatte es allemal verdient. Nein, mir ist nur gerade aufgegangen, dass keine meiner Freundinnen hier ist und dass ich sie vermutlich auch auf keinem der anderen Bälle treffen werde. Entweder sie sind verheiratet oder planen derzeit ihre Hochzeit. Manche haben sogar schon Kinder. Emma Davis, mit der ich gemeinsam die Schule beendet habe, erwartet bereits ihr zweites Kind. «
    Amandas verzweifelter Gesichtsausdruck, gepaart mit der Melancholie in ihrer Stimme ließ darauf schließen, wie sehr es ihr zu schaffen machte, dass sie noch nicht unter der Haube war.
    Rebecca legte ihr eine Hand auf den Arm und tröstete sie: »Sobald dir der Mann deiner Träume über den Weg läuft, bist du froh, dich so lange geduldet zu haben. Stell dir nur einmal vor, wie es wäre, wenn du den nächstbesten zum Gemahl genommen hättest, nur um mit den anderen mitzuhalten, und dir dann plötzlich der Richtige begegnet. «
    Amanda blinzelte, ehe sich ein breites Lächeln auf ihren Lippen zeigte. »Das wäre wahrlich eine Katastrophe, nicht wahr? «
    »Wie recht du hast! « Rebecca feixte und fühlte sich mit einem Mal gelöster. Zu zweit war Kummer um einiges besser zu ertragen.
    Als eine Gruppe junger Männer, die Amanda noch aus dem vorigen Jahr kannte, auf sie zusteuerte, war ihr Trübsinn wie weggeblasen. Es stand den Jünglingen ins Gesicht geschrieben, wie sehr sie darauf brannten, mit Amanda zu tanzen. Mit einem dezenten Kopfschütteln trat Rebecca einen Schritt zurück, als einige der Junggesellen auf sie zuhielten. Tanzen bedeutete, dass sie Konversation betreiben müsste, und das war das Letzte, wonach ihr gerade der Sinn stand.
    »Als Ihr ohne ersichtlichen Grund Eure Stellung am Hofe aufgegeben habt, sorgte das für ein gehöriges Maß an Wirbel. «
    Rebecca stöhnte innerlich, als sie Elizabeth Marlys Stimme hinter sich vernahm. Während Rebecca beobachtete, wie einer der jungen Männer das Privileg erhielt, Amanda auf die Tanzfläche führen zu dürfen, was von den anderen mit offenkundiger Missgunst wahrgenommen wurde, wappnete sie sich für eine Unterhaltung, die alles andere als erquickend werden dürfte. Als sie Elizabeths grellorangefarbenes Kleid mit den Puffärmeln, die viel zu sehr auftrugen, erblickte, hätte Rebecca um ein Haar gelacht. Elizabeth war weder der Sinn für Stil noch für Farben in die Wiege gelegt.
    »Es versteht sich von selbst, dass ich meine Gründe dafür hatte«, entgegnete Rebecca kühl. »Und wie es sich gehört, habe ich diese auch Lady Sarah vorgetragen. Was kann ich dafür, wenn sie entschieden hat, es nicht... «
    »Sarah ist nicht mehr am Hofe«, fiel Elizabeth ihr ins Wort. »Constance, diese selbstsüchtige Kuh, besaß doch allen Ernstes die Unverfrorenheit, sich über Sarahs Botengänge zu beschweren, was irgendwie der Herzogin zu Ohren gekommen ist. «
    »Soll das heißen, dass die Herzogin gar nichts von Sarahs Ränkespielen wusste? «
    »Ränkespiele?! « Elizabeth schnappte laut nach Luft. »Ihr war lediglich daran gelegen, mit den aktuellen Ereignissen Schritt zu halten, auch wenn ihre Methoden zugegebenermaßen ein wenig ungewöhnlich waren«, fügte sie achselzuckend hinzu. »Außerdem ist niemand zu Schaden gekommen. «
    Rebecca, die fassungslos über die Gleichgültigkeit ihrer einstigen Zimmergenossin war, erwiderte nachdenklich: »Wie könnt Ihr Euch da so sicher sein? Ihr wart doch nichts weiter als ihre Handlangerin, wusstet nicht, was sie mit den Informationen bezweckte oder wem sie damit schadete. «
    »Spielt das jetzt noch eine Rolle? «, entgegnete Elizabeth gereizt. »Die Herzogin war außer sich, hat sie trotz langjähriger Ergebenheit des Palastes verwiesen. Die Vorstellung, in einen Skandal verstrickt zu werden, weil jemand aus ihrer Entourage etwas damit zu schaffen hat, war ihr zuwider. «
    »Es gab einen Skandal? «
    »Ihr hört mir nicht richtig zu. Er wurde im Keim erstickt. Aber Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie langweilig es im Palast geworden ist. «
    »Ist das der Grund dafür, dass Ihr heute Abend hier seid? «
    »Ihr habt es erfasst. Victorias Sohn

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