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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Vermutung, dass Rebecca den Raum als Ankleidezimmer benutzte, unkommentiert gelassen.
    »Das liegt daran, dass wir entschieden haben, den an das Hauptschlafzimmer angrenzenden Raum als Kinderzimmer zu nutzen. Und da Tante Julie bereits in wenigen Wochen damit beginnen wird, ihn umzudekorieren, hielt ich es für sinnlos... «
    »Verstehe. Freut mich, dass Ruperts Schnarchen dich nicht dazu veranlasst hat, auf getrennten Zimmern zu bestehen. «
    Rebecca verkniff sich ein hysterisches Lachen. »Er schnarcht? «
    »Tut er das denn nicht? Ich dachte immer, die meisten Männer wären Schnarcher. «
    In der Hoffnung, nicht zu erröten, antwortete Rebecca schnell: »Ich schlafe für gewöhnlich sehr fest. Es würde mir also gar nicht auffallen. «
    »Das passt doch hervorragend, findest du nicht auch? Die Sache mit dem Schnarchen beschäftigt mich schon ein wenig. Immerhin weiß ich, wie stark mein Vater schnarcht - so laut, dass zu Hause die Fenster klappern. Wie in Gottes Namen kommen Ehefrauen damit nur klar? « Und dann, fast ohne Luft zu holen, schob sie hinterher: »Brauchst du noch lange? Die Kutsche wartet bereits. «
    »Wir sind gleich so weit«, antwortete Flora an Rebeccas statt.
    Amanda nickte, las ihr Cape auf und verließ das Zimmer, um im Foyer auf ihre Freundin zu warten. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, kletterten Floras Augenbrauen in die Höhe und die Magd sah Rebecca im Spiegel an. »Eine ziemlich überspannte junge Frau, findet Ihr nicht auch? «
    Rebecca musste grinsen. »Du hättest sie einmal als Kind erleben sollen. Damals war es noch schlimmer. «
    »Menschen wie Amanda sind auf Dauer sehr anstrengend. Sorgt dafür, dass sie Euch in Eurem Zustand nicht zu sehr mit ihrer Art zusetzt! «
    Sie hat recht, dachte Rebecca, die Amandas unentwegtes Geplapper meist als amüsant empfand - zumindest so lange, wie sie allzu persönliche Themen ausklammerte.
    Als sie zu Amanda in die Eingangshalle stieß, hoffte sie insgeheim, auf Rupert zu treffen, der sich zumindest von ihnen verabschieden könnte. Oder sich davon überzeugen könnte, wie fett sie geworden war. Nein, das stimmte so nicht. Der Spiegel hatte ihr gesagt, dass sie trotz des einen oder anderen Gramms zu viel auf den Hüften gut aussah. Es war eher so, dass sie sich aufgedunsen vorkam - ein weiteres Gefühl, das ihre Stimmung gewaltig drückte.
    Dabei sollten das doch die schönsten Monate ihres Lebens werden. Doch stattdessen fühlte sie sich niedergeschlagen. Alles war schiefgelaufen. Andere Frauen hatten Ehemänner, die ihnen Bewunderung entgegenbrachten und mit denen Sie das Wunder der Geburt teilen konnten. Rebecca hingegen war an einen untreuen Draufgänger gekettet, der lediglich für seine Familie so tat, als schlüge sein Herz für sie.
    Da der Ball nur wenige Straßenzüge entfernt stattfand, war die Fahrt dorthin verhältnismäßig kurz. Die Euphorie, die Rebecca anfangs empfunden hatte, war mittlerweile einem Gefühl gewichen, das sich am besten mit Panik beschreiben ließ. Ursprünglich hatte sie alle Welt wissen lassen wollen, dass sie Ruperts Angetraute war. Zumindest hatte das hinter ihrem unverhofften Einzug bei den St. Johns gestanden. Doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher, ob sie das wollte, ob sie dafür in der Verfassung war. Allein die Vorstellung, Glückwünsche von Fremden entgegenzunehmen, trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie war viel zu durcheinander, um die glückliche Gattin zu mimen.
    Kaum waren die beiden Frauen der Kutsche entstiegen, raunte Rebecca Amanda ins Ohr: »Sei so nett, und stell mich nicht als Marquise of Rochwood vor! «
    »Warum denn nicht? «
    »Es wäre mir unangenehm, wenn ich erklären müsste, warum Rupert mich nicht begleitet. «
    »Sei nicht albern! Verheiratete Männer drücken sich nur zu gern vor Festivitäten, bei denen ihre Anwesenheit nicht unbedingt erforderlich ist. In deinem Fall... «
    »Mandy, bitte, sag einfach, ich sei deine Begleiterin, und stell mich nur mit Vornamen vor! Ich kenne diese Leute nicht und finde, es kann noch ein wenig warten, bis sie wissen, wer ich bin. «
    »Also gut, wie du meinst. Dennoch finde ich es vollkommen albern. «
    Obwohl Rebecca diejenige war, die einen entnervten Ton angeschlagen hatte, ging Amanda mit dem armen Butler hart ins Gericht, als dieser Rebecca eine halbe Ewigkeit anstarrte, um ihren Titel zu erfahren. »Sie ist mit mir hier, und ich verbitte mir, dass Ihr mich noch länger warten lasst! Macht schon, kündigt mich endlich an!

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