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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Zumindest hatte Rupert mit seinem Aufzug Rebecca zum Schmunzeln gebracht. Sie wusste ja, warum er sich so unmöglich kleidete.
    Wie immer konnte Julie es sich nicht verkneifen, die Aufmachung ihres Sohnes zu kommentieren: »Wie ich sehe, entbehrt deine Aufmachung wieder einmal jeglichen guten Geschmacks. Du siehst aus wie ein Pfau, Rue, ist dir das eigentlich klar? «
    »Und ich dachte, ich hätte meine Federn gut versteckt«, scherzte er und blickte hinter sich.
    Rebecca musste sich die Hand vor den Mund halten, um nicht laut loszulachen. Julie sah ihn noch immer erzürnt an. Einzig Lilly wusste nicht, was sie denken oder sagen sollte. Angesichts des Umstandes, dass Rupert zum ersten Mal offiziell seiner Schwiegermutter begegnete, hätte er keinen schlechteren Zeitpunkt erwischen können, um seine Mutter mit einem seiner grässlichen Gehröcke zu ärgern.
    Wie befürchtet setzte er die Scharade fort! Ehe er Lilly in überschwenglicher Manier begrüßte, beugte er sich zu Rebecca hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Wange, der ein klitzekleines bisschen länger dauerte, als angemessen war. Erst dann hauchte er Lilly einen formvollendeten Handkuss zu.
    »Ich muss Euch danken, Lilly, dass Ihr eine so bemerkenswerte Tochter großgezogen habt! «, schmeichelte er ihr.
    Rebecca war sicher, dass Rupert sich mit diesem einen Satz bereits sämtliche Sympathien ihrer Mutter gesichert hatte. Lilly strahlte vor Stolz und bedachte ihre Tochter mit einem langen liebevollen Blick, ehe sie an Rupert gewandt antwortete: »Ja, sie ist wirklich etwas ganz Besonderes, nicht wahr? Ich hoffe doch inständig, dass Ihr Euch gut um sie kümmert. «
    »Leider nicht so oft, wie es mir lieb wäre. «
    Die schlüpfrige Antwort trieb allen drei Damen die Röte in die Wangen. Typisch Rupert! Sein schelmisches Augenzwinkern in Lillys Richtung verriet, dass er lediglich scherzte.
    Rebecca hätte sich gewünscht, dass Rupert beim ersten Treffen mit ihrer Mutter ein wenig charmanter gewesen wäre, brachte aber ein Grinsen zustande, als Lilly ihr einige Minuten später zuraunte: »Er hat einen grässlichen Geschmack, findest du nicht auch? Das tut mir leid, mein Liebes. Dir ist es bestimmt peinlich, dass er so schlecht angezogen durch die Weltgeschichte läuft. «
    »Sei unbesorgt! Er zeigt sich nur in diesem Aufzug, um seine Mutter zu ärgern. «
    Auf dem Weg in das Esszimmer nahm Lilly Rebecca zur Seite und gab zu: »Ich bin fast umgekommen vor Neugier. Die Idee mit dem Einzug in sein Haus war im Grunde meine Idee, aber ich hätte nicht erwartet, dass es so gut funktioniert. «
    Rebecca seufzte innerlich. Wenn ihre Mutter auf der Stelle nach Hause ginge, würde sie nie erfahren, wie es in Wirklichkeit um die Beziehung zwischen ihr und Rupert bestellt war. Bedauerlicherweise würde sie aber noch ein Weilchen zugegen sein. Lilly würde zum Abendessen bleiben. Zu allem Unglück setzte Rupert sich auch noch neben seine Gattin, ehe ihre Mutter sich dort niederlassen konnte. Rebecca war augenblicklich auf der Hut, und wie sich herausstellte, tat sie gut daran.
    Kaum hatte sie Platz genommen, rief ihr Gemahl ihr mit einer vollkommen überflüssigen Bemerkung ihren letzten Kuss in Erinnerung. »Du bist wohl im Garten nicht fündig geworden? « Er sprach so beiläufig, dass Rebecca nicht wusste, ob er sie aufzog oder nicht.
    »Benimm dich! «, raunte sie ihm zu.
    »Nicht solange ich lebe«, antwortete er grinsend.
    Wie von selbst kroch Rebecca die Röte in die Wangen. Das wiederum rief ihre schlechte Laune von vorher erneut auf den Plan. »Falls du versuchst, mich zu bestrafen, indem du mein Begehren nach dir schüren willst, kannst du dir die Mühe sparen! Darauf falle ich nicht noch einmal herein«, warnte sie ihn.
    »Begehrst du mich denn? «
    Was für eine lächerliche Frage! Wie konnte sie ihn nicht begehren? Aber das würde sie ihm natürlich nicht auf die Nase binden. Allein seine Frage war anrüchig.
    »Entspann dich, Becca! « Dann machte er aber alles wieder zunichte, indem er hinzufügte: »Ich werde schon nicht bei Tisch über dich herfallen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich vermutlich kaum an etwas anderes denken werde. «
    Bei der Vorstellung, wie er sich auf dem Tisch mit ihr vereinte, wäre Rebecca fast vor Erregung vergangen. Aber stattdessen kämpfte sie wie so oft dagegen an, dass ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg.
    Es war ihr schleierhaft, wie sie das Abendessen überstand. Vom Tischgespräch hatte sie kaum etwas mitbekommen.

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