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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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abzulenken, fragte sie: »Was wird das eigentlich? Ein weiteres Verhör? Oder setzt Ihr diese ominösen Warnungen, von denen Ihr spracht, in die Tat um? «
    Statt ihr zu antworten, machte Rupert einen Satz nach vorn und stellte sich ihr in den Weg. Da Rebecca nicht schnell genug auswich, prallte sie mit ihm zusammen. Aber so, wie sie ihn kannte, hatte er genau das beabsichtigt. Als sie ihn unsanft  beiseiteschieben wollte, was ihn nicht sonderlich zu beeindrucken schien, streckte er lediglich seinen Arm aus, woraufhin Rebecca nichts anderes übrigblieb, als mit dem Rücken an der Wand zu versuchen, seitwärts an ihm vorbeizukommen. Ehe sie es sich jedoch versah, fing er sie ein, indem er seine Hände rechts und links von ihr gegen die Wand stemmte - so, wie er es bei Elizabeth auf dem Ball getan hatte. Vermutlich gehörte das zu seiner Masche, auf die seine Gespielinnen mit Verzückung reagieren dürften. Nicht so Rebecca.
    »Ihr sprecht gern, ohne etwas wirklich Gehaltvolles von Euch zu geben, kann das sein? « Ruperts Stimme klang rau. Sein Mund war so nah an ihrem Gesicht, dass sie seinen warmen Atem auf der Stirn spürte. Rebecca wurde ganz flau im Magen, hatte das Gefühl, dass ihre Sinne schwanden.
    »Euch hat es wohl die Sprache verschlagen, Becca, oder wie? «
    Rebecca ging auf, dass es zu Ruperts Repertoire gehörte, dem schönen Geschlecht den Kopf derart zu verdrehen, dass es nicht mehr wusste, wo oben und unten war.
    »Ich verbitte mir, dass Ihr mich Becca nennt! «, presste sie hervor.
    »Soll das etwa heißen, dass Ihr gar nicht Rebecca Marshall seid? «
    »Doch, aber wir kennen uns nicht lange genug, als dass Euch das Recht zusteht, mich mit einem Kosenamen anzureden. «
    Rupert stieß ein weiches Lachen aus. »Jetzt sitzt Ihr aber auf einem ganz schön hohen Ross, meint Ihr nicht auch, Liebes? Ich dachte, wir hätten uns bereits darauf geeinigt, dass ich mich so gut wie nie an die gängigen Regeln des Miteinanders halte. Reine Zeitverschwendung, wenn Ihr mich fragt. «
    »Ich frage Euch aber nicht«, widersprach sie ihm hitzig. »Regeln sind wichtig. «
    »Für Langeweiler vielleicht. Und Ihr wisst genau, dass ich kein Langweiler bin. «
    Wenn er sich an die gesellschaftlichen Spielregeln hielte, würde ihn das noch lange nicht zu einem Langweiler machen! War ihm denn nicht bewusst, dass manchmal schon seine Anwesenheit ausreichte, um sein Umfeld zu verunsichern? Doch Rebecca ahnte, worauf er anspielte - dass die Damenwelt wegen des Rufes, der ihm vorauseilte, ein frevelhaftes Verhalten seinerseits fast schon erwartete. Oder liebte er es einfach, das schöne Geschlecht zu brüskieren, weil er sich davon Vorteile erhoffte? Aber vielleicht wäre es das Beste, endlich damit aufzuhören, Erklärungen für sein Verhalten zu suchen. Einmal Schürzenjäger, immer Schürzenjäger. Was, wenn ihm das liederliche Verhalten bereits in die Wiege gelegt war?
    Dennoch konnte sie es sich nicht verkneifen, seine Bemerkung zu kommentieren: »Ich denke nicht, dass es Euch gelänge, langweilig zu sein, selbst wenn Ihr es versuchtet. «
    Als Ruperts himmelblaue Augen sich leicht weiteten, fragte Rebecca sich überrascht, warum. Ach du grüne Neune, sie hatte ihm gerade ein Kompliment gemacht! Sie spürte, wie sie errötete, und schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass er nichts davon merkte, weil sie in seinem Schatten stand.
    »Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund für diese Unterhaltung? «, fragte sie in der Hoffnung, das Thema wechseln zu können.
    Rupert grinste. »Nein, was seid Ihr doch für ein ungeduldiges Frauenzimmer! Wollt Ihr es nicht einfach genießen, dass Ihr meine ungeteilte Aufmerksamkeit habt? Ich bin tief getroffen, ehrlich! «
    Rebecca verdrehte die Augen. Ausgezeichnet! Wenigstens hatte sie sich von dem Kompliment erholt.
    Rupert beugte sich noch weiter nach vorn. »Denkt Ihr wirk lich, ich brauchte einen Grund, um mich mit einer hübschen Hofdame zu unterhalten? Mitnichten! Aber mich dünkte vielmehr, dass Ihr meine Hilfe gebrauchen könntet. «
    Ruperts Worte riefen Rebecca Nigels Bitte in Erinnerung. Konnte es sein, dass die beiden Männer sich doch noch begegnet waren und Nigel Rupert davon unterrichtet hatte, dass er von nun an als Mittelsmann fungieren würde? Und dann war da ja noch die Sache mit dem Brief, den sie übergeben sollte.
    »Ja«, setzte sie an, »ich habe... «
    »Wenn Ihr auch weiterhin für Sarah arbeitet«, unterbrach er sie rüde, »kann es Euch passieren, dass Ihr einem

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