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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Gefallen tun zu wollen! Ihr, Sir, seid und bleibt ein widerlicher Draufgänger! « Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, duckte sie sich unter seinen Armen hinweg und marschierte davon.
    »Glaubt Ihr wirklich, ich ließe mich so leicht in die Flucht schlagen? «, rief er ihr nach.
    Statt ihm zu antworten, drehte Rebecca sich um und warf ihm Nigels Umschlag vor die Füße. Wie schade, dass er ihn nicht am Kopf traf.
    Lachend hob Rupert den Brief auf und steckte ihn achtlos in seine Tasche. »Um mir eins auszuwischen, wäre eine Backpfeife stimmiger gewesen, findet Ihr nicht auch? Aber Ihr hättet Euch gewundert, wie ich darauf reagiert hätte. «
    Rebecca entschied, sich nicht die Blöße zu geben und Rupert zu fragen, was er damit meinte. Das brauchte sie auch gar nicht. Sein Blick sprach Bände - genau wie die Tatsache, dass er die Stimme erhoben hatte. Sie für ihren Teil würde es ihm nicht gleichtun. Nein, Rebecca wollte nur noch eines: so schnell wie möglich von ihm wegkommen.
    Sie meinte, er hätte ihr noch ein »Feigling« hinterhergeschickt, war sich aber nicht sicher.
Kapitel 16
    Obwohl die Herzogin von Kent weit über fünfzig und sehr lebenslustig war, entpuppte sich die Dinnerparty als unsäglich langweilig. Um die Ankunft ihrer guten alten Freundin zu feiern, hatte die Herzogin lediglich die Hofdamen zu dem Essen eingeladen. Und obwohl die meisten am Tisch englischer Herkunft waren, machte sie sich nicht die Mühe, sich in ihrer Landessprache zu unterhalten. Das wiederum führte dazu, dass die Gespräche eher oberflächlich und zusammenhangslos blieben, um der Herzogin nicht das Gefühl zu vermitteln, sie würde ausgeschlossen. Rebeccas Gedanken gingen indessen ihre eigenen Wege. Wie von selbst kreisten sie ständig um die Ereignisse des Tages.
    Viel früher als erwartet war Elizabeth in ihr gemeinsames Gemach zurückgekehrt, um sich für das Abendessen mit der Herzogin herzurichten. Als Rebecca eingetroffen war, hatte sie sich wortlos, dafür aber mit einem vernichtenden Blick an ihr vorbeigezwängt und den Raum verlassen. Rebecca seufzte. War es jetzt schon so weit, dass sie sich vorsehen musste, wenn sie mit Elizabeth in einem Bett schlief? Deren Eifersucht hatte ungeahnte Ausmaße erreicht.
    Kaum war Elizabeth gegangen, hatte Rebecca sich an Flora gewandt und gefragt: »Wann ist sie eigentlich zurückgekommen? «
    »Weniger als eine Stunde, nachdem ein Gentleman an die Tür geklopft hat. «
    »Jemand war hier? «
    »Ja, aber er hatte sich wohl in der Tür geirrt. Zumindest murmelte er so etwas, als er rücklings wieder hinausging. Ich kann seine Bestürzung verstehen. Vermutlich hat er nicht damit gerechnet, eine Magd vorzufinden, die aus Ermangelung an Aufgaben däumchendrehend herumsitzt. «
    »Sollte das ein Vorwurf sein? Du musst doch nicht die ganze Zeit über hier im Gemach hocken. Ich glaube kaum, dass es vonnöten ist, dass ich mich jeden Tag nach dem Mittagessen umziehe. Es reicht, wenn du mir morgens und abends zur Hand gehst. «
    »Ich bin mit meinen Pflichten bestens vertraut und weiß, dass ich immer zur Stelle zu sein habe, falls Ihr meine Dienste benötigt. Was bringt es, wenn ich untätig in meiner angemieteten Kammer herumhocke? Abgesehen davon hat das Mannsbild, von dem ich eben sprach, mir den Tag versüßt. So ein attraktiver Bursche ist mir mein Lebtag noch nicht untergekommen! Bei seinem Anblick wäre mir fast die Spucke weggeblieben. «
    Rebecca wurde stutzig. Es gab nur einen Mann, der auf Floras Beschreibung passte. »Langes schwarzes Haar, himmelblaue Augen? «
    Flora schnappte nach Luft. »Sagt nicht, Ihr kennt ihn! «
    »Klingt fast so. Rupert St. John, der Neffe unseres illustren Nachbarn, des Herzogs. Rupert und Elizabeth... sind eng befreundet. «
    »Nein! «, entfuhr es Flora bass erstaunt.
    »Doch. Und da die beiden heute ein Rendezvous hatten, nehme ich an, dass er sich mit dem Treffpunkt vertan hat und deshalb erst hierhergekommen ist. «
    Das würde zumindest erklären, warum er es nicht pünktlich bis zur Laube schaffte. Dabei machte er nicht den Eindruck, dass er sich leicht im Hinblick auf seine Termine irrte. Oder war er ein so vielbeschäftigter Mann, dass auch ihm ab und an etwas durch die Lappen ging?
    »Auf jeden Fall scheint es nicht sonderlich gut gelaufen zu sein«, ergriff Flora wieder das Wort.
    »Was? «
    »Ihr Treffen. Elizabeth hatte geweint, das habe ich ihr an der Nasenspitze angesehen. Sie sagte nichts, aber ihre Augen waren glasig und gerötet.

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