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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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    Das war in der Tat eine Überraschung, wenngleich es durchaus denkbar war, dass Elizabeths Tränen nicht zwangsläufig etwas mit Rupert zu tun haben mussten, auch wenn das eher unwahrscheinlich war.
    »Wie dem auch sei, das Ganze geht uns nichts an«, sagte Rebecca entschieden. »Auf jeden Fall war Elizabeth fast wieder sie selbst, als sie das Zimmer verließ. Du hättest einmal den giftigen Blick sehen sollen, den sie mir entgegengeschleudert hat. Und was deine Langeweile betrifft: Ich habe beschlossen, mir morgen einige Bücher zu kaufen. Manchmal wird mir die Zeit im Salon der Herzogin nämlich auch ein wenig lang. Wie wäre es, wenn wir dir ebenfalls etwas besorgen, um die Langeweile zu vertreiben? Was hältst du davon, wenn wir dir Wolle und Stricknadeln besorgen? Oder gibt es etwas anderes, womit ich dir eine Freude machen kann? «
    Aus dem breiten Lächeln auf Floras Gesicht schloss Rebecca, dass sie sich genauso wie sie selbst auf den kleinen Ausflug freute, der ein wenig Abwechslung versprach. Das einzig Interessante, was das Hofleben in Rebeccas Augen bislang zu offerieren hatte, war der Kostümball, für den sie aber nicht einmal passend angezogen gewesen war, und die schwelende  Rivalität zwischen Sarah und Nigel. Wenn Rebecca ehrlich zu sich selbst war, hatte sie sich ihr Gesellschaftsdebüt allerdings etwas anders vorgestellt, zumal es nicht viele Junggesellen am Hofe gab. Mit Ausnahme von Rupert vielleicht...
    Rebecca fragte sich, ob ihrer Mutter bewusst war, dass es sich bei den meisten Männern, die zu den Festivitäten des Palastes eingeladen waren, um Funktionäre mittleren Alters und um in die Jahre gekommene Adlige handelt. Es hatte den Anschein, als ließen sich die begehrten Junggesellen außerhalb der Saison nicht in London blicken. Konnte es sein, dass sie bis zum Winter warten musste, um ihnen zu begegnen? Was, wenn sie gar nicht in den Palast eingeladen wurden?
    Unzufrieden mit sich selbst und der Welt, verließ Rebecca das Abendessen bei der ersten Chance, die sich bot. Ein solches ständiges Auf und Ab ihrer Gefühle hatte sie bislang noch nicht erlebt. Erst seitdem sie Rupert kannte, war nichts mehr so wie vorher - und das, wo sie doch aus erster Hand wusste, was für ein widerlicher Draufgänger er war. Es freute und verunsicherte sie zugleich, dass er mit seinem Kuss eine Tür aufgestoßen hatte, durch die sie nur zu gern gehen würde...
    Hätte Rebecca im Korridor nicht die weinende Constance getroffen, wäre sie längst wieder auf ihrem Zimmer gewesen. Zwei aufgelöste Hofdamen an einem Tag? Rupert konnte es doch unmöglich derart wüst treiben, oder? Nein, so etwas durfte sie nicht denken! Das wäre unfair - obwohl er sich einen Spaß daraus machte, sie zu erobern, und das alles unter dem Vorwand, ihr helfen zu wollen.
    Von Evelyn wusste Rebecca, dass Constance drei Jahre lang der Rückkehr ihres Verlobten entgegengefiebert hatte, nur um dann von ihm wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen zu werden. Das erklärte auch, warum Constance zuweilen einen leicht verbitterten Eindruck an den Tag legte und von Pessimismus zerfressen war.
    »Constance? «, sprach Rebecca sie an, und es tat ihr sogleich leid, das Mädchen aufgeschreckt zu haben.
    »Es ist nichts«, antwortete Constance und rieb sich die Augen mit dem Saum ihres Kleides trocken.
    »Möchtet Ihr darüber sprechen - über dieses Nichts? «
    Constance, die Rebeccas Frage nichts Lustiges abgewinnen konnte, erwiderte: »Nein... ja. Sarah hat mir abermals einen Auftrag gegeben, der mich außerhalb der Mauern des Palastes führt - und das, wo ich noch immer keine Antwort von meiner Mutter habe, ob ich derartige Aufträge lieber ablehnen sollte. Wenn ich nur an die lähmende Angst denke, die mich beim ersten Mal befiel. Ich musste noch nie irgendwo allein hingehen, müsst Ihr wissen. «
    »Wie wäre es, wenn Ihr einen Bediensteten mit Euch nähmt? «
    »Daran habe ich auch schon gedacht und es auch gleich Sarah vorgeschlagen - mit dem Ergebnis, dass sie es mir verboten hat. Sie möchte nicht, dass jemand mitbekommt, wie ich Lord Alberton aus der Wigmore Street eine Nachricht überbringe. «
    Rebecca musste schmunzeln, weil Constance ihr soeben etwas verraten hatte, was ihr eigentlich untersagt war. Sie konnte Sarah bereits hören: »Es wäre besser gewesen, wenn ich mich selbst darum gekümmert hätte! «
    »Wenn mich nicht alles täuscht, ist das nur ein Katzensprung von New Bond entfernt, oder? «, meinte Rebecca, die sich

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