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Rein Wie Der Tod

Rein Wie Der Tod

Titel: Rein Wie Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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eine harte Nuss vor sich hatte, und fragte, ob Langeland wisse, warum er von der Polizei verhört würde.
    Die Antwort war frech. Die Polizei habe doch die Pflicht, ihn über so etwas aufzuklären, oder nicht?
    »Es geht um Rosalind M'Taya.«
    »Um wen?«
    Jetzt hab ich dich, dachte Frølich und sagte: »Sie erinnern sich nicht, dass ich mit Ihrem Bruder Mattis über sie gesprochen habe, als Sie auf St. Hanshaugen gefilmt haben?«
    Er erinnerte sich nicht.
    Frølich legte ihm eine Auswahl von Bildern der Überwachungskameras vor.
    »Ach, die!« Das sei an irgendeinem Abend letzte Woche gewesen. Sie habe ihn nach dem Weg zum Flughafenbus gefragt.
    »Nach dem Weg zum Flughafenbus? Als sie auf dem Zugbahnsteig stand?«
    Die Info wirkte. Andreas Langelands Blick wurde nachdenklich. Zugbahnsteig. Die Bullen wussten etwas. Ståle und Frank wechselten einen Blick. Sie konnten förmlich sehen, wie die Zahnräder hinter den gesenkten Lidern des Jungen ineinanderkrachten. Andreas Langeland wählte einen vorsichtigen Rückpass:
    »Woher soll ich wissen, was sie gedacht hat?«
    »Okay, Sie haben ihr den Flughafenbus gezeigt?«
    Nicken.
    »Können Sie bitte laut und deutlich antworten?«
    »Ja, ich habe ihr den Flughafenbus gezeigt.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Sie ist in den Bus gestiegen.«
    Frølich und Ståle wechselten erneut einen Blick. Bullen - Räuber: zwei zu null. Der ersten Lüge hatten sie ihn überführt. Dieser Junge musste dümmer sein, als die Polizei erlaubte.
    »Wie kam es dann, dass sie sich in Ihr Auto gesetzt hat?«
    »Dass sie was?«
    »Sie haben einen Parkplatz auf dem P 11, stimmt's? Die Europark Überwachungskameras zeigen, dass Sie und Rosalind M'Taya sich in einen Wagen gesetzt haben, einen gelben Minicooper, 2007er Modell. Soll ich Ihnen das Autokennzeichen vorlesen?«
    Langelands Blick flackerte.
    »Siebenundzwanzig Minuten später wurde der Wagen bei der Mautstation Alnabru registriert, und das sind nur einige der Details, die wir gegen Sie auffahren können, Andreas. Na los, Sie haben Rosalind M'Taya vom Flughafen zum Studentenheim in Blindern gefahren, oder etwa nicht?«
    Andreas Langeland schüttelte den Kopf.
    Ståle ergriff das Wort: »Wollen Sie behaupten, dass wir lügen?«
    Frank Frølich bedauerte, Ståle mitgenommen zu haben.
    »Ich behaupte gar nichts«, sagte Andreas Langeland. »Aber ich weigere mich, auf Ihre Fragen zu antworten. Ich will einen Anwalt anrufen.«
    »Und warum?«
    »Sie wollen mich dazu kriegen, einen Haufen Mist zu erzählen und den dann später gegen mich verwenden. Ich weiß, wie das bei euch läuft.«
    »Wissen Sie, wo sich Rosalind M'Taya befindet?«
    Langeland schwieg. Betrachtete sie mit geschlossenem Mund. Die Mundwinkel etwas feucht, der Blick trotzig.
    »Glauben Sie, ein Anwalt kann die Tatsache vom Tisch reden, dass sie sich in Ihren Wagen gesetzt hat?«
    Andreas Langeland schwieg noch immer. Seine Augen blitzten vor Wut. Frank Frølich hatte schon Hunderte solcher Augen gesehen. Er begegnete ihnen ständig, und kein gesunder Menschenverstand konnte diesen Trotz in irgendeiner Weise mildern.
    »Lassen Sie uns zwei Tage weiter springen«, sagte Frølich. »Zum letzten Freitag. Wo waren Sie an diesem Tag?«
    »Bei der Arbeit.«
    »Und nach der Arbeit?«
    Andreas Langeland zuckte mit den Schultern. »Bin nach Hause gefahren, hab gespielt, einen Film gesehen, bin dann in der Nacht in die Stadt gefahren, hab überall mal reingeguckt.«
    »Zusammen mit Mattis?«
    Das war ein Schuss aus der Hüfte, aber ein Volltreffer. Er konnte förmlich sehen, wie Andreas versuchte, dem Projektil aus dem Weg zu tanzen und stumm blieb.
    »Waren Sie zusammen mit Rosalind M'Taya?«
    Grinsend schüttelte Andreas Langeland den Kopf.
    »Mattis behauptet, er habe Rosalind am Freitag in der Studentenkneipe getroffen«, sagte Frølich. »Sie haben es mit eigenen Ohren gehört.«
    Der Junge antwortete nicht.
    »Er hat gesagt, er sei an dem Freitag mit Ihnen zusammen gewesen.«
    Andreas lächelte, und Frølich durchschaute ihn sofort, aber er hatte noch nicht genug in der Hand, um gegen ihn vorzugehen. Erst musste er mehr erfahren.
    »Sie haben offenbar seitdem mit Mattis gesprochen?«, fragte Andreas. »Ich habe nicht gehört, dass er so was gesagt hat.«
    »Sie sagen also, Sie haben Rosalind M'Taya am Freitag nicht getroffen?«
    »Haben Sie vielleicht Fotos, die beweisen, dass ich lüge?«, fragte Andreas Langeland noch immer mit dem selbstsicheren Lächeln um die Lippen.
    Frølich

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