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Rein Wie Der Tod

Rein Wie Der Tod

Titel: Rein Wie Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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gefällt mir ganz und gar nicht«, fuhr Gunnarstranda fort. »Ich kriege Lena nicht an den Apparat.«
    »Na und? Sie macht bestimmt Aerobic, oder sie ist im Kino. Sie hat frei.«
    Gunnarstranda holte das Handy wieder heraus, gab eine Nummer ein und hielt es ans Ohr. Es klingelte. Er ließ den Arm sinken und seufzte. »Sie geht nicht dran.« Mit lauterer Stimme sprach er zu den anderen:
    »Wenn Valeur Veronika Undset ermordet hat, dann hat er es hier getan! Bård, ich möchte, dass du jede kleinste Fliesenfuge in der Küche und auf dem Klo durchgehst. Nimm die Leisten ab und überprüfe jeden Millimeter. Wenn in dieser Bude Blut verspritzt wurde, dann werden wir die Reste finden.«
    Dann wandte er sich wieder Frølich zu: »Also, was machst du da?«
    Frølich sah von den Akten auf. »Hast du dich nie gefragt, warum Veronika sich ausgerechnet Valeur ausgesucht hat?«
    »Du weißt es?«
    Frølich wedelte mit einer Akte aus dem Patientenarchiv. »Ich habe da so eine Idee. Entweder wählt man einen Therapeuten aus den Gelben Seiten, oder man bekommt ihn empfohlen. Wenn Valeur Veronika empfohlen wurde, dann von einem seiner anderen Patienten. Dieser Patient muss jemand gewesen sein, den sie kennt. Hier habe ich den Namen eines besonderen Patienten. Ich glaube also zu wissen, warum sie hierhergekommen ist, und ich glaube verdammt noch mal auch, dass ich weiß, wer sie ermordet hat.«
    Wie auf Kommando hielten alle Anwesenden in ihrer Arbeit inne.
    Er schnitt eine lächelnde Grimasse und drückte die Akte an seine Brust. »War nur 'n Witz!«
    Die Weißgekleideten schnaubten, drehten sich wieder um und fuhren mit ihrer Arbeit fort. Frølich gab Gunnarstranda ein Zeichen.
    Sie gingen hinaus.
    »Wer?«, fragte Gunnarstranda und nickte zu der Akte, die Frølich in den Händen hielt.
    »Ich wollte es dir sagen, als du angerufen hast«, sagte Frølich. »Ich saß bei Abid Iqbal im Auto. Wen glaubst du haben wir da gesehen, wie er versuchte, den Gästen vom Mono Kokain anzudrehen?«
* * *
    Dreißig Minuten später parkte Frølich ungefähr hundert Meter von dem Haus entfernt. Er blieb im Wagen sitzen und sah durch die Frontscheibe hinaus.
    »Dann sind wir uns einig?«, fragte Gunnarstranda.
    Frølich nickte und stieg aus. Er ging die hundert Meter zu Fuß und blieb vor dem Zaun stehen. Heavy-Metal-Musik dröhnte durch die Wände. Die Kellerfenster und ein paar Zimmer im Erdgeschoss waren erleuchtet. Möglicherweise war Kristoffer allein zu Hause. Frølich sah sich um.
    Gunnarstranda stand neben dem Wagen, die Hände in den Hosentaschen. Nickte.
    Frølich ging an die Tür und klingelte. Nichts geschah. Er schaffte es, noch einmal zu klingeln, bevor Gunnarstranda durch die Gartenpforte kam. Als er zum dritten Mal klingelte, verstummte die Musik.
    Frølich wollte nicht gesehen werden und trat an die Wand neben der Eingangstür.
    Gunnarstranda stellte sich auf die Türschwelle und bereitete sich auf seinen Auftritt als bescheuerter Typ im Anzug vor, als er hörte, wie ein Fenster geöffnet wurde.
    Jemand streckte den Kopf heraus.
    Es war unmöglich, die Gesichtszüge zu erkennen. Das Licht unter dem Dach traf den Kopf von hinten. Er hörte nur die Stimme.
    »Was gibt's?«
    »Ist Janne zuhause?«, fragte Gunnarstranda.
    »Nein.«
    »Bist du Jannes Sohn?«, fragte Gunnarstranda weiter und trat rückwärts auf den Rasen, um gesehen zu werden.
    »Wer sind Sie?«
    Frølich arbeitete an der Tür.
    Gunnarstranda räusperte sich und sagte: »Habe gehört, dass du zu einem Psychologen in Tåsen gehst.«
    Es blieb ein paar Sekunden lang still.
    »Einem, der Valeur heißt«, sagte Gunnarstranda.
    »Janne ist nicht zu Hause, und ich habe keine Ahnung, wo sie ist, also auf Wiedersehen.«
    »Du hast goldene Eier unterm Hintern«, sagte Gunnarstranda schnell.
    »Was wollen Sie eigentlich?«
    Frølich öffnete die Tür, so leise er konnte. Ein schwaches Knirschen von einem rostigen Scharnier tönte durch den Sommerabend.
    »Goldene Eier unterm Hintern«, wiederholte Gunnarstranda. »Du hast im Lotto gewonnen, wusstest du das?«
    »Ich? Im Lotto gewonnen?« Das letzte Wort ging unter, zusammen mit dem Jungen selbst, als Frølich ihn ins Innere des Hauses zog und überwältigte.
    »Zehn Jahre Sicherheitsverwahrung«, sagte Gunnarstranda und ging zur Haustür.
    Er blieb im Flur stehen und betrachtete den Jungen, der unter Frølich lag. Dünn und schmal und ungeheuer wütend. Die beiden waren ein rollendes Knäuel aus Armen und Beinen. Er ließ sie bis

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