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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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netten Abend mit seiner Freundin vor.
    »Die Alarmanlage habe ich abgestellt«, sagte er. »Wenn Sie den Rauchmelder auslösen, werden keine Signale ausgesendet, nirgendwo hin. Die Sprinkleranlage geht an, und wir werden alle nass, aber es kommt niemand, um Sie zu retten. Ist doch lustig … Sie in einem nassen T-Shirt.«
    Clyde stand auf, so dass ich erkennen konnte, dass er bewaffnet war. »Ich habe eine Zweiundzwanziger für den Abschuss«, sagte er. »Dazu eine Farbbeutelpistole und eine Schrotflinte für den Hasen im Schießstand. Das sind Sie. Sie sind der Hase. Ach so, ja, und einen Taser habe ich noch. Der ist neu. Ich wollte schon immer mal einen Taser probieren.« Er zielte mit dem Taser auf mich. »Ab jetzt beginnt die Spielzeit. Ich gewähre Ihnen einen Vorsprung. Ich zähle bis zwanzig, und dann schieße ich mit dem Taser auf Sie. Also, los!«
    Er fing an zu zählen, und ich rannte los, vergaß in der Eile die Kerze. Auf halbem Weg musste ich stehen bleiben. Im Flur war es stockfinster, und ich hatte keine Ahnung, was vor mir lag. Ich fasste die Wand an, tastete mich vorwärts, bei jedem Schritt bimmelten die Glöckchen. Der Flur führte zur Eingangshalle, und innerlich bereitete ich mich darauf vor, falls nötig, durch die Glastür zu stürmen. Irgendwie musste ich aus dem Gebäude raus. Crazy Clyde würde mich töten, und seine Geiseln würde er auch nicht verschonen. Ganz egal, auf wen ich draußen stoßen würde. Wir alle würden sterben, wenn es mir nicht gelang, zu fliehen und Hilfe zu holen. Clyde würde keine Zeugen hinterlassen.
    Ich sah die Nachtbeleuchtung der Eingangshalle und raste los. Ich lief um eine Ecke, hörte den ersten Schuss, und ich spürte den stechenden Schmerz beim Aufprall. Blut lief mir die Seite hinunter, die Beine. Ich schrie auf und drückte die Hände auf die Seite. Es war nur Farbe. Ein Farbbeutel hatte mich getroffen.
    »Ich bin direkt hinter Ihnen«, sagte Clyde. »Und wenn Sie zur Tür laufen, schieße ich mit dem Taser auf Sie. Ich kann’s kaum erwarten, endlich mal den Taser einzusetzen. Manchmal werden diese Taser auch als Folterinstrumente benutzt. Das Stromkabel bleibt mit einem Widerhaken in Ihrem Körper stecken, und Sie kriegen ununterbrochen Stromstöße verpasst. Ist das nicht cool?«
    Ich stand mitten auf dem Flur und keuchte. »Was soll ich machen?«
    »Sie sollen laufen, mein Häschen. Weg von der Tür!«
    Ich trat vor, stolperte, fiel auf die Knie. Ich hatte viel zu große Angst, um laufen zu können. Viel zu große Angst, um klar denken zu können. Das ist nicht gut, sagte ich mir. Versuch, Ruhe zu bewahren. Es gelang mir, wieder auf die Beine zu kommen, und in blinder Panik lief ich den Flur entlang in die andere Richtung, dorthin, wo Andrews und Barts Büros lagen.
    Vor mir, unter einer Türritze, sah ich einen schmalen Streifen Licht. Ich warf mich gegen die Tür und sie gab nach. Es war Barts Büro, erleuchtet durch eine einzelne Kerze auf dem Schreibtisch. Albert Kloughn war mit einem Klebeband an den Bürostuhl hinterm Schreibtisch gefesselt. Klebeband spannte sich auch über seinen Mund und um die Fußgelenke. Er hatte die Augen weit aufgerissen, und Tränen liefen ihm über die Wangen.
    Ich riss ihm das Band vom Mund und wollte gerade das Gleiche mit dem Band um seinen Körper machen, da sah ich die Bombe.
    »Nicht anfassen!«, sagte er. »Ich bin mit einer Sprengladung verbunden.«
    Ich packte den Hörer des Telefonapparates auf dem Schreibtisch. Die Leitung war tot. Kein Wählton. Ich verschloss die Tür von innen und kramte in den Sachen auf Barts Tisch nach irgendwas Brauchbarem. Meine Hände zitterten, und mein Herz wummerte. »Ich hasse dieses Spiel«, sagte ich. »Ich hasse es. Und ich hasse diese erbärmliche Ausgabe von einem angeblich menschlichen Wesen da draußen, das mich verfolgt.«
    »Du musst Hilfe holen«, sagte Kloughn. »Der Kerl ist irre. Er wird uns töten.«
    »Auf diesem Schreibtisch sind nur Schrauben und Muttern«, sagte ich. »Ich suche etwas, das man als Waffe benutzen kann.«
    »Ich weiß, wo eine Waffe ist«, sagte Kloughn. »Ich kann mich in diesem Stuhl drehen, und ich habe aus dem Fenster geguckt, in die Fertigungshalle drüben, als der Kerl da gerade irgendwelche Sachen versteckt hat. An der Seite ist ein Raum, rundum verglast.«
    »Da ist die Qualitätskontrolle untergebracht.«
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls ist direkt neben dem Eingang zu dem Raum ein Arbeitstisch. Da hat er eine Waffe versteckt. Sie

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