Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
für sie.«
    »So was will sie gar nicht von mir hören.«
    »Also gut, was verlangst du?«, wollte sie von mir wissen.
    »Schokoladencremetorte?«
    Schokoladencremetorte zu backen dauerte ewig lange. Schokoladencremetorte zu backen war meiner Mutter ein Gräuel.
    »Schokoladencremetorte und eine Lammkeule. Das ist mein höchstes Angebot«, sagte sie.
    »Mann, oh Mann, du meinst es wirklich ernst, was?«
    Meine Mutter packte mich am T-Shirt-Kragen. »Ich hab’s satt. Ich stehe im vierzigsten Stockwerk auf der Fensterbank und gucke nach unten.«
    Ich verdrehte die Augen, seufzte und trottete brav zurück ins Haus in die Küche. Und tatsächlich, Valerie saß an dem kleinen Küchentisch und verschlang den Kuchen.
    »Mom will, dass ich mit dir rede«, sagte ich.
    »Jetzt nicht. Ich habe zu tun. Du musst wissen, ich esse für zwei.«
    Für zwei Elefanten. »Mom findet, du solltest Albert Kloughn heiraten.«
    Valerie piekste ein riesiges Stück Kuchen mit der Gabel auf und stopfte es sich in den Mund. »Kloughn ist ein Langweiler. Würdest du Kloughn heiraten?«
    »Nein, aber ich würde ja nicht einmal Morelli heiraten.«
    »Ich will Ranger heiraten. Ranger ist geil.«
    Da konnte ich schlecht widersprechen. Ranger war geil.
    »Ich finde, Ranger ist kein Typ zum Heiraten«, sagte ich.
    »Außerdem gäbe es viel zu bedenken. Zum Beispiel tötet er ab und zu Menschen.«
    »Ja, aber doch nicht willkürlich, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Valerie kratzte die verschmierten Sahnereste vom Teller.
    »Das spräche also nicht dagegen. Nobody is perfect.«
    »Also dann«, sagte ich. »War ein gutes Gespräch. Ich sag’s Mom weiter.«
    »Ist nicht so, dass ich gegen die Ehe bin«, sagte Valerie und warf begehrliche Blicke auf die Restpfützen Bratenfett in der Schmorpfanne.
    Ich verdrückte mich rückwärts aus der Küche und stieß gegen Mom.
    »Und?«, fragte sie.
    »Valerie will es sich überlegen. Und es gibt eine gute Nachricht: Sie hat grundsätzlich nichts gegen die Ehe.«
    Die Straßenlampen waren bereits eingeschaltet, als ich auf den Parkplatz vor meinem Apartmentblock fuhr. In der Einfamilienhaussiedlung nebenan bellte irgendwo ein Hund, und ich dachte wieder an Buuh. Mrs. Apusenja hatte Ranger und mir gesagt, dass sie in den Geschäften und an Straßenkreuzungen Zettel mit der Überschrift »Hund vermisst« aufgehängt hatte. Sie waren mit einem Foto des Hundes versehen, und es wurde eine kleine Belohnung versprochen, aber bis jetzt hatte es noch keine Rückmeldungen gegeben.
    Morgen würde ich diesen Howie ausfindig machen. Mein Spidey-Gefühl sagte mir, dass dieser Howie wichtig war. Singh hatte versucht, Howie anzurufen. Das musste doch etwas bedeuten, oder?
    Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf und begrüßte Rex mit einem »Tachchen«. Dann hörte ich die Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter ab. Es waren drei.
    Die erste war von Joe. »Hallo, Pilzköpfchen.« Mehr nicht. Das war die ganze Nachricht.
    Die zweite war von Ranger. »Yo.« Gegen Ranger war Joe die reinste Quasselstrippe.
    Beim dritten Mal hatte einfach jemand aufgelegt.
    Ich spazierte ins Wohnzimmer, ließ mich auf das Sofa fallen und schnappte mir die Fernbedienung. Ein Farbenfeuerwerk auf der anderen Seite des Zimmers lenkte mich ab. Die Farbenpracht war eine Vase mit roten Rosen und weißen Nelken, die auf einem Beistelltischchen stand. Heute Morgen waren die Blumen noch nicht da gewesen. An der Vase lehnte ein weißer Briefumschlag.
    Mein erster Gedanke war, dass jemand in meine Wohnung eingebrochen war. Ranger und Morelli machten das in regelmäßigen Abständen immer wieder mal, aber Blumen hatten sie mir noch nie dagelassen, und ich konnte ziemlich sicher sein, dass es diesmal nicht anders war. Ich verzog mich schleunigst in die Küche, das Herz in meiner Brust schlug viel zu schnell und viel zu laut. Ich holte mir meine Pistole aus der Keksdose mit den braunen Bärchen drauf und kroch auf allen vieren durch meine Wohnung. Zwei Räume hatte ich bis jetzt noch nicht betreten, Schlafzimmer und Badezimmer. Ich guckte ins Badezimmer, aber hinter dem Duschvorhang lauerten keine geistesgestörten Killer, auf der Toilette saß keiner, und das Schlafzimmer war ebenfalls monsterfrei.
    Ich steckte die Pistole in den Hosenbund meiner Jeans und widmete mich wieder den Blumen. Außen auf dem weißen Umschlag stand eine Nachricht.
Das sind Sie.
Ich hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Ich machte den Umschlag auf und fand drei Fotos

Weitere Kostenlose Bücher