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Reingekracht: Familien-Bullshit-Bingo (German Edition)

Reingekracht: Familien-Bullshit-Bingo (German Edition)

Titel: Reingekracht: Familien-Bullshit-Bingo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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und zu küssen, hätte er diesen Blick unterlassen!
    „Gruselig“, kommentierte Julia die Aufzählung der Fragen, „Ich dachte, man hätte seine Ruhe, wenn man mit jemandem kommt.“
    „Das ist Familie, Schwesterherz, da hat man nie seine Ruhe“, gab ich weise von mir und registrierte, dass sich Patrick darüber amüsierte. Ich hatte ihn zum Lächeln gebracht! Geil!
    Herrje, ich war im Arsch! Wenn ich auf jede seiner Bewegungen, jede seiner Gesten, so reagierte, würde das ein verdammt harter Tag werden. Vor allem, wenn ich ihn dabei nicht anfassen durfte, die Lust, die Gier, das Verlangen nach ihm nicht stillen konnte. Ich sank in den Sitz und legte meine Hand auf die Brust. Es tat jetzt schon weh.
    Julia fuhr etwas früher als gewöhnlich von der Autobahn ab und lenkte durch ein paar winzige Ortschaften. Wie arglos die Menschen ihr Leben lebten, wie gewöhnlich und ohne zu ahnen, dass in jenem froschgrünen Auto, das an ihnen vorbei brummte, gerade ein Herz ganz langsam auseinanderbrach.
    „Ich habe Onkel Wolfgang versprochen, ihn mitzunehmen“, erklärte Julia die seltsame Route, die sie gewählt hatte.
    Unser Onkel passte in dieses Auto? Ich erkannte die Straße wieder, in der sein kleines Häuschen stand. Wolfgang war ein Wal auf zwei Beinen. Er gab sich als eingefleischter Junggeselle aus, aber ich vermutete, dass er aus der Not eine Tugend gemacht hatte. Er war kein Mann, dem die Frauen nachliefen – wenn sie liefen, dann eher vor ihm weg. Einem durch und durch liebenswerten Kerl mit einer zynischen Zunge und einer fast schon krankhaften Sammelleidenschaft. Wäre er jünger und mehr an Computern interessiert, hätte man ihn wohl als typischen Nerd eingestuft.
    Ich schätzte den Platz neben mir ab und konnte mir nicht vorstellen, dass Onkel Wolfgang hier reinpasste, abgesehen davon, dass ich Mitleid mit den Achsen des Autos hatte.
    „Ihr werdet hinten ordentlich zusammenrücken müssen“, brachte Julia logistische Überlegungen hervor, als sie vor dem Haus parkte. Vielleicht floss sein Bauch ja in den vorhandenen Platz, überlegte ich, breitet sich also seitwärts aus. Ich würde erdrückt werden.
    Sie stellte den Motor ab und zu meiner Überraschung, sprang Patrick aus dem Wagen, und betätigte die Glocke. Kannten er und mein Onkel einander schon? Warum hatte Wolfgang Patrick früher kennenlernen dürfen als ich?
    Julia verfiel in eifrige Betriebsamkeit, beugte sich über den Beifahrersitz und schob ihn so weit zurück, dass er gegen mein Knie donnerte.
    „Mach Platz“, forderte sie knapp und wenig später saß der Vordersitz halb auf der Rückbank.
    „Ich weiß, es wird eng, aber es sind ja nur wenige Kilometer“, beruhigte Julia mich und ganz langsam begann mir zu dämmern, warum sie den Sitz nach hinten gewuchtet hatte und Patrick ausgestiegen war.
    Onkel Wolfgang wackelte bereits durch den winzigen Vorgarten und winkte uns zu, doch ich war viel zu sehr davon abgelenkt, wie Patrick um das Auto herumging. Der Anzug, den er trug, verbarg so gut wie nichts. Außer in Brit-Pop-Videos aus den Neunzigern hatte ich noch nie so knappsitzende Herrenanzüge gesehen. Ich konnte sogar diese liebenswerte Kuhle zwischen Hüfte und dem enorm knackigen Hintern sehen. Meiner Meinung nach eine der erotischsten Stellen an einem Männerkörper.
    Als Patrick die Tür öffnete, hatte ich den direkten Blick auf seinen Schritt. Klar, ich hätte vornehm wegsehen können, fremden Männern starrt man nicht so ungeniert zwischen die Schenkel, aber ich musste einfach wissen, wie wenig eine so enge Hose verbarg. Verstörend wenig und ich zupfte unauffällig an mir herum, um mir mehr Platz um die Leibesmitte herum zu verschaffen.
    Da Patrick und ich uns nur die halbe Rückbank teilen konnten, uns also hinter dem Fahrersitz zusammenpferchen mussten, berührten sich nicht bloß unsere Knie, sondern die Schenkel, die Hüften, unsere Oberarme und Schultern. Dagegen waren die Fantasien, in die ich auf der bisherigen Fahrt abgedriftet war, regelrecht harmlos. Okay, wir hielten nicht Händchen und Patrick machte keine Versuche an meinem Hals zu knabbern, aber unsere Körper drängten sich ziemlich heftig aneinander. Ich verbarg die Hände in meinem Schoß, um zu verbergen, was diese irritierende Nähe mit mir machte.
    Der Wagen senkte sich empfindlich und knarrte gefährlich, als sich Onkel Wolfgang auf den Beifahrersitz wuchtete. Ich konnte spüren, wie Patrick die Muskeln anspannte und hätte ihm am liebsten beruhigend eine Hand

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