Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)
Jets sollen sich auf das hintere Ende der K olonne stürzen.“ Maximilians Befehl schnitt durch die Ruhe, die jetzt im Zentrum vorherrschte. Es dauerte fast drei Sekunden, bis er eine Bestätigung durch einen Mitarbeiter erhielt.
„Befehl bestätigt“, dröhnte die entschlossene Stimme des Soldaten durch den Raum.
Akt VIII
Die fünf Jets stürzten aus den Wolken herab. Bi slang waren sie für die Bodentruppen nur schlecht sichtbar. Doch jetzt, wo sie sichtbar waren, eröffneten sie ihr Höllenfeuer auf die feindlichen Fahrzeuge.
Wie ein himmlisches Messer schnitt das Masch inengewehr der Jets in den Boden ein und die ersten Fahrzeuge gingen in einem Feuerball auf.
Dann zogen die Piloten ihre Maschinen wieder gen Himmel und verschwanden in den Wolken.
Die Kolonne hingegen hielt weiterhin Kurs auf die Grenze und beschleunigte ihr Tempo sogar noch.
Als die Maschinen wieder in die Wolken eing etaucht waren, flogen sie einige Kreisel und dann stürzten sie wieder herab.
Zur gleichen Zeit eröffneten auch die Bodentru ppen an der Grenze das Feuer. Die Geschosse warfen sich der Kolonne wie eine metallene Welle entgegen und auch hier gingen die ersten Fahrzeuge in Flammen auf. Die dahinter anrückenden Fahrzeuge umfuhren die Wracks einfach und erhöhten das Tempo.
Maximilian und De Croon beobachteten das Treiben der Armee am Boden und in der Luft.
Eine andächtige Stille herrschte.
„Eine gute Entscheidung“, flüsterte De Croon dem Präsidenten zu. „Europa darf keine Schwäche zeigen.“
Maximilian nickte entschlossen. Ihm war bewusst, was seine Entscheidung für Folgen haben konnte. Sicher wird er dafür vor dem Parlament sprechen müssen.
„Ein Viertel der Truppen ist bereits ausgelöscht worden“, verkündete ein Mitarbeiter. Die anderen Anwesenden, so hatte man das Gefühl, beobac hteten das Spektakel einfach nur.
Auf den Anzeigen sah dieses Feuergefecht übe rhaupt nicht bedrohlich aus, außer wenn die Feuerbälle langsam in die Luft aufstiegen.
„Verluste auf unserer Seite?“, fragte De Croon interessiert.
„Keine. Diese Truppen scheinen sich nicht zu wehren oder vielleicht können sie sich auch nicht wehren“, erklärte ein Mitarbeiter.
„Ganz im Gegenteil“, bemerkte der Präsident, „sie fahren freiwillig in unser Feuer hinein.“
Das war beileibe keine normale Reaktion.
Wir schlichen uns auf demselben Weg wieder aus der Psychiatrie heraus, wie wir hereingeko mmen sind. Nur einige, wenige Wachen kreuzten unseren Weg.
Sam wollte sie eigentlich töten, aber Bloomq uvist hielt sie davon ab. Sie waren ein gut eingespieltes Team.
So erreichten wir recht schnell den Park, der sich um die Psychiatrie zu erstrecken schien. Auch hier waren kaum noch Wachen zu sehen, was natürlich ein großer Vorteil für uns war.
„Wie habt ihr mich gefunden?“, fragte Bloomquvist interessiert, als wir den Park verlassen hatten.
„Durch die gute Recherche deiner Frau“, erklärte ich lächelnd.
Bloomquvist nickte mir zu und schenkte ihr ein kleines Lächeln, das mehr sagen konnte als eintausend Worte. Doch in seinen Gedanken war er noch bei Eren.
Es hatte sich wirklich herausgestellt, dass er ein weiterer Irrer war. Er hat die Wachen vor wenigen Tagen so provoziert, dass sie ihn getötet haben. Natürlich wurde dies alles vertuscht.
Wir hatten die Psychiatrie bereits weit hinter uns gelassen, als Bloomquvist plötzlich stoppte. Er sah Sam mit einem schuldigen Blick an. „Es tut mir leid, was ich unseren Kindern angetan habe. Der Präsident, dieser Bastard, war bei mir und hat mir erzählt, dass man sie in Internierungslager gesteckt hat.“
Wir hörten ihm aufmerksam zu.
„Mache dir keine Sorgen, Schatz. Wir haben unsere Ermittlungen auch angestellt und wir glauben, dass man sie für reiche Familien zur Adoption freigegeben hat“, erklärte Sam.
Er sah sie mit einem fragenden Blick an.
„Ich war in einem dieser Kinderlager“, erklärte ich schließlich. „Man versicherte mir, dass dort nur die Kinder von armen Bürgern seien.“
Bloomquvist nickte mit Skepsis. Natürlich war es für uns schwer , zu glauben, aber lieber glaubten wir dies, als dass sie zu diesen Abscheulichkeiten gemacht worden sind.
„Die Hälfte dieser Truppen wurde bereits ve rnichtet und bislang haben wir weder Verluste noch Angriffe durch diese Leute erfahren“, berichtete ein Mitarbeiter mit verwunderter Stimme.
„Was sind das für Leute?“, fragte De
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