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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Hottenrott
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dann haben wir einen legitimen Grund zurück zu feuern.“
     
     
     
     
    Ein dunkler Keller, ein paar alte Geräte für den Garten, mehr war hier nicht zu finden.
    Sam lief wie immer voraus. Sie schlich in geduc kter Haltung durch den Raum. Keine Wache war hier zu sehen.
    Wir liefen durch die Räumlichkeiten, bis wir ein grell beleuchtetes Treppenhaus fanden. Einige tiefe Stimmen hallten hier.
    Sam drehte sich zu mir herum und legte ihren Zeigefinger auf ihren Mund. „Ich werde vorgehen und nachsehen, wer da ist.“
    Ich nickte ihr zu.
    Langsam bestieg sie die Treppe, den Blick immer nach oben gerichtet für den Fall, dass ihr vielleicht Wachen entgegenkommen. Sie zog sich dabei mehr oder weniger am Geländer nach oben. Und als sie die erste Zwischenebene erreicht hatte, winkte sie mir zu.
    Ebenso vorsichtig und langsam folgte ich ihr die Treppe hinauf.
    Diese Prozedur wiederholten wir dreimal, bis wir die erste Tür aus dem Treppenhaus erreichten. Dies musste das Erdgeschoss sein.
    Sam untersuchte die Tür. „Diese Türen haben nicht mal richtige Schlüssellöcher, durch die man durchschauen könnte. Ich muss die Tür also vo rsichtig öffnen und darauf hoffen, dass keine Wache in der Nähe ist.“ Sie presste ihren Kopf gegen die Tür. Wahrscheinlich versuchte sie, etwas von draußen zu hören.
    Dann wandte sie sich zu mir herum. „Wenn sie mich fassen, musst du fliehen.“ Sie hatte diesen sehr ernsten Blick im Gesicht.
    Ich nickte und sie erwiderte es.
    Sie atmete in einem heftigen Stoß aus, drückte die Türklinke vorsichtig zum Boden und öffnete einen minimalen Spalt, durch welchen sie spähte.
    „Alles sauber hier.“
    Sam vergrößerte den Spalt und schob ihren Kopf vorsichtig in den Raum. Dann wedelte sie mit ihren Armen herum und bedeutete mir so, dass ich ihr folgen solle.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür ganz und presste sich sofort gegen die Wand des Korridors, in dem wir uns jetzt befanden. Ein langer und kalter Gang, links und rechts waren unzählige Türen. Keine Kameras in Sicht, dachte ich mir.
    „Okay“, flüsterte Sam. „Nun müssen wir eine Art Büro oder Schwesternzimmer finden und so h erausfinden, wo sich Lars befindet.“
    Wieder nickte ich nur. Es war merkwürdig, ihr zu folgen, denn bislang hatte ich sie nie wirklich als eine Kämpferin oder gar Führernatur wahrg enommen.
     
     
     
     
    Ein Rauschen erklang im Kommandozentrum des SATurn-Netzwerkes. Maximilian und De Croon lauschten aufmerksam.
    „Okay, sie nähern sich uns weiter, obwohl wir ihnen mitgeteilt haben, dass sie stehen bleiben sollen“, erklärte der Soldat mit zittriger Stimme die Lage vor Ort.
    Gleichzeitig konnte man die Situation auch im Zentrum beobachten, denn die Satelliten zeigten Livebilder von der Grenze.
    Maximilian hatte die Arme vor der Brust verschränkt und tippte ungeduldig mit seinem Zeigefinger auf seinen Oberarm. „Lassen sie diese Truppen noch zwanzig Meter herankommen und dann eröffnen sie das Feuer.“
    De Croon nickte zustimmend.
    „Wird gemacht, Herr Präsident“, bestätigte der Soldat entschlossen.
    Gespannt verfolgten er und der Leiter der Anlage die weiteren Livebilder. Eine rote Linie wurde ei ngeblendet, die anzeigen sollte, ab wann der Soldat den Befehl zum Feuern hätte.
    „L assen sie noch einige Kampfjets starten. Möglicherweise brauchen unsere Jungs Unterstützung“, befahl Maximilian De Croon.
    „Zu Befehl, Herr Präsident.“ De Croon wandte sich sofort an einen seiner Mitarbeiter. „Sie haben ihn gehört. Geben sie der nächstgelegenen Basis Bescheid.“
    Maximilian standen die Schweißperlen auf der Stirn. Er riskierte hier gerade möglicherweise eine bewaffnete Auseinandersetzung mit russischen Truppen. Wenn er wirklich Glück hatte, dann stellt sich heraus, dass das dort lediglich Rebellen sind, die die Grenzen der Europäischen Union nicht akzeptieren.
    „Noch zehn Meter bis zum Feuerbefehl“, ve rkündete ein Mitarbeiter und auch seine Stimme war zittrig. Jeder hier Anwesende war sich durchaus bewusst, was es bedeutete, diesen Befehl zu geben.
    Maximilian wandte sich zu De Croon. „Halten sie dies wirklich für einen guten Befehl?“
    Der Leiter tippte dem Präsidenten auf die Schulter. „Es ist der einzig sinnvolle Befehl.“
    Maximilian nickte, aber seine Nervosität war deswegen noch lange nicht verflogen.
     
     
     
     
    Das schrille Geräusch des Alarms ertönte und augenblicklich sprangen die Kampfpiloten, die sich in Bereitschaft befanden, auf.

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