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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Hottenrott
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gewonnen. Aber im Grunde diente dieses Treffen eher dazu, den Status zu klären, und dieser stand gerade bei Krieg. Ein Status, den Maximilian jetzt gar nicht gebrauchen konnte.
    Mit aller Mühe hielt er die Union zusammen und nun hat er auch noch einen politischen Widers acher, der offen zugibt, dass er ihn ausschalten will. Dem Präsidenten war klar, dass dieser Mann sogar zu Sabotage bereit war, wenn sie ihm etwas nützte.
    Van Datz verabschiedete sich noch höflichst von Frau Bunansa und dann verließ er auch das Vo rzimmer. Wenige Sekunden später sprang der Präsident von seinem Stuhl auf und lief ebenfalls zu seiner Sekretärin ins Vorzimmer.
    „Ein sehr höflicher Mann“, bemerkte Frau B unansa, als sie Maximilians Kopf sah.
    „Ja, aber er ist trotzdem ein Problem.“
    „Wieso denn?“
    „Er hat mir gerade offen gesagt, dass er mich ausschalten wird und er wirft mir vor, die Präs identin getötet zu haben.“ Maximilian wusste, dass dies die Wahrheit war, aber diese Lüge war notwendig.
    Monroe hatte einen falschen Kurs eingeschlagen. Unter ihr wäre diese glorreiche Union auseina ndergebrochen wie eine Platte aus porösem Stein. Maximilian hätte das niemals zugelassen, also musste Monroe weg.
    Frau Bunansa sah ihren Vorgesetzten geschockt an. „Tatsächlich? So etwas hätte ich diesem Mann nicht zugetraut.“
    „Ich glaube, er weiß um seine Wirkung. So ein Verhalten würde ihm niemand zutrauen. Auße rdem ist er noch neu in diesem Geschäft.“
    „Warum glauben sie, tut er so etwas?“, fragte die Sekretärin mit fragendem Blick. „Meinen sie, er möchte ihren Posten?“
    „Ich weiß nicht, aber dieses Motiv hatte er von sich aus ausgeschlossen. Er meinte, ihm ginge es um Gerechtigkeit.“
     
     
     
     
    Eine riesige, bunt leuchtende Konsole mit unzä hligen Knöpfen, die allesamt nicht einmal beschriftet waren. Und all das in einem vergleichsweise kleinen Raum, dem gegenüber ein deutlich größerer Raum mit unterschiedlichen Requisiten lag. Die einzige Verbindung der beiden Räume war eine Tür und eine große Glasscheibe.
    „Hier machen sie also diese Nachrichtensendu ngen“, bemerkte ich ein wenig verträumt. Tatsächlich stand dort im Studio noch dieser merkwürdig geformte Tisch, der wie ein auf die Seite gelegtes ‚U‘ aussah. An diesem Tisch, meist ein wenig daneben, standen dann die Sprecher.
    „Statt von einer Karriere beim Fernsehen zu träumen, könntest du mir helfen, eine Möglichkeit zu finden, diese Botschaft zu senden“, spottete Sam leichtfertig.
    Ich warf ihr einen ebenfalls spottenden Blick zu, den sie mit einem freundlichen Lächeln konterte.
    „Hier muss es sein“, rief ich aus und deutete auf eine kleine Öffnung in der Konsole. Ich nahm Sam das Speichermedium aus der Hand und probierte es, in diese Öffnung zu stecken. „Passt.“
    Sofort sprang ein Bildschirm auf der Konsole an.
    „Natürlich wollen wir das Filmmaterial übertr agen“, sagte Sam locker und betätigte einen Knopf zur Bestätigung.
    Der Vorgang dauerte keine drei Sekunden, dann erschien die nächste Frage auf dem Bildschirm: „Wollen sie dieses Material senden?“
    Beherzt drückte Sam erneut auf den Knopf zur Bestätigung. „Das wird dann morgen gesendet werden. Ich hoffe nur, wir erreichen möglichst viele Leute da draußen.“
     
     
     
     
    Maximilian wälzte sich in seinem Bett herum. Immer wieder träumte er von seiner Absetzung als Präsident und Auslöser für diese war natürlich Vincent Van Datz, der breit grinsend hinter ihm am Rednerpult stand. Er hatte seine Antrittsrede als neuer Präsident vorbereitet.
    Maximilian musste gute Miene zum bösen Spiel machen und den neuen Präsidenten offiziell ei nweisen, was einer Ankündigung und Beglückwünschung gleichkam.
    Ein grelles Klingeln ertönte plötzlich und riss den Präsidenten aus seinem Traum heraus.
    Mit geschlossenen Augen tastete er sich den Nachtschrank entlang und suchte nach seinem Smartphone. Nur ein schmaler Schlitz war nötig, um zu erkennen, wer ihn anrief.
    FRAU BUNANSA stand auf dem Display.
    „Ja? Ist ihnen bewusst, dass es mitten in der Nacht ist?“
    „Ja, es ist mir bewusst“, sagte sie vollkommen aufgelöst. „Aber es hat sich etwas Schreckliches zugetragen, Herr Präsident. Schalten sie einfach einmal ihren Fernseher ein.“
    Maximilian behielt das Telefon am Ohr und hörte das aufgeregte Atmen der Frau, während er nach seiner Fernbedienung suchte. Er war kurz davor zu sagen, dass sie sagen sollte, was

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