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Reise durch die Sonnenwelt

Reise durch die Sonnenwelt

Titel: Reise durch die Sonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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daß man Dir solchen verkauft.
    – Mir verkauft, Herr Gott Israel’s!
    – Ja, und das ist nicht mehr als gerecht, da Du alles Geld der Kolonie zusammengerafft hast. Nun, beeile Dich, laß uns Deine Goldfüchse sehen!
    – Mich zum Kaufen zu zwingen, während ein Anderer …
    – Ich habe Dir schon einmal gesagt, daß Du eben kein Anderer bist. Willst Du kaufen oder nicht?
    – Erbarmen, Erbarmen!
    – Antworte oder ich schließe den Laden!«
    Der Jude wußte es aus Erfahrung, daß er mit Ben-Zouf nicht scherzen durfte.
    »Nun gut, ich will kaufen … sagte er.
    – Schön.
    – Aber zu welchem Preise?
    – Zu demselben, zu welchem Du verkauft hast. Man wird Dir das Fell nicht über die Ohren ziehen. Dein Pelz ist es nicht werth.«
    Isaak Hakhabut hatte die Hand in die Tasche gesteckt und klapperte mit einigen Münzen.
    Der Professor wurde immer aufmerksamer und schien jedes Wort aus dem Munde des Juden aufzufangen.
    »Wie viel soll ich zahlen für ein Pfund Kaffee? fragte dieser.
    – Zehn Francs, antwortete Ben-Zouf, das ist der Marktpreis auf Warm-Land. Doch, was kann Dich das kümmern, da das Gold nach unserer Rückkehr zur Erde ohnehin keinen Werth mehr hat.
    – Das Gold soll keinen Werth mehr haben, schrie der Jude. Könnte das möglich sein, Herr Ben-Zouf?
    – Du wirst es ja sehen.
    – Helfe mir Gott der Gerechte! Ein Pfund Kaffee zehn Francs.
    – Zehn Francs. Nun, wird es endlich?«
    Isaak Hakhabut zog ein Goldstück hervor, besah es genau bei dem Scheine der Lampe und drückte es beinahe zärtlich an die Lippen.
    »Und Sie wollen wiegen mit meiner Schnellwaage? fragte der Jude mit einem so kläglichen Tone, daß es fast verdächtig erschien.
    – Womit soll ich denn wiegen?« erwiderte Ben-Zouf.
    Er ergriff die Schnellwaage, befestigte eine Schale an deren Haken und schüttete so viel Kaffee hinein, bis sie ein Pfund angab – in Wahrheit betrug diese Menge also sieben Pfund.
    Isaak Hakhabut folgte mit den Augen jeder Bewegung.
    »Hier nimm, sagte Ben-Zouf.
    – Steht der Zeiger richtig auf dem Striche? fragte der Jude und neigte sich nach dem Gradbogen des Instrumentes.
    – Ja doch, alter Jonas.
    – Stoßen Sie ein wenig mit dem Finger daran, Herr Ben-Zouf.
    – Und warum das?
    – Weil …. weil …. murmelte Isaak Hakhabut, weil meine Schnellwaage vielleicht nicht …. nicht ganz vollständig …. richtig sein könnte! ….«
    Kaum waren ihm diese Worte entflohen, als Palmyrin Rosette den Juden schon an der Gurgel hatte, ihn abschüttelte und würgte.
    »Elender Wicht! rief er zornig.
    – Zu Hilfe! Zu Hilfe!« schrie Isaak Hakhabut.
    Es entspann sich eine regelrechte Prügelei. Ben-Zouf hütete sich wohl, dazwischen zu treten. Er hetzte die beiden Gegner vielmehr noch auf einander und wollte schier vor Lachen platzen. Ihm lag, offen gestanden, an dem Einen so viel wie an dem Anderen.
     

    »Stoßen Sie ein wenig mit dem Finger daran, Herr Ben-Zouf!« (S. 415.)
     
    Durch den Lärm wurden aber Kapitän Servadac, Graf Timascheff und Lieutenant Prokop herbeigezogen, welche sehen wollten, was es hier gäbe.
    Man trennte den Juden und den Professor.
     

    Palmyrin Rosette würgte Isaak an der Gurgel. (S. 416.)
     
    »Was zum Kuckuck ist hier los? fragte Hector Servadac.
    – Nun, dieser erbärmliche Kerl, antwortete Palmyrin Rosette, hat uns eine falsche Schnellwaage gegeben, eine Waage, welche ein zu großes Gewicht anzeigt!
    – Ist das wahr, Isaak?
    – Herr Gouverneur, ja … nein … antwortete der Jude … ja!
    – Dieser Strauchdieb hat uns seine Waaren nach falschem Gewicht verkauft, fuhr der Professor mit wachsendem Zorne fort, und damals, als ich meinen Kometen mit seinem Instrumente wog, habe ich in Folge dessen ein größeres Gewicht erhalten, als jener wirklich hat.
    – Verhält sich das so?
    – Das ist wohl möglich …. ich weiß es nicht! stammelte Isaak Hakhabut.
    – Endlich habe ich diese falsche Masse meinen neuen Rechnungen zu Grunde gelegt und folglich stimmen diese nicht mit meinen Beobachtungen überein, so daß ich lange Zeit glaubte, sie sei nicht an ihrem richtigen Platze.
    – Welche sie … die Gallia?
    – Nein, zum Teufel, die Nerina, unser Mond.
    – Aber die Gallia?
    – O, die Gallia befindet sich immer da, wo sie sein soll, erwiderte Palmyrin Rosette. Sie geht geraden Weges auf die Erde zu und wir mit ihr … und auch dieser verdammte Jude, den Gott noch strafen möge!«
Sechzehntes Capitel.
In welchem Kapitän Servadac und Ben-Zouf weggehen und wiederkommen, wie

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