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Reise mit Hindernissen nach England und Schottland

Reise mit Hindernissen nach England und Schottland

Titel: Reise mit Hindernissen nach England und Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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der Maschine und dem Schlagen der Segel, ein unbestimmtes Schweigen herrschte.
    Der Sonnenaufgang war eine Pracht, und die Beschreibungen Chateaubriands kamen Jacques wieder in den Sinn.
    »Jetzt«, sagte er, »muß der Kapitän begrüßt werden.«
    »Ich will es für uns beide tun«, antwortete Jonathan.
    »Nicht nötig! Sprich für dich! Ich habe mir einige alltägliche Worte gemerkt und weiß genug, um mich aus der Affäre zu ziehen.«
    »Wie es dir beliebt«, meinte Jonathan und schlenderte davon, um mit dem Ersten Offizier ein Gespräch anzuknüpfen; so erfuhr er, daß die
Hamburg
sich längs der bretonischen Küste befand, auf der Höhe von Belle-Ile.
    Jacques spazierte seinerseits auf den Kapitän zu.
    »Good mourning«,
sagte er und schüttelte ihm ausgesprochen seemännisch die Hand; »
good mourning,
Käpten!«
    Dieser hob den Kopf und gab ein paar Worte zur Antwort, die Jacques sich mit »Mir geht’s nicht schlecht und Ihnen« übersetzte. Entzückt über seinen Erfolg stolzierte er auf den Ersten Offizier zu und wiederholte seine kleine Zeremonie:
    »Good mourning, master!«
    Der Erste Offizier spitzte die Ohren und schaute ihn merkwürdig an.
    »Na!« sagte Jacques, »nicht schlecht gemacht, was? Ich habe wirklich eine große Begabung für die englische Sprache! Doch jetzt müssen wir uns stärken gehen.«
    Und so sah das Programm für die Mahlzeiten aus, mit denen der Kapitän seine Passagiere zum Preis von fünf Shilling pro Kopf und Tag versorgte: morgens um acht zunächst Tee mit gebutterten Toastschnitten, um zehn Uhr eine Mahlzeit mit Fleisch, um drei Uhr ein Dinner bestehend aus Suppe, Fleisch und Obstkuchen und schließlich um sieben Uhr abends Tee mit Chesterkäse.
    Die Pariser waren mit dieser Kost restlos zufrieden; das Fleisch schien ausgezeichnet zu sein und gebraten, wie man nur in England brät; meistens stammte es vom Rind oder vom Schwein, und der direkt aus York bezogene Schinken munterte den Magen mit seinen schmackhaften Scheiben auf; die in Wasser und ohne Salz gekochten Hülsenfrüchte wurden in ihrem natürlichen Zustand serviert, sie waren ein vorzüglicher Ersatz für das Brot, das sich im Vergleich mit den irischen Kartoffeln nicht behaupten konnte.
    Getrunken wurde ausschließlich klares Wasser; die Engländer trinken zum Essen nur ganz wenig, die noch zivilisierteren Amerikaner trinken überhaupt nichts. Auf jeden Fall waren Kapitän Speedy und der Erste Offizier an Bord von bemerkenswerter Abstinenz; sie lehnten es jedoch keineswegs ab, mit ihren Passagieren ein paar gute Flaschen Bordeaux zu teilen, die der Freundschaft von Edmond R. zu verdanken waren. Beim Dinner tauchte regelmäßig eine riesengroße Terrine auf, gefüllt mit einer appetitlichen Suppe, in der sich kaum aufgesprungene Gerstenkörner mit ansehnlichen Fleischwürfeln und üppigen Gemüsestücken vermischten; der obligate Kuchen bestand aus cremigweichen Pflaumen in einer saftigen und goldfarbenen Hülle; beim Nachtisch ächzte der Tisch unter dem Gewicht eines ehrfurchtgebietenden Chester, dessen ursprüngliche Farbe mit der Zeit nachdunkelte und dessen Duft sich immer stärker ausprägte.
    Diese Gerichte wurden vom
waiter
in angemessener Weise serviert, auf großen Fayencetellern und mit hohen Glocken aus englischem Metall zugedeckt, die das Wappen der
Hamburg
aus Dundee zierte. Die Unterhaltung kam nie ins Stocken und wurde durch das Trinken von Gin oder Whisky nur noch lebhafter.
    Jacques versteifte sich darauf, Englisch sprechen zu wollen, und leistete sich mehr als einen Schnitzer, die den guten Kapitän und seinen Ersten Offizier Tränen lachen ließen; Jonathan machte ihm den Grund für diese Heiterkeit, so gut es ging, verständlich. Denn wenn es ihm einmal glückte, das treffende Wort für seinen Gedanken zu finden, dann sprach er es wiederum so schlecht aus, daß er die seltsamsten Verwechslungen herbeiführte. Um Brot zu verlangen, sagte er beispielsweise beim Dinner zum Kapitän:
    »Give me some bread«,
sprach es aber
braid
aus.
    Speedy brach in lautes Gelächter aus.
    »Weißt du, worum du ihn gerade gebeten hast?« fragte Jonathan.
    »Natürlich, um Brot!«
    »Ganz und gar nicht: Du hast ihn um ein wenig Braut gebeten!«
    »Also bitte,
bread
bedeutet doch wohl …«
    »Ja! Wenn man es
bred
ausspricht.«
    »Da liegt der Hund begraben«, rief Jacques, »eigentlich sind alle Sprachen einander sehr ähnlich! Nur die Aussprache ist unterschiedlich!«
Dreizehntes Kapitel
Wo sich Jacques Lavaret mit

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