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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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waren mit den Proben sehr vorsichtig und haben sie auf jeden bekannten Krankheitserreger hin untersucht.“
    Rae sagte: „Das Kopfweh kann natürlich von dem Ozon kommen. Daran gewöhnen wir uns, aber das dauert vielleicht zwei Tage. Wie sehen die Proben aus?“
    „Bis jetzt gut“, sagte Gildorric. „Merrit ist bei Lori, also gebe ich den Bericht. Das Wasser ist gut, der Boden sieht gut und fruchtbar aus – wenn diese Pflanzen hier alle darauf wachsen, dann kann man auch Nahrungspflanzen darauf anbauen. Es gibt hier Nüsse und Beeren, die sich vielleicht als eßbares pflanzliches Protein herausstellen – und die Pflanzen sind auf jeden Fall widerstandsfähig. Bis jetzt haben wir noch keine giftige gefunden, und von den Insekten ist keines größer als eine Heuschrecke.“

    „Tiere?“ fragte Gilhart.
    „Bis jetzt keine. Wenn wir unsere Fahrzeuge heruntergebracht haben, müssen wir noch die anderen Kontinente überprüfen, aber so weit, so gut. Soweit wir das beurteilen können, wäre es möglich, heute abend mit dem Bau des Transmitters anzufangen, aber wir müssen natürlich erst noch genauere Tests durchführen, nur um sicherzugehen, daß hier keine versteckten Joker wie Viren im Spiel sind.“ So weit, so gut, dachte Gildoran. Nach den ersten Tests war seine Welt fast zu gut, um wahr zu sein. Warum fühlte er sich dann so schlaff, so enttäuscht, so elend? Hatte er zuviel erwartet? War das nur die Reaktion darauf, daß er wegen der neuen Welt zu aufgeregt gewesen war? Es war eine gute, sogar eine schöne Welt.
    Gilrae fragte: „Wie lange dauert es, bis wir die Kinder herunterbringen können, Puh? Wir haben den perfekten Platz für ein Lager für sie gefunden.“
    „Das gefällt mir nicht“, sagte der Puhbär. Er sah müde, fast abgekämpft aus.
    „Ich weiß, daß ich irrational bin, aber ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl dabei, die Kinder an einen Platz wie diesen zu bringen.“
    „Das ist natürlich deine Entscheidung“, sagte Gilrae. „Du und die anderen Puhbären seid für die Kinder verantwortlich. Aber es war schließlich niemand anders als du, Puh, der mich daran erinnert hat, daß einige von ihnen Zeichen von Eisenmangel zeigen und daß sie möglichst schnell runter sollten.“
    „Ich weiß. Wie ich schon sagte, ich weiß, daß ich irrational bin“, sagte der Puhbär, „aber ich durchschaue das hier noch nicht. Könnten wir ihnen nicht Trinkwasser von hier geben – es hat einen hohen Eisengehalt –, wenigstens ein paar Tage lang, bis ihr mit den Tests fertig seid?“

    Gilhart runzelte die Stirn. „Ich bin geneigt, deinem Instinkt zu vertrauen, Puh“, sagte er. „Lassen wir es dabei bewenden. Holt etwas Wasser – nehmt es einfach aus dem See – und versucht, etwas Eisenerz zu finden, das wir dem Chemikalienvorrat des Schiffs einverleiben können. Laßt die Kinder an Bord, bis wir uns sicher sind.“
    Ein dankbares und erleichtertes Lächeln war die Antwort.
    „Vielen Dank, Hart. Jetzt ist mir viel leichter zumute.“ Gildoran überlegte sich, daß der Puhbär wahrscheinlich die einzige Person an Bord war, die den Kapitän einfach „Hart“ nannte. Außer Rae vielleicht, wenn sie allein waren.
    Der Puhbär sagte: „Wenn dies soweit geklärt ist – kann ich dann nicht wieder zurück in das Landungsboot gehen und mich um Lori kümmern? Meine Ohren halten den Lärm hier nicht aus, und ich kann Merrit ablösen, damit sie mit ihren Proben für heute fertig wird.“
    Ein leichter Wind erhob sich, als der Puhbär seinen schweren pelzigen Körper die Treppe zum Landungsboot hochquälte.
    Gildorric sagte: „Ich möchte bloß wissen, worüber er sich Gedanken macht…“
    „Wer kann das sagen?“ Gilhart mußte sich Mühe geben, um seine Gedanken beieinander zu halten. „Vielleicht hat ihr Gehör ein anderes Spektrum als unseres. Das menschliche Gehör ist relativ unempfindlich – nur im Bereich von fünfzehn bis etwa fünfzehntausend Schwingungen pro Sekunde können wir hören. Es sind aber schon Töne bis zu ungefähr zwei Millionen Schwingungen pro Sekunde gemessen worden.“ Gildoran wurde wieder daran erinnert, wie wenig sie über die Puhbären wußten. Na ja, vielleicht brauchte jeder ein kleines Geheimnis. Als wäre dieser Planet nicht schon Geheimnis genug!
    Gilmerrit kam zurück und berichtete, Lori gehe es noch immer sehr schlecht und der Puhbär kümmere sich um sie. Bevor sie sich wieder an ihre Arbeit machte, sah sie Gildoran mit einem langen Lächeln an, das er

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