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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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willst.“ Sie wollte ihn necken und sagte: „Ich dachte, du hättest mit Ramie alles fest arrangiert.“
    „Das denkt hier jeder, und ich habe es langsam satt“, sagte Gildoran. Er sah zum Kapitän und zu Rae hinüber, die sich etwas abgesondert vom Rest der Mannschaft hingesetzt hatten und die Köpfe zusammensteckten.

    Rae ist außerhalb meiner Reichweite, und ich werde den Teufel tun und mich mit Ramie verbinden, bloß weil es das ist, was sie alle erwarten.

    Merrit sah zu ihm auf. Sie war eine hübsche Frau mit einem runden Gesicht, leuchtend grünen Augen und einem leicht gespaltenen Kinn mit tiefen Grübchen. „Irgend etwas ist an einem Planeten“, murmelte sie kokett. „Im tiefen Raum kann ich monatelang allein leben, aber sobald wir auf einem Planeten landen, fällt es mir wieder ein, daß ich eine Frau bin, und dann schaue ich euch alle von der Seite an.“ Er streichelte die runden Zehen ihres Fußes mit ihren weichen, gut gepflegten Nägeln. Dann sagte er widerwillig: „Ich glaube, du solltest dir vielleicht besser doch die Schuhe anziehen, Merrit. Der Boden ist noch nicht genau untersucht…“
    „Und er könnte voller mikroskopisch kleiner Hakenwürmer und Parasiten sein, die menschliche Haut gern mögen. Du hast sicher recht.“ Merrit gab ihm widerwillig recht und zog sich ihre silbrigen Sandalen wieder an. Als sie die Riemen festband, murmelte sie: „Schau jetzt nicht hin, aber die kleine Gillori wirft mir äußerst giftige Blicke zu. Das ist dein unwiderstehlicher Charme, Gildoran.“
    Gildoran spürte, wie Ärger in ihm aufwallte. Lori ging langsam viel zu sehr davon aus, daß er ihr gehörte. Mit dem Bewußtsein, daß die Augen des Mädchens auf ihm ruhten, lehnte er sich hinüber und küßte Merrit lange, genüßlich und sehr gründlich.
    Als sie sich wieder trennten, seufzte sie. „Das wollte ich schon lange tun, aber auf dem letzten Planeten warst du ja in eine Sache mit irgendeiner Einheimischen verwickelt…“
    „Das war eine reine Planetensache“, sagte er leichthin und küßte sie noch einmal, bevor Gilhart und Rae von ihrem Platz unter dem Felsen herüberkamen.
    „Soll ich Raban zum Essen herunterrufen?“ fragte einer von der Mannschaft. „Sie könnten ja nacheinander kommen.“
    „Nein, sie sollen auf ihrem Posten bleiben, aber bring ihnen etwas zu essen“, befahl Gilhart. Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf und sagte grimmig: „Bist du sicher, daß du die Luft vor der Landung getestet hast, Rae? Nein, nein, ich will nichts essen, Gildorric. Ich habe ein Gefühl, als wäre ich vergiftet worden.“
    Gilrae sagte langsam: „Die Luft ist in Ordnung. Der Ozongehalt ist vielleicht ein wenig hoch, bis wir uns daran gewöhnt haben, aber da gibt es nichts, woran wir uns nicht anpassen können…“ Sie unterbrach sich. „Lori! Liebling, was ist denn los?“
    Das junge Mädchen sagte mit zitternder Stimme: „Tut mir leid, ich… Ich glaube, mir wird schlecht…“ Was sofort und deutlich sichtbar der Fall war. Gilmerrit stand hastig auf und rannte zu ihr hinüber. Einen Augenblick lang versuchte Lori, sie wegzuschieben, war es aber dann zufrieden, sich an der Schulter der älteren Frau auszuruhen. Rae ging zu ihr und beugte sich über sie. Gildoran sagte: „Sie hat sich schon vorher über Kopfweh beklagt. Sie meinte, es käme von dem grellen Licht.“
    Rae sagte: „So hell kommt es mir nicht vor. Wie fühlt ihr anderen euch denn?“

    „Kopfweh“, sagte Gildoran, und der Kapitän nickte. „Ich auch
    – verdammt starkes sogar.“
    „Das ist kein Wunder“, sagte der Puhbär mit plötzlicher Heftigkeit. „Diese Welt ist so verdammt laut!“ Elf Gesichter wandten sich ihm erstaunt zu. Lori hob nicht den Kopf, sondern lehnte sich schlaff an Merrits Brust. Gilhart sagte: „Bringt sie zum Landungsboot zurück. Kannst du laufen, Lori, oder möchtest du, daß Doran dich trägt?“
    „Ich kann laufen“, sagte das Mädchen und stand mühsam auf, aber Sie ließ sich von Gilmerrit mit einem Arm um die Hüfte stützen. Gilhart sagte zu dem Puhbär: „Ich bin überrascht, Puh.
    Laut! Mir kommt es so ruhig vor. Ich höre nichts als das Summen der Insekten. Was ist mit euch?“
    „Vielleicht sind es die Insekten“, sagte das braunpelzige Wesen mit einem entschuldigenden Lächeln. Seine Augen sahen müde aus. „Summen, zirpen, dröhnen, brummen, das gefällt mir nicht.“
    „Und manche von uns haben Kopfweh“, sagte Gilhart. „An der Luft kann es nicht liegen – wir

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