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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Verfügung gestellt“, sagte sie, „und außerdem ist die Brutstation auf Antares zur Zusammenarbeit mit uns bereit.
    Wir brauchen mindestens sechs Babys; du mußt versuchen, welche zu bekommen, die sechs Wochen alt sind, mit voller biologischer Aufzucht – und geboren, nicht gebrütet.“ Gildoran schluckte. Er sagte: „Wie im Namen von sechzehn Galaxien soll ich es schaffen, sechs heulende Bälger durch vier Transmittersprünge zu tragen?“
    Gilrae lachte. „Du mußt natürlich einen Babytransporter mieten. Und nimm Ramie mit.“ Ihr Gesicht wurde plötzlich sehr ernst. „Doran. Laß dir von der Zentrale eine Route ausarbeiten. Wir nehmen an, daß Gilmarin versucht hat, sich selbst eine Route auszuarbeiten, und daß es ihn auf eine von den Welten verschlagen hat, auf denen sie immer noch die Späher… nicht mögen. Vergiß das nie: Ein Stein wird geworfen, sechs Stunden Verspätung – und du bist weg.
    Genausogut könntest du hundert Jahre entfernt sein.“ Ihre Worte ernüchterten Gildoran wie eine Dusche mit Eiswasser. Das wußte er schon sein ganzes Leben lang… wenn du den Abflug verpaßt, bist du für immer weg. Gilmarin jedoch war sein Spielkamerad gewesen – er stammte von der gleichen Welt wie Gildoran, hatte die zahlreichen Operationen überstanden, die den Spähern das Überleben im Weltraum gestatteten, und in der Kinderstation war er sein Freund gewesen, bis sie zehn waren, und er war es seitdem geblieben –
    und jetzt war er weg; unwiederbringlich weg, auf irgendeiner von den Tausenden von bewohnten Welten im Raum verloren…
    „Rae, könnten wir nicht einen Suchauftrag hinter ihm herschicken, ihn von jemandem verfolgen lassen? Die Zentrale könnte seine Transmitterkoordinaten verfolgen…“ Raes blasses, schmales Gesicht spannte sich. Sie war wie alle Späher ohne Farbe, aber ihre Augen waren groß und violett, und jetzt schienen sie ihr gesamtes Gesicht auszufüllen. Sie sagte fast flüsternd: „Wir haben es versucht, Doran. Kein Glück. Wir haben die Koordinaten drei Planeten lang verfolgt, und auf Lassellis Welt sind wir in einen Aufruhr hineingekommen. Mitten darin muß er gelandet sein. Gilhart und ich konnten nur noch sehen, daß wir wegkamen. Hart hat den Antrag gestellt, Lassellis Welt für Späher zu sperren, aber das ist, als würde man einen Schild einschalten, wenn der Meteoritenschwarm vorbei ist.“ Sie griff nach seiner Hand.
    Ihre Finger waren schlank und hart, und sie schienen leicht zu zittern. Sie sagte: „Komm Lassellis Welt nicht zu nahe, Doran.
    Geh direkt zur Brutstation und komm direkt zurück. Wir können es uns nicht leisten, dich auch noch zu verlieren.“ Gildoran fühlte sich schwach und krank, als er zur Brückenebene hinaufging, um Ramie kommen zu lassen.

    Und er hatte es sich tatsächlich überlegt, ob er seinen Leuten davonlaufen sollte, wo sie jetzt so in der Bedrängnis waren?
    Wo Gilmarin fort und Gilt allen desertiert war?

    Bestürzung und Zorn kämpften in ihm miteinander.

    Auf manchen Welten hassen sie uns, nur weil wir ihre ungewollten… ihre überflüssigen Kinder genommen haben.
    Wir können selbst keine Kinder haben. Der Raum hat uns steril gemacht; wir würden Ungeheuer zeugen. Wenn wir von den Planeten, die wir öffnen, keine Leute bekommen, dann müssen wir aufhören, zwischen den Sternen herumzufliegen…
    Und dann würden keine neuen Welten mehr geöffnet werden.

    Und die Menschheit braucht eine Grenze. Wenn sie diese nicht hat, selbst wenn die bekannten Welten sich über die gesamte Galaxis erstrecken, dann stagniert die Menschheit geistig und wird verrückt.
    Dieses Wissen war es, das den Menschen vor Tausenden von Jahren in den Weltraum gedrängt hat. Dieses Wissen war es, das ihn aus den wimmelnden, verhungernden, überfüllten Welten des ersten Systems gehoben hat, ihn in den alten Tagen der Generationenschiffe vor der Entwicklung des Einstein-Antriebs in den interstellaren Raum gejagt hat, in ständiger Bewegung nach außen. Das war es, was die Menschheit dazu gebracht hat, den Transmitter zu erfinden; jenes verzweifelte Bedürfnis nach einer Grenze, zu wissen, daß sie immer weiter nach außen reichen konnten.
    Zu einer neuen Welt konnte jedoch niemand mit einem Transmitter reisen, bevor der Transmitter dort nicht zuvor aufgebaut worden war. Es war unmöglich, einen Transmitter zu schicken. Wenn erst einmal der erste Transmitter auf einer Welt stand, konnte alles dorthin gebracht werden: Menschen, Nachschub, Baumaterial,

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