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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Möglichkeit festzustellen, was sich abgespielt hat, während wir in der Schiffszeit eingesperrt waren.“
    „Wie viele Jahre ist es denn her?“ fragte Gildoran.

    Sein Freund auf Lassellis Welt – war es möglich, daß er noch am Leben war?

    Marti runzelte leicht die Stirn. „Das könnte ich dir ohne einen Computeranschluß und einen Taschenrechner nicht sagen“, sagte sie. „Wahrscheinlich sind es aber ungefähr siebenundneunzig Jahre nach Planetenzeit. Ist das wichtig?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe nur gerade daran gedacht, daß die Kinder in der Brutstation, aus der wir Marina und Taro und die anderen geholt haben, jetzt alte Leute sind – und unsere haben gerade die Windeln hinter sich“, sagte er. Er bemerkte, daß sie unruhig auf ihrem Sitz hin und her rutschte, und plötzlich fiel ihm ein, daß es seine Aufgabe war, sie zu entlassen, obwohl sie vier- oder fünfmal so alt war wie er. „Es tut mir leid, Marti, aber ich halte dich von der Arbeit ab. Laß es mich bitte sofort wissen, wenn ihr soweit seid, und ich komme dann herunter und sehe mir die erste Testsendung des Transmitters an.“
    Er blieb einen Augenblick vor der Kuppel stehen und versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Er hatte es als neue Routine eingeführt, jeden Morgen im Lager die Runde zu machen. Von den älteren Offizieren hatte sich der eine oder andere so verhalten, als würde er sich damit störend in ihre Arbeit einmischen, aber der größte Teil der Gruppen wußte es anzuerkennen. Als Gildoran einer Aufgabe nachgegangen war, ganz gleich, ob das auf der Brücke, in einem der medizinischen Labors oder in der Kinderstation war, hatte er das gern mit dem Bewußtsein getan, daß der Kapitän darüber Bescheid wußte, womit sie beschäftigt waren, und daß er dann und wann vorbeikam, um irgendwelche notwendigen Fragen an sie zu richten. Bei den Puhbären im Kinderlager war er stets willkommen; Gilrae freute sich immer, wenn er bei ihr in der Kuppel mit den Speichern für die Koordinationsdaten hereinschaute, und auch Gilmerrit zeigte ihm stets gern, womit sie in ihren ökologischen Studien gerade beschäftigt waren. Bei Gilban mußte er etwas vorsichtig sein, aber bisher waren für die Mediziner noch keine Notfälle eingetreten, wenn man von einem der Siebenjährigen, der sich bei Spielen auf den Felsen das Knie aufgeschürft hatte, einem Mannschaftsmitglied mit rauhem Hals, der sich beim Sammeln von Proben im See nasse Füße geholt hatte, und einigen verstauchten Knöcheln und Handgelenken bei den Leuten absah, die nach all der Zeit Schwierigkeiten damit hatten, sich wieder an die Schwerkraft zu gewöhnen. Nur das Alltägliche.
    Schließlich entschloß er sich dazu, das biologische Labor auf der Planetenoberfläche zuerst aufzusuchen. In den zehn Tagen, die seit Gilharrads Tod vergangen waren, hatte er einige faszinierende Informationen über diese Welt erhalten. Der erste Eindruck, daß es hier keine größeren Tiere gab, hatte sich als richtig erwiesen – es gab hier sogar keinerlei Warmblüter, sondern nur die komplexe Verflechtung von Insekten und Pflanzen. Gilmerrit war sehr oft draußen unterwegs, um Proben einzusammeln, aber sie gestand ihm ein, daß es Jahre dauern würde, bis das komplexe System von Symbiosen und Abhängigkeiten zwischen Pflanzen und Insekten völlig entschlüsselt war. Ihre Hauptaufgabe bestand zur Zeit darin, gefährliche Pflanzen oder Insekten aufzuspüren, denen die Teams aus dem Weg gehen mußten, die aus der gesamten Galaxie zusammenströmen würden, um die Eröffnung des Planeten abzuschließen.
    Als er zu dem Labor kam, war sie gerade mit ihrem Team unterwegs, und so ging er weiter. Gilrae war mit ihren meteorologischen Karten beschäftigt, begrüßte ihn aber mit einem freundlichen Lächeln.
    „Ich frage mich, ob es hier eigentlich nie regnet“, meinte sie.
    „Gibt es denn einen Grund, warum es das sollte? Ich könnte mir vorstellen, daß es hier bei der starken Bewölkung auch so eine recht hohe Luftfeuchtigkeit gibt“, sagte Gildoran, aber sie zeigte auf ein kleines Elektroskop und sagte: „Hier gibt es in der Luft soviel statische Elektrizität, daß ich einige wirklich gigantische Gewitter erwarten würde. Wenn es die aber nicht gibt, dann frage ich mich, wie die Elektrizität erzeugt wird und wie sie sich entlädt.“
    „Ich bin sicher, das bekommst du früher oder später heraus“, sagte er, und sie nickte. „Eines Tages. Oder die Teams, die nach uns kommen,

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