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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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damit, Perk! Halte still!“
    „Nein, nein! Lasst mich los!“ Dylan keuchte. Der Schmerz raubte ihm die Sinne. Natürlich war er Leid gewohnt, aber diese Prozedur übertraf alle vorherigen Erlebnisse.
    „Bist du endlich ruhig!“
    Plötzlich thronte Thor über ihm und eine kräftige Ohrfeige erschütterte sein Haupt. Dylans Kopf kippte nach hinten. Er verstummte. Kurzzeitig hatte er das Gefühl, das Bewusstsein zu verlieren. Nach dem Schlag ins Gesicht verfiel er in eine Starre und er unternahm nichts mehr, als erneute Schmerzen seine Geister erweckten.
    Tony umklammerte inzwischen seinen Oberschenkel. Die freie Hand drückte die Wunde zusammen. Mehrere Male stach Thor die Nadel in das intakte Fleisch und zog anschließend die zerstörte Haut mithilfe des Fadens fest zusammen. Aus Dylan kam nur noch ein Wimmern. Sein Körper zuckte. Jeder Muskel war angespannt und bewegte sich unwillkürlich. Was er fühlte, trieb ihm die Tränen in die Augen. Lange nicht mehr hatte man sich an seinem Körper vergriffen, ohne zu fragen, ohne um Erlaubnis zu bitten … Musste das denn sein? Ausgerechnet jetzt?
    Irgendwann war alles vorbei. Thor wickelte einen Verband um die Wade und Tony ließ das Bein los.
    „Ich glaube, das ist ganz gut geworden.“ Tony war zuversichtlich. Die Aktion hatte ihn ins Schwitzen gebracht und er musste sich setzen.
    Dylan äußerte sich nicht mehr. Er zog die Beine fest an seinen Körper und kauerte sich im warmen Sand zusammen.
    „Nun sei nicht sauer“, hörte er Tony sprechen. „Es war nötig. Du solltest Thor dankbar sein.“
    „Dankbar dafür, dass er mich verschandelt?“
    Dylan drehte sich nicht um, sondern blickte nur in die Flammen des Feuers.
    „Er wird sich beruhigen …“ Thor reagierte wie immer unbeeindruckt, beinahe gleichgültig. Dylan hörte, wie er das Etui schloss und zurück in den Rucksack steckte.
    „Ich muss zu Erik …“
    Tony entfernte sich und verschwand im Zelt. Vielleicht mit Absicht? Wollte er der nervenaufreibenden Situation aus dem Weg gehen? Ein Schweigen setzte ein. Nur ab und zu knackte das Holz in den Flammen.
    „Denk dran das Antibiotikum zu nehmen.“
    Thors Ratschlag verhallte in der Luft, ohne eine Antwort zu empfangen. Dylan regte sich nicht, obwohl es in seinem Inneren kochte.
    „Ich werde auch gehen“, fügte Thor hinzu. Er atmete tief ein und aus. „Warte heute Nacht nicht auf mich.“
    Er entfernte sich ohne weitere Worte. Da drehte sich Dylan um.
    „Wieso? Wo willst du denn hin?“
    Thor hatte den Weg zur Lagune eingeschlagen. Seine Silhouette war in der Dämmerung kaum erkennbar. Trotzdem konnte Dylan sehen, wie er stehen blieb und sich erklärte: „Ich brauch’ mal eine Auszeit, Perk!“
    Mehr sagte er nicht. Er marschierte weiter, bis er nicht mehr zu sehen war. Konnte das sein?
    Dylan setzte sich auf. Unbändig hämmerte der Schmerz in seinem Bein. Auf dem Boden, neben dem Feuer, lagen blutige Tupfer. Hatte Thor das wirklich getan? Ihn zusammengeflickt wie ein kaputtes Stück Stoff? Ihn danach zurückgelassen, als wäre sein Zustand irrelevant?
    ‚Du hast keinen Kerl verdient, der dich prügelt, sich bei Problemen aus dem Staub macht und deine Gefühle ignoriert.‘
    Tonys Worte kamen ihm plötzlich logisch vor.
    ‚ Ficken will er dich, nichts weiter …‘

    Stehend war der Schmerz kaum zu ertragen, doch Dylans Wut war stärker. Er entfernte sich vom Lager, um den Weg zur Lagune aufzunehmen. Nach einigen schwerfälligen Schritten wurde sein Gang zügiger. Der stechende Schmerz drang durch jede Faser seiner Wade, doch das kümmerte ihn nicht mehr. Im Gegenteil: Es stachelte ihn sogar an.
    Er eilte humpelnd durch den bewachsenen Abschnitt der Insel. Obwohl es dämmerte, fand er den Trampelpfad, den ihre Tritte dort mittlerweile hinterlassen hatten. Nach einigen Minuten hatte er Thor eingeholt.
    Er macht es sich so einfach , durchschoss es Dylans Gedanken. Während er sich von hinten näherte, überlegte er genau, was er sagen und womit er seinen Frust unterstreichen könnte. Doch kein sinnvoller Satz fiel ihm ein, bis er dicht hinter Thor angelangt war und nur einen Ausweg sah, um sich zu rächen.
    Ohne Worte, ohne Vorwarnung, holte Dylan mit seiner gestreckten Hand aus und versetzte Thor einen kurzen, schnellen Hieb in den Nacken.
    Thor hatte Dylans Anwesenheit zuvor nicht bemerkt und der Schlag kam unvorbereitet. Ein Stöhnen drang über Fahlstrøms Lippen, sein Körper gab sofort nach und seine Knie knickten ein. Hilflos glitt er zu

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