Reise til helvete
Es war ein gewöhnliches Küchenmesser und nicht besonders scharf.
„Hat Thor sein Taschenmesser bei sich?“, fragte Tony sofort.
„Natürlich!“
„Vielleicht sollte ich ihn suchen und fragen, ob er uns hilft?“
„Bloß nicht!“, unterbrach Dylan. „Das gibt nur wieder Zoff!“
„Okay, dann …“ Abermals fixierte Tony den Hai. „Ich werde es mal versuchen.“ Er nahm das Messer an sich und stach es in die gummiartige Haut des Fisches. Nur schwer schob sich die Klinge vor. Langsam schnitt er den Bauch des Tieres auf. Blut und Eingeweide glitten ihnen entgegen.
„Das stinkt, igitt!“ Dylan hielt seinen Kopf abgewandt.
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was man davon essen kann.“
Tony beendete seine Aktion.
„Das ist widerlich …“
Dylan schluckte seinen Ekel hinunter und wandte sich wieder um.
„Ich glaube, die Innereien kann man gar nicht essen … Wir sollten nur das Fleisch unter der Haut abtrennen.“
„Ich gebe mir Mühe.“
Mit spitzen Fingern schob Tony die blutigen Innereien beiseite, dann trennte er den Kopf des Hais ab. Es dauerte eine Weile und er geriet währenddessen ins Schwitzen.
„Ich glaube, wir sollten die Haut entfernen. Die kann man nicht mitessen.“
„Leicht gesagt!“, ächzte Tony. „Das Messer taugt nichts.“
Mehrfach glitt die Klinge an dem glitschigen Fisch ab.
Dylan seufzte
„Thor hätte das besser gekonnt.“
„Sicher!“ Tony unterbrach seine Arbeit und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Hättet ihr nicht gestritten, hätten wir jetzt eine warme Mahlzeit und müssten uns nicht mit diesem Kadaver herumplagen!“
„Ja, gib mir nur wieder die Schuld!“
„Ist doch so …“
Tony mühte sich weiter ab. Er trennte größere Stücke von der Wirbelsäule, dann entfernte er die Haut. Doch mit der unscharfen Klinge wurde die Arbeit unsauber. Zum Schluss lagen einige Fetzen Fischfleisch in einer Schale, die sie mit etwas Wasser über dem Feuer garten.
Den Rest des Kadavers schmissen sie ins Meer.
„Sollten wir Thor nicht auch etwas bringen?“, fragte Tony, als er den Inhalt des Topfes auf die Teller verteilte.
„Willst du jetzt im Dunkeln zur Lagune gehen und ihn suchen?“, erwiderte Dylan.
„Aber er hat den Hai gefangen. Morgen wird alles verdorben sein.“
„Es war seine Entscheidung, zu gehen. Ich laufe ihm nicht noch einmal hinterher.“
Dylan blieb standhaft. Mit den bloßen Fingern ergriff er eines der Fischstücke und ließ es in den Mund wandern. Er kaute gar nicht erst darauf herum, sondern schluckte es einfach herunter.
„Das schmeckt auch nicht besonders …“
„Bitte, iss es trotzdem“, bat Tony. „Du bist auch schon ganz klapprig auf den Beinen.“
Dylan schwieg. Er konnte nichts hinzufügen.
„Ich hoffe, Erik nimmt etwas.“ Tony erhob sich und trug Teller und Wasser mit sich. „Dann werde ich schlafen gehen. Und du?“
Dylan sah auf. „Wie bitte?“
„Ich gehe schlafen, und du?“
Dylan zuckte mit den Schultern. „Ich sicher auch … irgendwann.“
Er blieb so lange am Feuer sitzen, bis seine Lider schwer wurden und er die Hoffnung aufgab, dass Thor zurückkommen würde.
Die Glut loderte schwach, sodass er Holz nachlegte. Tiefe Dunkelheit herrschte. Für einen kurzen Moment verspürte er den Drang, noch einmal zum Strand zu gehen, dort nach Schiffen zu suchen, und mit einer Fackel Signale zu geben, doch unterschwellige Furcht hinderte ihn daran. Die Tatsache, dass Thor nicht in der Nähe war, brachte eine gewisse Beklemmung mit sich. Erst jetzt wurde Dylan bewusst, wie sicher er sich bisher gefühlt hatte. Mit Thor an seiner Seite konnte ihm doch gar nichts Ernsthaftes passieren, oder?
Die Geräusche der Nacht verstärkten die Vermutung, dass er, auf sich alleine gestellt, vielleicht nicht so lange überlebt und schon gar nicht die Nerven bewahrt hätte.
Er griff einen der Stöcke und hielt ihn ins Feuer. Anschließend hob er die Fackel empor und sah sich um. „Ist da jemand?“
Unsicher hielt er die Flamme von sich. Er stand auf und leuchtete das Umfeld genau aus. „Hallo?“
Hatte er Geräusche gehört? Stimmen? Er machte einen Schritt vorwärts. Vielleicht kam endlich Hilfe? Nach wenigen Metern hielt er inne. Vielleicht war es nicht gut, allein in die Dunkelheit zu laufen, ohne Schutz, ohne jemandem davon zu erzählen.
Visionen kamen ihm in den Sinn. Bilder von Piraten und Kannibalen, von bedrohlichen Schatten und … Magnus.
„Oh, my god …“ Er zwang sich, nicht die Fassung zu
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