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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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zögerte. „Na ja, du weißt ja, wie er ist …“ Dass sie immer wieder aneinandergeraten waren und Thor letztendlich ein Messer gegen ihn erhoben hatte, erwähnte er nicht. „Einfach war es nicht …“
    „Thor hat es von euch allen am schlimmsten erwischt, wie es scheint.“ Angus klang überrascht. „Kann man sich gar nicht vorstellen.“
    Er fixierte Tony wissbegierig und der nahm auch direkt Stellung.
    „Ich will ihn nicht in den Himmel loben, Gott bewahre!“ Tony hob abwertend die Hände. „Aber wenn einer von uns die ganze Last getragen hat, dann war es Thor.“ Das lag mittlerweile auf der Hand. „Er hat für Wasser gesorgt, für Essen.“ Er lachte. „Wenn man es Essen nennen konnte. – Er hat dafür gesorgt, dass wir an Land kamen, er hat Erik das Leben gerettet und Dylans Wunden versorgt.“ Tony kämpfte mit den Tränen. Nicht zum ersten Mal. Einige Nächte hatte er neben Erik gewacht, verzweifelt und weinend, ohne dass es jemand gemerkt hatte. Er schluckte verkrampft. „Wir haben zum Schluss gar nicht wahrgenommen, dass er auf seinen Anteil verzichtet hat, damit mehr für uns blieb … Wir haben nicht registriert, wie schlecht es ihm ging.“
    „Das ist heftig!“
    „Ja.“ Tony nickte. Schnell wischte er die Feuchtigkeit aus seinen Augen. „Ich bin wirklich froh, dass wir das alle überlebt haben. Aber ohne Thor hätten wir es nicht geschafft.“

    „Es geht, vielen Dank.“ Dylan setzte sich auf die Bettkante. Zufrieden sah er zu, wie Carol den Tropf abbaute. Zum wiederholten Male wurde ihm bewusst, wie froh er war, eine Leibärztin zu haben. Bei ihr konnte er sich ausheulen. Ihr konnte er seine Beschwerden unverblümt anvertrauen. „Wird es gehen?“
    Vorsichtig kam er auf die Beine. Ein grauer Schleier legte sich vor seine Augen, doch der verschwand auch ganz schnell. Er drehte sich und erblickte Tony und Angus auf dem Flur. Erfreut hob er eine Hand und winkte.

    Tony winkte zurück, wobei sein gerötetes Gesicht zu glühen begann.
    „Zum Glück geht es Dylan besser.“ Genau verfolgte er, wie Dylan in einem weißen Krankenhaushemd um das Bett herummarschierte, mit Carol redete und sogar lachte. „Irgendwie bin ich ja für ihn verantwortlich.“
    Angus griente, denn der Stolz, der in diesen Worten erklang, entging ihm nicht.
    „Da wartet eine Menge Arbeit auf dich. Was meinst du, was bei den Fans los sein wird, wenn sie von dieser Story erfahren. Allein Cay hat mich in den letzten Tagen mit Anrufen förmlich bombardiert, weil Dylan nicht mehr an sein Handy ging.“
    „Cay, ja.“ Tonys Gesichtszüge wurden glatt. „Der Junge hat es auch nicht einfach.“

    *

    „Du hast sicher nichts dagegen, wenn ich mitkomme, oder?“
    Dylan schüttelte den Kopf. Carols Anwesenheit war ihm in keiner Lebenslage unangenehm. Sie war seine Ärztin, und obwohl sie auch ein freundschaftliches Verhältnis verband, sah er in ihr überwiegend die Medizinerin, die ihm mehr als einmal in verfänglichen Lagen geholfen hatte und seinen Körper sehr genau kannte.
    Auf dem Weg zum Badezimmer blieb er vor Eriks Bett stehen. Erik schlief. Zu gerne hätte Dylan ihn umarmt, ihn gestreichelt, sich an seiner Genesung erfreut und ihm noch einmal versichert, dass er ihn unbedingt besser kennenlernen wollte.
    Doch ebenso spürte er die prüfenden Blicke von Tony und so wandte er sich seufzend ab.
    Als er im Badezimmer in den Spiegel sah, überkam ihn ein kleiner Schock. Eine ganze Weile starrte er hinein, wobei sich sein Mund ein wenig öffnete.
    Unsicher ertasteten seine Finger sein rotes Gesicht, auf dem sich die sonnenverbrannte Haut schälte. „Shit! Das wird doch abheilen, oder?“ Er trat näher und fixierte seine geschwollenen Augen, die von Kajalresten umringt ganz schaurig aussahen.
    „Haben wir Creme?“
    Carol nickte. Sie hatte einiges vorbereitet. „Wundsalbe, Fettcreme, Zahnbürste … alles da.“
    „Keine Schminksachen?“
    „Dylan, wir sind im Krankenhaus. Und du solltest deiner Haut wirklich ein paar Tage Ruhe gönnen.“
    Er sah es ein, wenn auch zögerlich. „Ich muss mich unbedingt rasieren. Ich sehe ja aus wie John Lennon!“
    Seine Äußerung entlockte Carol ein herzliches Lachen, in das er einstimmte. Schon zückte sie einen Einwegrasierer hervor, doch da verschwand Dylans Tatendrang und er entsann sich zurück: „Auf der Insel hat Thor versucht, mich mit einem Messer zu rasieren, doch das funktionierte nicht gut.“
    Er nahm den Plastikrasierer in die Hand, mustere ihn prüfend und

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