Reise til helvete
nicht um, doch sein Herz begann wild zu pulsieren. Thor kam näher. Das wohlige Gefühl in Dylan breitete sich aus. Ihr Streit würde bald vergessen sein, alles würde gut werden. Da war er sich sicher.
Die Duschkabinentür wurde zur Seite geschoben, was den Eindruck in ihm verstärkte. Er drehte sich jedoch nicht um. Vielleicht sollte er überrascht wirken? Erstaunt?
Fahlstrøm stellte das Wasser ab und Dylan riss die Augen auf.
Thor hatte die geräumige Dusche betreten – allerdings angezogen. Seine Hand legte sich in Dylans Nacken. Sie umfasste ihn stark und drückte ihn gegen die feuchten Kacheln. Dylan entwich ein erschrockener Laut.
„Hast du wirklich geglaubt, ich würde auf deine billige Darbietung hereinfallen?“
Der Griff in Dylans Nacken wurde fester. Er konnte sich nicht lösen, nicht drehen. Stattdessen spürte er Thors heißen Atem neben dem Ohr.
„Glaubst du wirklich, ich bin so dämlich und würde deine transparenten Absichten nicht durchschauen?“
Ein Stoß presste Dylan fester an die Wand.
„Du willst es wissen, ja? Das kannst du haben …“
Noch einmal stieß er Dylan mit Kraft gegen die feuchte Wand, dann spürte Dylan einen kalten, harten Gegenstand an seinem Gesäß. Er bohrte sich zwischen sein Fleisch, spaltete ihn und drang ungnädig in ihn ein. Dylan stöhnte, doch Thor ließ ihn nicht los. Stattdessen rammte sich der Gegenstand weiter in ihn hinein, tief, fest und schmerzend.
Dylan ächzte. Seine Hände suchten einen Halt an den nassen Wänden. Als ein qualvolles Jammern aus seiner Kehle drang, ließ Thor ihn los. Sofort sank er zu Boden. Seine Hände schnellten vor sein Gesicht.
„Deine Einfältigkeit widert mich an!“ Thor brüllte, sodass der Hall in Dylans Ohren vibrierte. Dann hörte er nur noch stampfende Schritte und wie die Tür zuschlug.
Dylan war fast erstarrt. Sein Körper fror vor Anspannung und Scham. Seine steifen Glieder konnten sich in der rutschigen Duschwanne schwer aufrichten. Er wagte kaum, nach dem Gegenstand zu tasten, der noch immer in ihm steckte. Tränen des Zorns machten sich bemerkbar, als er sich von dem quälenden Instrument befreite. In seinen zitternden Händen hielt er schließlich seinen eigenen Dildo.
„Oh, scheiße …“, entwich es ihm leise. Das Bild vor seinen Augen verschwamm. Eine größere Demütigung konnte er sich kaum vorstellen. Auf wackeligen Beinen trat er aus der Dusche, den Dildo dabei fest umklammert. Planlos säuberte er ihn im Waschbecken, dazu drangen ihm verbitterte Worte in den Sinn:
Dieses Schwein, das kann er nicht mit dir machen!
Er sah in den Spiegel. Von Pein gezeichnet zuckte sein Gesicht, ebenso seine blau verfärbten Lippen. Das schockierende Erlebnis zerrte an seinen Nerven und brachte die altbekannte Wut hervor. Das kann er nicht mit dir machen!
„Das wirst du mir büßen!“ Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften und eilte wieder ins Schlafzimmer. Dort steckte er den Dildo in seine Kulturtasche zurück.
Thor stand mittlerweile auf dem Balkon und rauchte. Die Balkontür war offen, sodass Dylans Worte hörbar nach draußen hallten:
„Fühlst du dich jetzt besser, ja? Meinst du, das war eine angemessene Strafe? – Vielleicht solltest du dich mal fragen, warum manche Dinge passieren? Vielleicht bist du ja schuld daran, dass es mit uns so läuft!“
Sein Körper bebte. Da Thor sich nicht umdrehte, sondern unbekümmert weiterrauchte, fuhr er schallend fort:
„Du hättest besser zu Hause bleiben sollen! Bei Magnus! Ein Toter scheint dir wichtiger zu sein als ein Urlaub mit mir. Aber das können wir auch ändern: Schieb mir den Dildo das nächste Mal richtig rein! Gibt innere Blutungen! Dann bist du mich los! Das scheinst du ja zu ersehnen!“
Die letzten Worte brüllte Dylan regelrecht heraus. Ihm war es egal, ob es andere Passagiere durch die dünnen Wände hören würden. Seine anklagenden Worte waren befreiend, dennoch lösten sie weder das Problem noch Thor aus seiner arroganten Haltung.
Er stürmte ins Bad zurück. Anschließend ging der Zorn mit ihm durch. Aufgestauter Groll befreite sich.
„Ich widere dich an, ja? Ist es so?“
Gehetzt sah er in den Spiegel. Ob Thor ihn jetzt noch hörte, war schlichtweg egal.
„Du widerst mich auch an!“, schrie er. Ein verachtender Blick auf sein Spiegelbild unterstrich seinen Unmut. „Und wie du mich anwiderst!“
Er umfasste eines der Zahnputzgläser. Mit geballter Kraft schmiss er das Glas gegen den Spiegel, der prompt in mehrere Stücke
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