Reise til helvete
langsamer und der Zug stagnierte.
„Was ist?“, brüllte Thor sogleich. „Wieso geht es nicht weiter?“
„Ich kann nicht mehr! Meine Hände zittern!“ Tony atmete schwer und sein Gesicht glühte. Unverkennbar rann ihm der Schweiß von der Stirn. Er ließ den Lenkhebel los und rieb sich die geröteten Hände.
„Das ist ja wohl nicht dein Ernst?“ Thor krawlte näher an das Boot heran und verschnaufte, während er still auf der Stelle schwamm und Tony nicht aus den Augen ließ.
„Es tut mir leid!“, beklagte der, dazu wanderte seine Hand an seine Brust. „Aber wenn ich weitermache, ich glaube, ich krieg’ einen Infarkt …“
„Dann komm zurück an Bord!“ Erik hatte das Oberdeck verlassen und eilte zum Heck, wo Dylan damit beschäftigt war, das Schlauchboot an die Plattform zu ziehen. Helfend streckte Erik seine Hände nach Tony aus.
„Großartig …“ Thor sah auf zum Himmel, den keine Wolke zierte. Dass das Unwetter zurückkommen würde, war unwahrscheinlich, dennoch mussten sie an Land – bevor die Dämmerung anbrach. Und das Tempo, mit dem sie vorankamen, war ausgesprochen langsam.
„Ich habe Herzstechen! Es tut mir leid.“ Inzwischen hatte Tony die Plattform erreicht und ließ sich von Erik an Bord ziehen. Er atmete viel zu hektisch und blieb in den Armen seines Freundes regelrecht hängen. Seine Nerven lagen blank. Das alleinige Bedienen des Motors, bei der Hitze, zudem unter dem prüfenden Blick von Thor Fahlstrøm, war zu viel gewesen.
„Jammern hilft uns auch nicht weiter!“
Thors Gesicht verzog sich zornig. Dennoch tauchte er ab. Noch immer befanden sie sich nicht nah genug an dem Stück Land. Der Boden war zu steinig, um ungehindert ankern zu können. Als er auftauchte, sah er gerade noch, wie eine Person ins Schlauchboot kletterte und sich an dem Motor zu schaffen machte. Es war Dylan.
Thor lächelte. „Wusste ich’s doch, dass ich mich auf dich verlassen kann, Perk!“
„Klar!“, rief Dylan ihm entgegen. „Gib mir Anweisungen, okay? Hab’ das zuvor auch noch nie getan!“
Sie gingen in Position. „Motor starten und ganz langsam das Tempo anziehen …“
Dylan tat, was von ihm verlangt wurde. Das Seil spannte sich wieder, dennoch drohte das Beiboot zu kippen. Dylan war leichter als Tony. Er beschwerte das Rettungsboot nicht ausreichend, sodass Thor zu Hilfe kommen musste. Mit seinem Körpergewicht drückte er das Beiboot ein wenig nach unten. Nachfolgend kam das Gespann wieder in Bewegung.
„Halte das Tempo bei! Ganz bedächtig!“
Weitere Meter wurde die Jacht problemlos abgeschleppt. Thor hielt sich weiterhin am Beiboot fest. Alle paar Minuten steckte er den Kopf unter Wasser und prüfte den Abstand zum Meeresgrund. Das Stück Land war inzwischen so nah, dass sie einen Strand und eine dichte Grünfläche sichten konnten.
Irgendwann wurde das Wasser flacher und der Boden sandiger. Ein weiteres Mal war Thor abgetaucht. Jetzt hielt er sich am Schlauchboot fest und hob die Hand. „Wir müssen stoppen, sonst laufen wir auf Grund.“
Dylan nickte. Er drosselte das Tempo.
„Wir sind doch noch gar nicht da!“, schrie Tony von der Jacht aus.
„Näher geht nicht!“, rief Thor zurück. „Wir müssen sicher sein, dass die Jacht fest verankert ist. Der sandige Grund ist hier optimal.“
Er fuhr sich über das nasse Gesicht und erspähte noch einmal den Landstreifen, der vor ihnen lag. „Langsam fahren und den Kurs beibehalten. Erst stoppen, wenn ich es sage.“
Er drehte sich und schwamm zum Bug der Jacht. „Erik, lass den Anker runter!“
Sofort hechtete Erik nach vorne und betätigte den Knopf des Ankersystems, doch nichts tat sich. Die komplette Elektronik war ausgefallen. Doch es gab auch ein Kurbelsystem. Während Erik den Anker per Hand herabließ, verfolgte Thor unter Wasser, wie er auf den sandigen Boden sank, dort einige Meter mitgeschleift wurde und sich tief in den Sand bohrte. Thor tauchte wieder auf. „Motor stoppen!“
Dylan reagierte und schaltete den Außenmotor des Schlauchbootes ab. Jetzt glitt die Jacht kaum sichtbar durch das Wasser, bis der Anker sich spannte und das Gefährt zum Stillstand kam.
Thor schwamm zum Schlauchboot zurück.
Dylan half ihm an Bord.
„Geht’s ?“
Thor nickte. Er war komplett nass und atmete schwer, doch es machte nicht den Anschein, als ob ihn die körperliche Belastung beeinträchtigte. Am Seil, das noch immer an der Jacht befestigt war, zog er Dylan und sich, samt Beiboot, an die Plattform
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