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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Reaktion.
    „Nun sag, was los ist!“ Thor drehte Dylan mit Gewalt herum. „Was ist los? Sag es mir!“
    Sie sahen sich an und plötzlich war Dylan den Tränen nahe. Seine Mundwinkel zuckten, seine Lippen pressten sich fest aufeinander. Er riss sich zusammen, das konnte Thor spüren, doch das Zittern seines Körpers konnte er nicht verbergen.
    „Mir wachsen Haare. Ich bekomme einen Bart …“
    Mit den Fingern, deren Nägel inzwischen nur noch Reste des Nagellacks trugen, berührte Dylan Kinn und Wange; die Stellen, an denen tatsächlich kleine Bartstoppeln sprossen.
    Thor ließ ihn los. Er konnte ein Lachen nur schwer unterdrücken.
    „Das ist so üblich bei Männern. Die sind behaart.“ Er runzelte die Stirn. „Das macht dich fertig?“
    „Ich möchte das nicht. Mich widert das an.“
    „Interessant.“ Thors Augenbrauen zogen sich erstaunt zusammen. „Ich bin auch behaart.“ Er deutete auf seine Brust, auf der sich zwar nur spärlich ein paar Haare zeigten, doch gemeinsam mit dem Bart ihm ein männliches Aussehen verliehen. Er hob die Arme etwas an. „Sogar unter den Achseln …“
    „Bei dir ist das etwas anderes“, sagte Dylan. „Zu dir passt das, es gehört dazu, es macht dich …“ Er zögerte. Sollte er es sagen? „Begehrenswert. – Aber bei mir finde ich es einfach nur ekelhaft!“
    Er schloss die Augen. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie unaufhaltsam die Haare an seinem Körper wuchsen. Nicht nur im Gesicht, auf der Brust und unter den Armen, sondern auch an den Beinen und in seinem Schritt. Es hätte nicht viel gefehlt und es wären ihm abermals die Tränen gekommen. Nicht vor Trauer, sondern vor Wut und Verzweiflung. Das blieb vor Thor nicht verborgen.
    „Wir können froh sein, dass es uns soweit gut geht. Haare sind da nebensächlich.“
    Dylan seufzte kaum hörbar. Tröstend fand er diese Worte nicht. „Ich hatte noch nie einen Bart, noch nie …“
    „Wir leben hier unter anderen Bedingungen“, versuchte es Thor nochmals. „Stell dir einfach vor, du wärst ein Pirat …“ Er lachte und stupste Dylan an. „Denk an Jack Sparrow!“
    Da schlich sich sogar ein Lächeln auf Dylans Gesicht, aber es wirkte noch immer trostlos. „Mich mit einer Hollywoodfigur zu vergleichen ist nicht gerade passend.“ Er senkte den Kopf, wobei seine Haare nach vorne glitten. Er strich sie beiseite, doch sie fielen sogleich wieder in sein Gesicht. Ohne Haarspray und Gel, fanden sie keinen Halt und waren kaum zu bändigen. Mehrfach fuhr er sich über das Haupt. Thor bemerkte, wie ihn die Situation wütend machte und das durfte nicht geschehen.
    „Nicht ausflippen deswegen“, startete er einen weiteren Versuch, Dylans Gemüt zu beruhigen. „Du bindest die Haare zusammen, okay?“
    Er suchte den Augenkontakt. Dylan erwiderte ihn abwertend. „Zusammenbinden?“
    Hatten sie das Thema nicht schon einmal?
    „Mensch, wir haben alle lange Haare!“, erinnerte Thor. Er griff sich an seinen eigenen Zopf, der zwar ziemlich struppig, aber immer noch geflochten war. Er zog das untere Haargummi heraus und fasste anschließend in Dylans Strähnen. „Los, dreh dich um!“
    Dylan gehorchte und wandte sich um. Kurz darauf spürte er Thors Hände in seinen Haaren und wie sie versuchten, die Strähnen zu sortieren und mit gespreizten Fingern zu kämmen. Anschließend strich Thor die gesamte Haarpracht zusammen und umwickelte sie mit dem Haargummi. Er nickte zufrieden. „Es sieht gut aus, Perk.“
    Vorsichtig tastete Dylan die Frisur ab. „Ich weiß nicht …“
    Wieso hatte er sich nicht vor der Reise von Phiola ordentlich frisieren lassen? Sie hätte ihm die Seiten ganz kahl scheren und die Spitzen großzügiger abschneiden sollen … Er hatte sich vorgenommen, einen Friseursalon auf dem Schiff aufzusuchen. Und nun? Saßen sie hier fest … und er hatte nicht einmal Haarspray im Gepäck. Zudem waren seine Schminkutensilien durch den Sturm unbrauchbar geworden. Über die sanitären Bedingungen wollte er gar nicht mehr nachdenken.
    Unsicher drehte er sich um. Auch Thors Bart war gewachsen und nicht mehr so frisch gestutzt wie am Anfang ihrer Reise. Von Natur aus war sein Haar heller, durch das naturverbundene Leben von der Sonne ausgeblichen. Es war lang gewachsen und kräftig. Dass es nicht frisch gewaschen glänzte und duftete, war Thor egal. Es lag sogar eine dünne Staubschicht auf seinem Gesicht, obwohl er täglich schwimmen ging.
    „Wir haben wirklich größere Probleme, okay?“ Thors Hände lagen

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