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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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zappelte eine braun-rote Krabbe in seinen Händen.
    „Der ist ja riesig“, staunte Dylan.
    „Ein Palmendieb …“ Thor packte den Fund am dicken Leib und achtete genau auf dessen Zangen. „Der kann mit seinen Scheren Kokosnüsse knacken.“
    „Woher weißt du das?“ Regelmäßig, wenn Thor mit ungewöhnlichen Weisheiten kam, war Dylan fasziniert von seinen Kenntnissen.
    „Ich informiere mich eben über das Land, in das ich reise.“
    Gründlich inspizierte er den Krebs. Er hatte außerordentlich dicke Scheren und einen festen Panzer.
    Nun trat auch Tony heran. „Oh, Mann! Was für ein Vieh! Kann man den essen?“
    Thor nickte. „Sicher.“ Er starrte nochmals in die Dunkelheit. „Vielleicht finden wir weitere Exemplare.“
    „Was will man denn da essen?“ Dylan rümpfte die Nase. „Das ist ja nur Panzerzeugs …“
    „Du musst das Tier kochen, dann wird es gar und du kannst die feste Schale lösen.“
    „Das ganze Tier wird gekocht?“, vergewisserte sich Tony.
    Nochmals deutete Thor ein Nicken an. Tony hob daraufhin die Hände.
    „Dann verzichte ich.“ Wann kam das schon einmal vor? Hatte er je in seinem Leben Nahrungsmittel abgelehnt?
    „Ich will da auch nichts von.“ Noch immer sah Dylan das mächtige Tier ehrfurchtsvoll an. Bei dem Gedanken, den Krebs essen zu müssen, drehte sich ihm der Magen um.
    Thor atmete hörbar aus. Unsanft ließ er das Tier auf den sandigen Boden fallen.
    „Schön, dann gibt es eben weiterhin nur Mangos und Kokosnuss ... und ekeligen Fisch … falls ich überhaupt noch mal einen fangen werde!“
    Wütend stapfte er davon. Dylan ließ den Kopf hängen.
    „Der würde wohl alles fressen, was zuckt!“, äußerte sich Tony. Er ging in die Hocke und vergewisserte sich, dass der Krebs nicht zu Schaden gekommen war.
    „Er macht sich nur Sorgen“, sagte Dylan.
    „Glaube ich herzlich wenig“, antwortete Tony.
    „Vergiss nicht, er hat den Fisch gefangen …“
    „Der schmeckte widerlich.“ Tony schüttelte den Kopf. „Nee, ich esse lieber nichts.“ Er fuhr sich über den Bauch, der trotz der Strapazen der letzten Tage, kaum an Umfang verloren hatte. „Tut mir ohnehin gut.“
    Dylan wollte darüber lachen, doch er konnte es nicht.
    „Erik hat nichts gegessen, sondern alles ausgespuckt.“
    Tony nickte. „Hätte ich mir denken können.“ Er strich sich einige Haarsträhnen, die sich aus seinem Zopf gelöst hatten, zurück. Sein Gesicht sah mitgenommen aus.
    „Was soll ich bloß tun?“, fragte er plötzlich. Seine Augen waren weit und hilflos. Er hätte Dylan unterstützen und gut zureden sollen, so wie er es sonst immer tat, wenn es Probleme gab. Doch Eriks Verfassung warf ihn völlig aus der Bahn.
    Dylan schüttelte den Kopf. „Wir können wohl nur hoffen, dass endlich Hilfe kommt.“

    *

    Eine weitere Nacht mussten sie dicht gedrängt unter dem Felsvorsprung verbringen.
    „Nicht.“ Dylan wich aus und seine Lippen pressten sich fest zusammen.
    Thor atmete tief durch. Etwas genervt wischte er sich über die Stirn.
    „Was ist denn nun schon wieder?“
    „Was ist?“, wiederholte Dylan gereizt. „Vielleicht habe ich mir seit zwei Tagen die Zähne nicht geputzt und ekelhaften Fisch gegessen?“
    „Ach, deswegen …?“
    „ Deswegen , ja.“ Dylan starrte in den Himmel. Thor ließ von ihm ab und drehte sich auf die Seite. „Dann gute Nacht, Perk.“
    Schweigen. Dylan lugte an dem Felsen vorbei und betrachtete die Sterne, die am klaren Himmel leuchteten.
    „Ich weiß sowieso nicht, warum du es immer von vorne willst. Von hinten ist genauso geil.“ Er seufzte leise. „Machen wir viel zu selten.“
    „Weißt du“, erklang Thors Stimme in der Dunkelheit. „Schreib mir doch eine Liste mit all deinen Nörgeleien, vielleicht befasse ich mich damit, wenn wir wieder zu Hause sind.“
    „Fuck you!“ Dylan drehte sich ebenfalls auf die Seite. Demzufolge spürte er Thors Rücken an seinem.
    Vielleicht wäre es besser gewesen zu schlafen und den beschissenen Tag zu vergessen? Doch er konnte sich nicht entspannen. Im Gegenteil. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren.
    „Kann ich mir inzwischen gut vorstellen, dass du mit Magnus ständig gestritten hast. Lag sicher nicht an ihm.“
    „Woher willst du wissen, dass wir gestritten haben?“
    „Hat Henrik erwähnt und du auch mal …“
    Erneute Stille. Thor atmete hörbar aus.
    „Es ging da um ganz andere Dinge …“
    „Wer’s glaubt!“ Noch immer hatte Dylan seinem Partner den Rücken zugedreht. An Schlaf war

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