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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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klopfte die letzten Tropfen in einen der Töpfe. „Erik braucht mehr Rationen als wir.“
    „Kein Problem.“ Thor setzte sich in Bewegung und ergriff die leeren Kanister. „Auf der Jacht ist noch einiges im Tank. Ich hole Nachschub.“

    Schnell hatte Thor ihr Hab und Gut aus dem Schlauchboot geräumt und selbiges an den Strand gezogen. Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass er die Wasservorräte auffüllte. Tony wollte er mit dieser Aufgabe nicht betrauen und Dylan? Der hatte offensichtlich genug mit sich selbst zu tun.
    Als Thor das Wasser erreicht hatte und die Paddel in die Hände nahm, bemerkte er, dass Dylan ihm gefolgt war.
    „Was willst du, Perk?“
    „Darf ich mitkommen?“
    Thor schüttelte den Kopf. „Ich hole nur Wasser; alleine geht das schneller.“
    „Bitte!“ Dylan erfasste Thors Hand und drückte sie fest. In seinen Augen glänzte eine Art von Verzweiflung, die Fahlstrøm zuerst nicht deuten konnte.
    „Wieso, Perk?“
    „Nur so …“
    „Muss einen Grund geben …“
    „Ich …“ Dylan ließ ihn los und sah zu Boden. „Ich würde gerne auf der Jacht … zur Toilette gehen.“
    „Was?“ Thor lachte laut.
    „Bitte!“ Dylan ließ nicht locker. „Ich kann das hier nicht!“
    „Du spinnst ja!“ Thor wandte ihm den Rücken zu und zog das Schlauchboot ins tiefere Wasser. Die hastigen Schritte hinter sich registrierte er dennoch. „Bitte, Thor, nimm mich mit!“
    „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“ Thor drehte sich wieder um. „Nur weil du Sänger einer berühmten Band bist, heißt es noch lange nicht, dass es für dich hier Sonderregelungen gibt!“
    „Aber …“ Dylans Gesichtsmuskeln zuckten. Er sah in den Himmel, dann zu Boden. Er ließ die Schultern hängen und bedeckte die Lider mit seinen Händen. Hatte Thor ihn jemals so verzweifelt gesehen?
    „Keiner von uns muss sich hier zivilisiert benehmen, das verlangt niemand!“, fügte Thor hinzu. „Und du verwöhnte Tucke solltest erst recht mal lernen, was es heißt, mittellos zu sein!“
    Er zog das Boot weiter, stieg auf und stach eines der Paddel ins Wasser. Dylan hörte ihn fluchen, auf Norwegisch, mit Worten, die ihm fremd waren.
    Seine Kraft schwand. Das erste Mal in diesen nervenaufreibenden Tagen gab Dylan nach. Mit schleppenden Schritten marschierte er zum Strand zurück, wo er auf die Knie niedersank. Wollte er aufgeben? Hatte er sich nicht geschworen, was immer sie hier erwarten würde, die Fassung zu bewahren? Von Anfang an war es schwer gewesen, denn sein zänkisches Gemüt war kaum kontrollierbar, noch weniger ohne seine Medikamente … Oh, er durfte nicht daran denken. Und erst recht nicht an Alkohol. Das Verlangen danach wurde von Tag zu Tag stärker. Wie sollte er das schaffen? Wie lange konnte er sich noch zurückhalten? Wie sollte er ihre Situation meistern, wenn jetzt auch noch sein einziger Halt gegen ihn agierte? Thor. War er nicht sein Fels in der Brandung? Sein rettender Strohhalm im schäumenden Wasser? Und nun?
    „Perk?“
    Dylan sah sich um. Fahlstrøm war zurückgekommen und deutete auf das Boot.
    „Steig ein.“
    Dylan fuhr sich über die feuchten Augen und kam auf die Beine. Dabei bemerkte er, wie wackelig sie ihn trugen. Er eilte vor und schwang sich in das Boot.
    „Es ist eine Ausnahme.“
    Thor drückte ihm das zweite Ruder in die Hand und Dylan nickte still. Dann steuerten sie die Jacht an.

    Kaum hatten sie die Badeplattform erreicht, band Thor ihr Boot an eine der Klampen und stieg an Bord. Dylan reichte ihm die beiden Wasserkanister und folgte.
    „Ich bin dann mal unten.“ Dylan lächelte beschämt, wobei sich sein Gesicht spannte.
    „Viel Spaß“, wünschte Thor, „Denk dran Frischwasser hochzupumpen!“
    „Ich werde das Bad schon sauber verlassen, keine Sorge!“
    Dylan verschwand. Thor füllte währenddessen Wasser aus dem Tank in die Kanister und sah sich an Deck um. Er fand die durchweichten Schiffskarten und studierte sie gründlich. Doch ohne ein funktionierendes Navigationsgerät konnten ihm die Anzeigen nicht verraten, wo sie sich befanden. Noch einmal versuchte er, die Jacht zu starten. Ohne Erfolg. Er gab einen weiteren Notruf ab – per Funk. Doch kein Lebenszeichen erwiderte ihn. Egal welchen Kanal er wählte, aus dem Funkgerät kam lediglich ein leises Rauschen.
    Mittlerweile vermutete er, dass der Motor einen Schaden davongetragen hatte, abgesehen davon glaubte er an einen leeren Benzintank.
    Als der erste Kanister gefüllt war, stellte er ihn

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