Reise til helvete
beiseite und schob den zweiten unter den Wasserhahn, da bemerkte er auch Dylan wieder. Mit einem Grinsen auf den Lippen und kauendem Mund kam er näher.
„Sieh mal, was ich gefunden habe: Seife, einen Lappen und Kaugummis.“
Den Rucksack erwähnte er nicht noch einmal. Der hatte noch immer unter dem Tisch in einer Wasserlache gelegen und Dylan empfand es sogar als befreiend, mit dem Fuß dagegen zu treten und seiner Wut freien Lauf zu lassen. Inzwischen redete er sich sogar ein, dass er seine Stärke nur beweisen konnte, indem er sein Leid ertrug, ohne zu klagen. Erik konnte das doch auch.
Thor deutete ein Nicken an. „Schön.“
Er griff nach den Kaugummis und steckte sich ebenfalls eins in den Mund, den Rest der Packung verstaute er in einer der Hosentaschen.
„Fühlst du dich denn jetzt besser?“ Eine Erkundung, die unnötig war. Dylan sah entspannt aus und er nickte.
„Na wenigstens etwas …“
„Kann ich mich noch kurz waschen?“ Dylans Frage klang unsicher. Er wusste, dass er Thors Entgegenkommen nicht ausreizen durfte.
Fahlstrøm schielte auf den Kanister. Er war erst zur Hälfte gefüllt. „Von mir aus. Ich sehe mich in der Zwischenzeit noch einmal unten um.“
Daraufhin begab sich Dylan zur Badeplattform und Thor stieg die Treppe hinab. Im Unterdeck war der Boden noch immer durchnässt. In der Pantry öffnete er alle Schränke, doch fand er nichts Essbares darin. In dem kleinen Medizinschrank entdeckte er Tabletten gegen Reiseübelkeit. Er steckte sie ein und hoffte inbrünstig, dass sie Erik etwas Erleichterung verschaffen würden. Den Erste-Hilfe-Koffer packte er ebenfalls ein. Dylans Arm hätte längst neu verbunden werden müssen. Beiläufig fand er eine Tube Sonnencreme, die auf dem Boden lag. Die hatten sie bei ihrer übereilten Flucht wohl übersehen.
Als er wieder an Deck kam, drohte der Kanister überzulaufen. Schnell drehte er den Hahn zu. Er wusste, dass der Tank einer Jacht mehrere Liter Wasser fassen konnte, doch er wusste nicht, wie viel ihnen noch blieb. Ohne die elektronischen Anzeigen konnte ihm die Jacht keine Messwerte aufzeigen.
Dylan kniete noch immer auf der Badeplattform. Er hatte Shorts und den String ausgezogen. Mit gründlichen Bewegungen schob er den mit Seife bedeckten Waschlappen zwischen seine Beine, wo sich daraufhin heller Schaum bildete. Sein Kopf war gesenkt. Mehr als genau inspizierte er sein Geschlecht, dann nahm er die andere Hand zur Hilfe. Er schob seine Vorhaut zurück, um sich auch darunter gründlich waschen zu können.
Thor verfolgte dieses Schauspiel still. Er hätte Dylan gerne weiter dabei beobachtet, doch der drehte plötzlich den Kopf und schreckte zusammen.
„Oh, bist du schon fertig?“
Ein letztes Mal fuhr er mit dem Lappen über sein Geschlecht, dann spülte er ihn im klaren Wasser aus.
„Wollte nicht stören.“ Thor durchkaute seinen Kaugummi viel schneller als zuvor. „Lass dir Zeit.“
„Bitte, sieh doch woanders hin!“, bat Dylan. Der Lappen lag verkrampft in seiner Hand.
„Mich stört es nicht“, entgegnete Thor.
„Aber mich!“
Abermals benetzte Dylan den Lappen mit Seife, dann wusch er sich sein Gesäß und seinen Spalt, doch diesmal viel schneller. Kurze beschämte Blicke folgten.
„Musst du mich so ansehen?“, schrie er in Thors Richtung.
Er beendete seine Säuberungsaktion und zog String und Shorts über die Hüften. Mit dem gesäuberten Lappen und der Seife kam er auf Thor zu.
„Bitte, erzähl den anderen nicht, dass ich Seife habe, okay?“ Wieder dieser flehende Ausdruck in seinen Augen. „Bitte.“
„Perk, kann es sein, dass du ein Problem hast?“
Sofort ließ Dylan den Kopf hängen. Er konnte Thor nicht mehr ansehen. Nervös und fahrig drückte er auf dem Stück Seife herum.
„Ich möchte einfach sauber sein, okay?“
„Das ist doch nicht alles …“
„Ich möchte weder nach Schweiß riechen noch vor Schmutz strotzen!“
„Das tun wir aber alle“, erinnerte Thor. „So schlimm ist das nun auch nicht.“
„Ich will das aber nicht!“ Dylan hob seinen Kopf und blickte Thor ins Gesicht. „Mir ist das unangenehm! Ich möchte sauber sein …“ Er schluckte unkontrolliert. „Auch für dich …“
„Oh, Perk!“ Thor lachte. Er zog Dylan zu sich heran und rieb seinen Bart an dessen Wange. „Ich glaube eher, dass du einen kleinen Hygienetick hast.“
Da riss sich Dylan los. „Überhaupt nicht!“
„Das glaube ich sehr wohl.“ Thor war sich sicher. Prüfend sah er seinen Partner
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