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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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gemütlich gemacht. Alles, was sie benötigten, lag um die Schlafstellen verteilt. Erik ruhte am hinteren Zeltrand in eine Decke gehüllt. Es war dunkel. Nur durch das rötliche Licht des Feuers, das ein wenig ins Zelt hineinschien, konnte Dylan seine Umrisse erkennen. Vor der Matratze kniete er sich nieder.
    „Hi!“
    Erik drehte seinen Kopf herum und lächelte. „Hi.“
    „Thor hat Fisch gemacht.“ Dylan deutete auf den Teller. „Es schmeckt … ungewöhnlich, aber es ist warm.“
    Er stellte den Teller ab. Vorsichtig löste er ein kleines Stück von dem Fisch ab, entfernte die Gräten und hielt es Erik vor den Mund. Der zögerte zuerst. Dann nahm er das Stück zwischen die schmalen Lippen und ließ es auf der Zunge zergehen.
    „Und?“
    Erik deutete ein Nicken an, doch dann begann er zu husten. Sein Körper bäumte sich auf und er hielt sich die Hand vor den Mund. Anschließend wandte er sich um und spuckte das Stück Fisch in den Eimer, der noch immer neben der Matratze stand.
    „Scheiße, Erik!“ Dylan fasste nach dem Körper seines Freundes. Er war ganz heiß und fühlte sich knochig an.
    „Ich kann das nicht!“ Erik fiel zurück auf die Matratze. Stöhnend rieb er sich den Bauch. „Tut mir leid, aber mir ist so schlecht …“
    „Aber du musst doch was essen“, erwiderte Dylan. Er schob den Teller beiseite. Stattdessen beugte er sich über Erik und umfasste ihn. Träge lag der in seinen Armen. „Bitte, Erik … Du bist schon ganz schwach und dürr.“
    Der Leib in seinen Armen zuckte unter einem kurzen Lachen zusammen. „Das war ich doch immer …“
    „Aber nicht so …“ Dylan ließ ihn los und fuhr über Eriks Haare, die strähnig auf dem Kopfkissen lagen. Er konnte sich kaum vorstellen, dass sie vor wenigen Tagen noch Sex miteinander gehabt hatten. Energiegeladen, fanatisch und zügellos. Inzwischen wurde Leidenschaft kleingeschrieben und Dylan verspürte das erste Mal, seitdem sie gestrandet waren, tatsächliche Furcht. „Bitte!“ Seine Hände glitten über Eriks schmale Wangen. „Ich bring dir frisches Wasser und dann trinkst du das, okay?“
    Erik nickte, doch es sah kläglich aus.
    „Morgen geht es dir besser, ja?“ Dylans Worte klangen wie ein Befehl und gleichzeitig begann er, zu träumen. „Dann gehen wir schwimmen. Die Lagune ist wunderschön.“
    Er hauchte einen Kuss auf Eriks Stirn, dann verließ er das Zelt.

    *

    Als er nach draußen trat, bemerkte er sofort die veränderte Stimmung am Lagerfeuer. Tony und Thor waren aufgestanden und verharrten regungslos. Dabei starrten sie in die Dunkelheit, dorthin, wo der Palmenhain begann. Langsam kam Dylan näher.
    „Was ist denn?“
    Ohne Worte legte Thor seinen Zeigefinger auf die Lippen und signalisierte, dass Dylan still zu sein hatte. Auch Tony wirkte wie erstarrt.
    Leise kam Dylan näher. Er stellte den Teller ab, dann gesellte er sich neben Tony.
    „Was ist los?“ Er dämpfte seine Stimme.
    „Wir haben ein Geräusch gehört“, erwiderte Tony, ebenso leise. „Es kam aus den Büschen …“
    Im selben Moment erklang ein Rascheln.
    „Da … schon wieder.“
    Tony drehte sich zu Thor um. „Hier gibt es hoffentlich keine Raubtiere, oder?“
    Thor schüttelte den Kopf. Wortlos kam er näher. Gemeinsam suchten sie das umliegende Areal ab. Dazu verließen sie die Feuerstelle. Thor hatte sein Messer gezückt.
    „Und wenn doch jemand auf der Insel ist?“ Dylan sah Thor unsicher an. In seiner Gegenwart fühlte er sich beschützt. Ebenso hatte er das Gefühl, dass er sich, trotz seines Hungers, noch ausreichend wehren könnte. Zudem waren sie zu dritt. Dennoch war die Situation beklemmend. Waghalsig traute er sich vor. Abermals raschelte es im Unterholz. Dylan machte plötzlich eine Stelle aus, an der sich ein paar Blätter bewegten.
    Lautlos winkte er Tony zu sich heran. Er nahm dessen Taschenlampe in die Hand und schlich weitere Schritte vor. „Sei vorsichtig.“
    Dylan pirschte sich lautlos davon. Zwischen den Sträuchern, die den Boden bedeckten, leuchtete er alles aus. Er erwartete alles Mögliche: einen Eingeborenen, ein gefährliches Reptil, vielleicht auch nur einen der vielen Strandvögel.
    Da erfasste der Schein der Taschenlampe das Objekt, welches ihren Atem zum Stocken gebracht hatte. Die Anspannung wich.
    „Ein Krebs!“ Er drehte sich zu seinen Freunden um und lachte erleichtert. „Es ist nur ein Krebs!“
    Fahlstrøm kam als Erster herangeeilt. Er schob die Sträucher beiseite, bückte sich und kurz darauf

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