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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Tony von sich. Der blieb vorerst auf dem Boden liegen. Seine Augen waren starr geöffnet. Benommen fasste er sich an den Hals.
    „Meine Güte, ich glaub’ das nicht!“ Dylan rang nach Luft. Er wusste nicht, wohin er seine Blicke richten sollte. Zu Thor, der sein Opfer fixierte, als wolle er es auf der Stelle erledigen. Oder zu Tony, der sich hustend im Sand wälzte und eine Weile brauchte, um wieder auf die Beine zu kommen.
    „Alles okay?“ Dylan eilte zu Hilfe und erkannte den Schrecken in Tonys Gesicht.
    „Es geht …“ Tonys Stimme war kaum hörbar. Der Schock saß tief und sein Haupt blieb gesenkt. Er konnte Thor Fahlstrøm nicht mehr ansehen. Meine Güte, was war geschehen?
    „Es tut mir leid.“ Dylan fasste nach Tonys Arm, doch sein Manager wehrte das ab.
    „Schon gut …“
    Er drehte sich und watete durch den Sand zum Lager. Dylan sah ihm ein paar Sekunden hinterher, erst dann konnte er sich an Thor wenden.
    Doch was sollte er sagen? Was sollte er bloß sagen?
    „Was war das?“ Seine Augen flackerten unsicher und ebenso zitternd war seine Stimme.
    Er blieb auf Abstand. „Was hast du getan?“
    „Das, was schon lange fällig war!“
    „Aber das kannst du nicht machen!“, schrie Dylan bestürzt.
    „Wieso nicht?“
    Thor machte einen Schritt vor, woraufhin Dylan einen Schritt zurücktrat. Vielleicht unbewusst, dennoch ohne zu zögern. Das blieb vor Thor nicht verborgen.
    „Du weichst aus, hast Angst vor mir?“ Thor stieß ein bissiges Lachen aus. „Geht es wieder los? Perk, ich dachte, wir hätten das geklärt?“
    Dylan antwortete nicht. Er konnte nur reuig nach unten blicken.
    „Fangen wir also wieder ganz von vorne an, ja? Nur weil Tony, dieser Blödmann, dir ständig ins Gewissen redet! Der weiß doch nichts, gar nichts!“
    „Bitte, reg dich nicht so auf …“ Dylan überwand seine Zweifel. Er fasste nach Fahlstrøm, doch der stieß ihn unsanft von sich.
    „Forsvinn!“
    Thor steckte das Messer zurück in die Hosentasche, dann drehte er sich um und ging. Dylan sah ihm hinterher, schlau genug, um nicht zu folgen. Erst als Thor aus seinem Blickfeld verschwunden war, konnte er tief durchatmen. Mit vibrierenden Fingern wischte er sich über das Gesicht, auf dem noch immer Reste des Kokosfleischs hafteten. Die Rasur konnte er vergessen.
    Doch diese Tatsache war jetzt nebensächlich.
    „Wunderbar!“, brach es aus ihm heraus. „Das habt ihr ja super hinbekommen!“ Thor war nicht mehr zu sehen. Er konnte seine Worte nicht hören. Auch Tony war außer Reichweite. „Ihr seid doch beide nicht ganz dicht!“
    Dylan rotierte. Jede Art der Konversation, ob mit seinen Freunden oder mit sich selbst, wirkte überflüssig, zwecklos. Er drehte sich um und lief zum Strand. Doch auch dort ging es irgendwann nicht weiter. „Scheiße ist das, so eine Scheiße!“
    Als das Wasser seine Füße umspülte, blieb er stehen.
    „Ich will nach Hause!“ Inzwischen atmete er schwer. Die Aussicht, die traumhafter nicht sein konnte, verschwamm vor seinen Augen. „Ich will nach Hause, verdammt! Bitte! Das kann doch alles nicht wahr sein!“
    Doch niemand antwortete. Kein Hilfe versprechendes Schiff tat sich vor ihm auf. Stattdessen brannte die Sonne unbekümmert auf ihn nieder und schien ihm endgültig den Verstand zu rauben.
    Plötzlich fühlte er sich allein. Er war hier, auf dieser Insel, mit seinem Partner, seinem Freund und … ja, was war Erik für ihn? Eine Liebelei? Vielleicht sogar eine Affäre?
    Noch während er die Antwort suchte, wurde ihm bewusst, dass er mit den wichtigsten Männern seines Lebens gestrandet war und sich trotzdem einsam fühlte.

    *
    Auch ohne Medikamente klang seine deprimierte Verfassung nach einer gewissen Zeit von alleine ab und er konnte einen klaren Gedanken fassen. Oftmals musste er über seine Wutausbrüche lachen. Ebenso verunsicherten sie ihn. Das Gefühl, sich selbst nicht unter Kontrolle zu haben und beherrscht zu werden von einem nicht greifbaren Geist, war beunruhigend. Er konnte sich schwer an diesen Zustand gewöhnen und häufig machte ihm sein eigenes Verhalten Angst.
    Letzten Endes marschierte er zum Lager zurück. Tony saß abseits. Er hatte den Kopf vornüber geneigt und auf seine verschränkten Arme gebettet.
    „Ist alles okay mit dir?“ Dylan wagte kaum, zu fragen. Die Worte, die er herausbrachte, hörten sich nichtig an. Denn beiden war bewusst, dass nicht alles in Ordnung war.
    „Ein Mörder hat mich bedroht!“ Tony sah auf. Sein Gesicht war von dem

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