Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)

davon geben würden. Zwei oder drei unserer Hotels haben die Technik dafür, um so etwas zu kopieren. Wir könnten sie dort hin bringen und das machen lassen.«
    »Können wir deine Eltern anrufen und sie fragen, ob das okay wäre? Ich hätte diese Filme wirklich gerne.«
    »Das müssen wir nicht«, versicherte Alex mir. »Ich weiß, wo die Videos sind. Du kapierst es immer noch nicht, oder? In ihren Augen bist du jetzt ebenfalls ihr Sohn und das macht dich verdammt nochmal zu meinem Bruder. Kapier das endlich, okay?«
    Alex hatte ein breites Grinsen im Gesicht und ich grinste zurück.
    »Okay, dann lass uns gehen«, sagte ich.
    Wir schalteten den Laptop aus und machten uns auf den Weg.

Kapitel 7: Kevin
    Die nächste Woche verging wie im Flug. Am Freitag brachen wir um 15:00 Uhr auf, um nach North Carolina zu fahren. Jeff wollte ebenfalls mitfahren, aber er musste leider im letzten Moment absagen. Scheinbar hatte er sich viel mit seiner und Alex‘ Website beschäftigt und nicht viel für eine Arbeit getan, die er am Dienstag abgeben musste.
    »Jeff, das tut mir wirklich leid«, sagte ich zu ihm am Telefon.
    »Mir auch, Kevin«, antwortete er. »Ich wollte wirklich mit euch zusammen sein. Aber erstens fahre ich ohnehin nicht Ski, zweitens habe ich die Zeit, die ich für die Arbeit hätte verwenden müssen, für meine Heilung genutzt und drittens habe ich heute erfahren, dass ich am Dienstag nicht fehlen kann, selbst wenn ich die verdammte Arbeit fertig hätte.«
    »Du hast die Zeit für deine Heilung genutzt? Was soll das bedeuten?«
    »Alex hat mir einen Haufen Videos gegeben, die sie aufgenommen hatten, während er und Clay aufwuchsen. Es waren ungefähr 30 Stunden und ich habe mir jede einzelne Minute davon angesehen, um Clips für Clays Gedenkseite auf der Website zu finden. Ich habe wirklich wundervolle Aufnahmen entdeckt und ich habe alles digitalisieren lassen. Die Seite für Clay wird ein ziemlich gutes Bild des Mannes sein, den ich so liebe, Kevin. Ich werde die Seite bis morgen Abend online haben, wenn ihr in der Hütte ankommt. Habt ihr dort Internet?«
    »Ja, das ist kein Problem.«
    »Bitte ruft mich an, wenn ihr sie euch anseht. Es ist mir vollkommen egal, wie spät es ist, okay? Ruft mich an.«
    »Okay«, stimmte ich zu und nachdem wir noch ein bisschen geplaudert hatten, beendeten wir das Gespräch. Die Jungs waren nicht besonders erfreut darüber, dass Jeff uns nicht nach North Carolina begleiten konnte. Als ich ihnen den Grund dafür erklärte, ging es ihnen jedoch besser.

    Als die Jungs aus der Schule kamen, fuhren wir sofort los. Normalerweise würden Rick oder ich fahren, aber wir hatten uns entschlossen, David und Brian ein bisschen Praxis auf dem Highway sammeln zu lassen. Beide hatten Lernführerscheine und nahmen Fahrunterricht. Rick oder ich saßen immer neben ihnen auf dem Beifahrersitz und ich weiß, dass zumindest ich das Bodenblech beim Versuch zu bremsen ein paar Mal fast durchgetreten hätte. Teenager!
    Wir kamen ziemlich spät in der Hütte an, aber ich bestand darauf, dass wir uns noch unsere Website ansahen, bevor wir ins Bett gingen. David, Alex und Brian kümmerten sich um ein Feuer und wir versammelten uns vor dem Computer im Wohnzimmer der Hütte.
    Ich meldete mich auf der Website an und sah sofort den neuen Link zu Clays Gedenkseite. Die Seite selbst enthielt viele Fotos von ihm, die im Laufe der Jahre entstanden waren. Auf einem davon muss er ungefähr sechs Jahre alt gewesen sein und er hatte Alex auf dem Schoß. Der Fotograf hatte einen großartigen Job gemacht und beide Jungs lachten offensichtlich. Jeder merkte an, wie süß die beiden waren.
    »Ach ja?«, fragte Alex. »Direkt nachdem das Foto aufgenommen wurde, hat er mich verprügelt!«
    Wir mussten natürlich alle lachen, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass es der Wahrheit entsprach. Es wäre auf jeden Fall wahr gewesen, wenn Will und ich diejenigen auf dem Foto gewesen wären.
    Clay war ein hübscher Junge und ein gutaussehender junger Mann. Auf einigen der Fotos trug er eine Brille und Justin fragte danach. Die ein oder zwei Mal, die wir Clay getroffen hatten, trug er keine.
    »Als er vierzehn war, hat er Kontaktlinsen bekommen«, erklärte Alex. »Danach trug er nie wieder eine Brille.«
    Am Ende der Seite war eine Reihe von Links zu kurzen Videoclips.
    Das erste Video zeigte Clay, als er ungefähr zehn Jahre alt war. Alex muss etwa sieben gewesen sein. Clay und Alex waren auf dem Fußboden und Clay kitzelte