Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)

Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)

Titel: Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
Vom Netzwerk:
nach Mardi Gras stritten wir uns auf Arbeit oft.
    Am häufigsten kam das bei Meetings vor, die normalerweise immer ganz gesittet und koordiniert begannen. Dann erhitzte sich aber schnell die Stimmung und wir begannen, uns gegenseitig zu beschimpfen und zu beleidigen.
    Die Leute, die für uns arbeiteten und bei diesen Meetings anwesend waren, wussten alle, dass wir ein unzertrennliches Paar waren. Während unserer Streitgespräche sah ich hier und da jemanden schmunzeln und ab und zu ein unterdrücktes Lachen.
    Wir waren oft sauer aufeinander, was die Arbeit anging, aber nie auf einer privaten Ebene. Mit der Zeit wurde es sogar eine Art ungeschriebene Regel, dass wie uns zuhause umso leidenschaftlicher liebten, je mehr wir uns bei der Arbeit gestritten hatten. Wir forderten einander im Büro heraus und testeten uns gegenseitig, im Privatleben brachte es uns noch enger zusammen.
    »Ihr zwei turtelt in letzter Zeit aber ziemlich rum«, sagte Justin zu uns, ungefähr eine Woche nach unserer Rückkehr aus New Orleans.
    Rick und ich lagen auf der Couch. Rick lag in unserer üblichen Position zwischen meinen Beinen und halb auf mir. Keiner von uns beiden trug ein Shirt.
    »Wovon zum Teufel redest du?«, fragte Rick. »Geh deine Hausaufgaben machen.«
    »Ich habe keine Hausaufgaben. Ich arbeite. Erinnerst du dich?«
    »Dann geh und mach Brians Hausaufgaben für ihn.«
    Rick zog Justin auf und beide wussten es.
    »Ich würde mich lieber zu euch setzen und dabei zusehen, wie du einen Ständer bekommst.«
    »Komm her«, sagte Rick, plötzlich ernst.
    »Was?«, fragte Justin, kam aber zu uns.
    »Setz dich zu uns, Kumpel. Wir sind so stolz auf dich, dass wir platzen könnten.«
    »Ich sehe etwas, das gleich platzen wird. Und das sind maximal die Knöpfe an deiner Jeans, Rick.«
    Rick lachte laut auf.
    »Justin, weißt du was? Ich bin ein menschliches Wesen. Ich bekomme nun mal auch eine Erektion, wenn mich der Mann, den ich liebe, so im Arm hält.«
    Justin setzte sich auf die Ecke der Couch und legte seine Hand auf Ricks Brust.
    »Ich weiß, dass du ein menschliches Wesen bist, Rick. Und ich bin froh, dass du in deinem Alter noch eine Erektion bekommen kannst.«
    »Geh ins Bett, Justin. Geh verdammt nochmal ins Bett.«
    Wir fingen alle drei an zu lachen.
    »Ganz im Ernst: ich habe drei Dinge, die ich gerne sagen würde. Das Erste ist, dass ich euch mehr liebe, als ich es je in Worte fassen kann. Und bevor ich in Tränen ausbreche, gehe ich gleich zu Nummer Zwei über.«
    Wir mussten wieder lachen.
    »Ich bin euch wirklich dafür dankbar, dass ihr mich hier aufgenommen und mir ein Zuhause gegeben habt. Ihr habt mich an Orte mitgenommen und mit mir Dinge unternommen, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existierten. Als ich hier ankam, wusste ich nicht, was das Wort ›danke‹ bedeutet. Mittlerweile weiß ich das und ich meine es auch, wenn ich es sage.«
    Rick zog Justin zu uns und wir umarmten ihn beide. Wir liebten ihn genauso und wir waren unglaublich stolz auf ihn. Wir schwiegen alle eine Weile, dann ergriff Rick das Wort.
    »Du hast gesagt, dass du drei Dinge sagen wolltest. Was ist das Dritte?«
    »Das möchte ich jetzt nicht sagen.«
    »Warum nicht? Los, raus damit, Kumpel.«
    »Der Typ in New Orleans, der mich erkannt hat -«
    »Alex hat ihm ordentlich in die Eier getreten«, warf Rick ein.
    »Alex war großartig, keine Frage. Aber das war nun schon der zweite Typ. Erinnert ihr euch an den Kerl in der Bar hier?«
    »Ja, natürlich erinnern wir uns, Jus«, sagte ich.
    »Das in New Orleans war das zweite Mal. Wird mir das jetzt ständig passieren? Für den Rest meines Lebens?«, fragte er leise. »Ich habe fast schon Angst, irgendwo hin zu gehen. Ich hatte beide Male so die Hosen voll.«
    »Wenn deine Brüder bei dir sind, wird dir niemals etwas passieren«, sagte Rick. »Aber wir können nicht garantieren, dass dem anderen Typ nichts passieren wird.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Justin und seufzte.
    Er schwieg einen Augenblick.
    »Das folgende habe ich euch nie gesagt, aber ich hoffe, ihr werdet nicht sauer auf mich. Es war nicht immer grob. Manchmal, wenn ich mit diesen Typen Sex hatte, bin ich auch gekommen.«
    Er sagte es in einem Ton, als würde er uns ein Schwerverbrechen gestehen.
    »Es hat mir gefallen.«
    »Das spielt keine Rolle, Jus«, sagte Rick. »Beim Sex passiert vieles vollkommen automatisch. Wenn dir jemand einen bläst, gefällt es dir, ob du es willst oder nicht. Und wenn die Person das nur lange

Weitere Kostenlose Bücher