Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
bekommen hätten, hätten sie auch niemals Brian bekommen.«
»So ist es, Bubba«, stimmte ich zu. »Diese ganze 9/11-Scheiße war grausam und ist todtraurig, ich weiß. Aber für uns ist daraus zumindest etwas Positives, etwas Gutes entstanden.«
Die Jungs waren alle ziemlich still. Ich wusste, dass sie traurig waren wegen dem, was am 11. September 2001 passiert war, aber ich wusste auch, dass sie über das nachdachten, was ich gerade gesagt hatte.
»Um das Thema ein bisschen zu wechseln: ich war einmal ganz oben in einem der Gebäude, als sie noch da waren.«
»Echt?«, fragte Justin.
»Jop. Ich weiß allerdings nicht, welcher der beiden Türme es war, aber ganz oben war ein Restaurant und in dem haben wir einmal gegessen. Ich schätze, ich war etwa 13 oder so.«
»Wie war es?«, fragte David.
»Nun, die Fahrt nach oben war genial. Es war ein Express-Aufzug und mein Magen hat ein paar Saltos gemacht, weil er so schnell war. Als wir oben waren, gab es nur das tolle Restaurant. Normalerweise sollte man meilenweit sehen können, weil die Wände komplett aus Glas waren. Aber an diesem Abend gab es Nebel und alles, was man sehen konnte, war diese graue Masse. Pech gehabt, würde ich sagen.«
»Du hast wirklich viel gemacht, oder?«, fragte Brian.
»Nicht so viel«, sagte ich.
»Alex, versuche nicht, uns etwas vorzumachen. Wir wissen, dass du eine Menge gemacht und erlebt hast und wir wissen, dass du reich bist. Die Tatsache, dass du einfach ein ganz normaler Kerl bist, ist einer der Gründe, warum du so großartig bist. Ich bin nur weißer Abschaum und ich weiß es. Ich bin keinen Scheiß wert. Aber du liebst mich trotzdem, du bist trotzdem mein Bruder und mein bester Freund, obwohl du etwas Besseres bist.«
Dass er das sagte, machte mich wütend.
»Gottverdammte Scheiße, Justin. Du bist mein Bruder und mein bester Freund. Und meine Brüder und meine Freunde sind niemals Abschaum. Niemals, verstanden? Ich will nie wieder hören, dass du so eine Scheiße über dich selbst erzählst, okay? Ich meine es ernst, Bubba. Ich halte es nicht mehr aus, dass du dich ständig selbst schlecht machst. Du bist einer der besten Menschen, die ich jemals kennengelernt habe, Justin. Hör verdammt nochmal auf, dich selbst nieder zu machen.«
Er kam auf mich zu, um mich zu umarmen. Er hatte Tränen in den Augen.
»Halt! Umarme mich nicht, bevor du dazu bereit bist, damit aufzuhören, dich selbst schlecht zu machen.«
»Du verstehst es nicht, oder?«
»Was zum Teufel meinst du?«
»Ich meine den Effekt, den du auf Menschen hast. Wie du Menschen wieder aufrichtest, die am Boden liegen.«
»Justin, ich möchte dich jetzt wirklich gerne umarmen, aber ich werde es nicht tun, bevor du mir nicht sagst, dass du dich nie wieder selbst so schlecht machen wirst.«
Ich musste hart bleiben, das wusste ich.
»Ich werde es nicht mehr tun«, sagte er schließlich. »Aber du musst mir dabei helfen, okay?«
»Ich werde dir immer helfen«, sagte ich.
Dann umarmten wir uns.
Kapitel 4: David
Ich konnte es nicht glauben, dass wir uns wirklich alle Tattoos haben machen lassen. In Wirklichkeit kann ich es immer noch nicht glauben. Alex und ich hatten ein paar Mal darüber gesprochen, aber ich hatte nicht geglaubt, dass wir jemals dazu kommen würden, es wirklich zu tun. Wir hatten beschlossen, dass wir beide unsere Brustwarzen piercen lassen wollten und wir hatten monatelang damit gewartet, bis wir es wirklich machten. Ich dachte, dass wir für so etwas Permanentes wie Tattoos Jahre brauchen würden.
Der Typ in dem Tattoo-Studio hatte uns die Stellen verbunden, aber er hatte gesagt, dass es auch dazu da war, um unsere Kleidung vor der Farbe zu schützen wie alles andere. Wir konnten die Verbände am nächsten Morgen abnehmen und als wir aufwachten, konnte Alex es kaum erwarten. Brian und Justin schliefen noch im anderen Bett.
»Lass uns die Verbände abnehmen«, flüsterte er mir zu.
»Okay, aber du zuerst«, flüsterte ich zurück.
Er fummelte erst ein bisschen an dem Pflaster herum, dann riss er es schnell ab und verzog das Gesicht. Wir sahen uns das Tattoo gleichzeitig an. Es war der Umriss eines kleinen Äffchens mit einem breiten Grinsen im Gesicht, kein farbiges Tattoo oder so. Ich fand es total süß.
»Jetzt bist du dran«, sagte er leise zu mir.
Ich war vorsichtiger als er, als ich das Pflaster abmachte, das den Verband über dem Tattoo festhielt. Ich traute mich fast nicht, es anzusehen. Mein Tattoo bestand aus einer Staude
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