Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
erste, die wir ganz allein unternahmen. Meine Eltern - und ich schätze Doc auch - wussten, dass David und ich alleine zurecht kommen würden. Ich wusste aber auch, dass Kevin und Rick mir großes Vertrauen entgegen brachten, indem sie Justin und Brian mit uns fliegen ließen. Ich wusste, dass sie von mir erwarteten, dass ich mich um sie kümmern würde und ich betete dafür, dass ich ihren Erwartungen gerecht werden würde. Ich hatte keine Angst vor dieser Verantwortung, aber ich hatte schon das Gefühl, dass eine Last auf meinen Schultern lag.
Wir hatten großes Glück, dass wir uns mit Keith und Tony anfreunden konnten. Sie waren zwei richtig nette Jungs. Keith war der Portier und er hatte für uns einen Reiseplan aufgestellt. Tony war unser Hotelpage, der uns zufällig beim Check-In zugewiesen wurde. Wie sich herausstellte, war er mit Keith zusammen.
Sie nahmen uns am Samstag Abend nach Greenwich Village mit und wir hatten riesigen Spaß. Dort kamen wir dann auch an diesem Tattoo-Studio vorbei und wir ließen uns alle tätowieren. Ich wollte seit Jahren ein Tattoo und an diesem Abend bekam ich es endlich. Es war ein kleiner, grinsender Affe, direkt über dem Bund meiner Boxershorts. Die Leute konnten das Tattoo sehen, wenn ich eine Badehose trug und meine Brüder konnten es sehen, wenn wir am Wochenende nur in Boxershorts im Haus rumhingen. Oder eben, wenn wir nackt schwammen.
Keith hatte uns gefragt, ob wir katholisch waren und wir hatten ja gesagt. Ich war zwar noch nicht offiziell ein Katholik, aber in meinen Augen war ich es schon. Danach hatte Keith für den Rest unserer Zeit in New York folgenden Plan für uns aufgestellt:
Sonntag
10:15 Uhr: Messe in der St. Patrick’s Cathedral; seid um 9:30 Uhr da
11:30 Uhr: Mittagessen im Rockefeller Center
13:30 Uhr: The Cloisters, ein mittelalterliches Museum
20:30 Uhr: Musical - Les Miserables; Abendessen danach
Montag
Vormittag: Tour durch das UN-Gebäude
Nachmittag: Ground Zero
Abend: Times Square
Dienstag
Vormittag: Freiheitsstatue, Shopping, Sightseeing
Nachmittag: Ellis Island
Abend: Musical - König der Löwen; Abendessen danach
Mittwoch
Vormittag: Radio City Music Hall und MTV Tour
Nachmittag: American Museum of Natural History
Abend: Dinner im 21
Donnerstag
6:15 Uhr: Today Show im Rockefeller Center
Vormittag: Metropolitan Museum of Art
Nachmittag: Aufzeichnung Letterman Show; Empire State Building
Abend: Film in der Radio City Music Hall; im Anschluss: Abendessen
Freitag
Shopping und/oder Zoo in der Bronx und/oder South Street Seaport
Abend: Die Reifeprüfung - Theaterstück; anschließend Abendessen
Samstag
Abflug nach Hause um 10:30 Uhr; seid um 8:30 Uhr am Flughafen
Ich hatte viele dieser Sehenswürdigkeiten schon besucht, aber ich konnte mich nicht mehr besonders gut daran erinnern. Das war meine fünfte Reise nach New York, aber bisher war ich immer mit meinen Eltern direkt nach Weihnachten hier her gekommen. Meine Mom liebte es, zu shoppen und Dad, Clay und ich machten tagsüber immer irgendetwas, was mit Sport zu tun hatte. Auf der Eisbahn auf dem Rockefeller Plaza waren wir Schlittschuh laufen und im Central Park Schlitten fahren. Zwei Jahre lang hatten wir Pferde gemietet, mit denen wir durch den Central Park geritten sind. Einmal hatte Dad uns nach Coney Island mitgenommen. Das letzte Mal war ich in New York, als ich 15 und Clay 18 war. Unsere Eltern ließen uns alleine zum Times Square gehen, wo wir den ganzen Tag damit verbrachten, uns die Geschäfte anzusehen.
Wir hielten uns ziemlich genau an Keiths Plan und wir beschlossen, alle drei Dinge am Freitag zu machen. Wir hatten einen wirklich großartigen Tag.
Ground Zero zu sehen war hingegen ziemlich emotional für uns und wir heulten alle wie kleine Babys.
»Ist euch bewusst, dass wir jetzt alle nicht hier wären, wenn das nicht passiert wäre?«, fragte ich.
»Red‘ keinen Unsinn!«, sagte Justin.
»Ich meine es ernst, Mann«, sagte ich. »Wenn das nicht passiert wäre, hätte Doc nie auf dieses Schiff gehen müssen. Und wenn er nicht auf dieses Schiff hätte gehen müssen, hätte David nur eine kurze Zeit bei Kevin und Rick gewohnt, als Doc in Kanada war. Ich hätte sie niemals so gut kennengelernt und sie hätten dich niemals bei sich aufnehmen können, Jus. Es war die Erfahrung, die sie mit David hatten, die Tyrone davon überzeugt hat, dass sie es hin bekommen.«
»Heilige Scheiße!«, sagte Justin überrascht. »Du hast recht. Und wenn sie mich nicht
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