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Reiseführer Barcelona

Reiseführer Barcelona

Titel: Reiseführer Barcelona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regis St. Louis , Anna Kaminski , Vesna Maric
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Fassadengestaltung an der Plaça de Sant Jaume wenig überzeugt).
    Der Carrer de Montcada in La Ribera war das Ergebnis einer noch vom Spätmittelalter geprägten Stadtplanung. Im 15. und 16. Jh. wurden dort Stadthäuser der Oberschicht erbaut. Viele davon beherbergen heute Museen und Kunstgalerien. Wirken sie von außen meist abweisend und unschön, tut sich im Inneren eine ganz andere Welt auf – mit hübsch gestalteten Innenhöfen und reich verzierten Außentreppen, die später im Barockstil umgestaltet wurden.
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Antoni Gaudí & derModernisme
    Der Beitrag Barcelonas zur Architekturgeschichte ist der Modernisme, eine extravagante katalanische Schöpfung des späten 19. und frühen 20. Jhs. Den Modernisme verkörpert besonders das visionäre Schaffen vonAntoni Gaudí, dem großen Architekten. Seine dynamischen und äußerst phantasievollen Meisterwerke – darunter eine Kirche, die zum Wahrzeichen Barcelonas wurde – zieren zusammen mit den Werken von Josep Puig i Cadafalch und Lluís Domènech i Montaner die Stadt.
Meisterwerke des Modernisme
    La Pedrera (Eixample)
    La Sagrada Família (Eixample)
    Palau de la Música Catalana (La Ribera)
    Casa Batlló (Eixample)
    Palau Güell (El Raval)
    Casa Amatller (Eixample)
    Hospital de la Santa Creu i de Sant Pau (Eixample)
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EINE LEERE LEINWAND
    In den 1850er-Jahren herrschten in den engen Straßen der Ciutat Vella, der Altstadt von Barcelona, durch Industrialisierung und rasantes Bevölkerungswachstum katastrophal beengte Wohnverhältnisse. Es war also Zeit, die mittelalterlichen Stadtmauern zu schleifen und die Stadt zu vergrößern. 1869 wurde der Architekt Ildefons Cerdà auserkoren, einen neuen Stadtteil zu entwerfen, der L’Eixample (die Erweiterung) heißen sollte.
    Auf der Grundlage eines symmetrischen Straßengitters plante er breite Boulevards und Wohnviertel mit jeder Menge Grünflächen. Wegen der grassierenden Bodenspekulation in dieser Zeit setzten sich die Stadtplaner jedoch über diesen letzten Aspekt der Planungen hinweg. Da man quasi eine leere Leinwand vor sich hatte und viele wohlhabende Bürger der Stadt ihr neues Haus selbst planen wollten, waren Architekten stark gefragt. Womit die Stadtplaner allerdings nicht rechneten, war der Schöpfergeist dieser Architekten.
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ANTONI GAUDÍ
    Den Weg wies Antoni Gaudí, der in Reus geboren wurde. Viele seiner Vorfahren waren Kupferschmiede, und so machte auch er eine Ausbildung zum Schmied. Als Kind war er häufig krank und litt u. a. an Rheuma. Er wurde schon früh zum Vegetarier. Als Student war er nicht gerade vielversprechend. Als er 1878 sein Architekturdiplom erhielt, soll der Schulleiter gesagt haben: „Niemand weiß, ob wir dieses Diplom einem Verrückten oder einem Genie verliehen haben. Es wird sich herausstellen.“
Das Buch der Natur
    Als junger Mann war Gaudí am glücklichsten, wenn er draußen in der freien Natur war, und er entwickelte eine Faszination für die Pflanzen, Tiere und die Landschaft vor seiner Tür. Diese tiefe Bewunderung für die Natur sollte einen starken Einfluss auf seine Entwürfe haben. „Dieser Baum ist mein Lehrer“, sagte er einmal. „Alles kommt aus dem Buch der Natur.“ In seinem Werk versuchte er die Harmonie, die er in der Natur beobachtete, nachzubilden, und so mied er gerade Linien und bevorzugte kurvige und organische Formen.
    Die Spirale einer Nautilusmuschel zeigt sich in den Details der Treppen und Decken, geschlossene Blumenblüten in Schornsteinen und Dachornamenten, während gewellte Bögen an Höhlen erinnern, überlappende Dachpfannen die Schuppen eines Gürteltiers nachahmen und fließende Wände den Wellen auf dem Meer ähneln. Baumäste, Spinnweben, Stalaktiten, Bienenwaben, Seesterne, Pilze, glitzernde Käferflügel und viele andere Elemente aus der Natur waren Teil von Gaudís Formensprache.
    GEORGE ORWELL
    Gänzlich unbeeindruckt von der Sagrada Família zeigte sich der britische SchriftstellerGeorge Orwell, der den Kirchenbau als „eines der hässlichsten Gebäude der Welt“ beschrieb. Orwell hielt sich während des Spanischen Bürgerkriegs in Barcelona auf und schrieb später: „Ich denke, es zeugt vom schlechten Geschmack der Anarchisten, dass sie die Kirche nicht in die Luft sprengten.“
Katholik & Katalane
    Gaudí war ein gläubiger Katholik und ein katalanischer Nationalist. Er ließ sich nicht nur von der Natur inspirieren, sondern auch von den

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