Reisefuehrer Sizilien, Liparische Inseln
einem Dorf mit flachen Häusern inmitten von Weingärten. Sie fahren dann auf einer schmalen Straße südwärts immer am Ufer der Lagune entlang, die zwischen 30 cm und 4 m tief ist, eine reiche Unterwasserflora besitzt und zahlreiche Wasservögel anzieht. Auf der Höhe der Insel Mozia liegt die größte der noch aktiven Salinen, Ettore Infersa (tgl. 9–20 Uhr | Eintritt 5 Euro | www.salineettoreinfersa.com ) . Hier haben Sie Gelegenheit zur Besichtigung der Salzgärten, eines Museums und einer Mühle, und Sie können Salz kaufen. In 3 Zimmern mit Blick auf die Saline ( €€ ) können Sie übernachten. Davor fahren die Boote nach Mozia ab (9 Uhr bis 2 Std. vor Sonnenuntergang | 6 Euro).
Mozia ist mit Pinien, Palmen und Weingärten bestanden. Die Insel war bis zu ihrer Zerstörung durch die Griechen 397 v. Chr. befestigte phönizische Hafenstadt. Beachtliche Reste sind noch erhalten. Zu Fuß umrundet man die Insel in zwei, drei Stunden. Im Süden sind Becken und Mauern des 2500 Jahre alten Hafens zu sehen, im Norden das Urnengräberfeld mit roh gearbeiteten Grabsteinen, den Tophet , und der Ausgrabungsbezirk Cappiddazzu , ein monumentaler Tempel der Tanit, neben Baal Hauptgottheit Karthagos, das die Insel zum Stützpunkt ausbaute. In der Villa des englischen Weinmagnaten Joseph Whitaker ist heute das Museum mit Funden aus der punischen Vergangenheit von Mozia und Marsala untergebracht. Sein Glanzstück ist eine lebensgroße Marmorfigur: der Ephebe von Mozia , eine griechische Arbeit aus dem 5. Jh. v. Chr., die einen Jüngling mit reich gefälteltem Gewand darstellt. (Museum und archäologische Zonen tgl. 9–15, März–Sept. bis 19 Uhr | Eintritt 9 Euro) . Zurück von der Insel Mozia folgt die Straße nach Marsala der Küste mit Fischersiedlungen und Ferienhäusern.
WEIZENFELDER UND SCHWEFELMINEN
Die Region um Caltanissetta war zwischen 1720 und 1920 ein Industriegebiet. Rund 80 Prozent des Schwefels weltweit wurden hier gefördert, als Rohstoff für Schießpulver und die Chemieindustrie war er unentbehrlich. Heute sind die endlosen Hügel- und Bergketten wieder Weizenland, wie sie es in der Antike waren, als Innersizilien die Kornkammer der Römer war. Die Route, für die Sie mindestens einen Tag einplanen sollten, führt in 200 km von Enna, dem „Nabel Siziliens”, über Caltanissetta nach Agrigent, meist auf wenig befahrenen Nebenstraßen.
Die Staatsstraße Nr. 121 führt von Enna in das weite Tal des Fiume Salso. Die Autostrada windet sich hier auf bis zu 10 km langen Brücken durch die Landschaft. In Villarosa stehen am Bahnhof sieben leuchtend rote Güterwagen , in denen der frühere Bahnhofsvorsteher ein Museum für Eisenbahn- und Ortsgeschichte, den Schwefelbergbau, Landwirtschaft und Auswanderung eingerichtet hat. Bisher sind 2500 Gegenstände von der Trillerpfeife bis zum fürstlichen Schlafzimmer aus Villarosa, ganz Sizilien und aller Welt zusammengetragen worden (Di–So 9.30–12, 16.30–19.30 Uhr | Eintritt 3,50 Euro | www.trenomuseovillarosa.it ). In der Trattoria La Littorina ebenfalls im Eisenbahnwagen gibt es handfeste Kost (Mo. geschl. | Tel. 32 05 66 55 24 | € ).
Das Altstadtviertel des ehemaligen Bergbauzentrums Caltanissetta erinnert mit seinen Marktständen, Garküchen und engen Gassen ein wenig an orientalische Basare. Interessant essen können Sie im Vicolo Duomo (Mo geschl. | Vicolo Niviera 1 | € ) in der Altstadt. Zum Übernachten empfiehlt sich das auch in der Altstadt gelegene Hotel Plaza (32 Zi. | Via Gaetani 5 | Tel. 09 34 58 38 77 | www.hotelplazacaltanissetta.it | €€ ) .
Über San Cataldo gelangen Sie nach Mussomeli . 2 km vor dem Ort erhebt sich das a Castello Manfredonico aus dem 12. Jh. in unangreifbarer Lage auf einer Felsspitze. Von hier oben kann man bei klarem Wetter den größten Teil Siziliens sehen.
Casteltermini und San Biagio sind Kleinstädte am Fuß der wald- und quellenreichen Monti Sicani, in denen Sie einen Abstecher zur Wallfahrtskirche der Santa Rosalia di Quisquina machen können, wo im 12. Jh. die Schutzpatronin Palermos als Einsiedlerin in einer Höhle lebte. Auf dem 1578 m hohen Monte Cammarata genießt man den Blick zum Ätna und zum Meer.
Von hier fahren Sie weiter nach San Angelo Muxaro , einer Kleinstadt in kühner Lage auf einem Bergplateau. Unterhalb des Orts führt ein markierter Fußweg von der Straße zu Felsgräbern aus vorgriechischer Zeit. Vom ca. 15 km entfernten Aragona aus kommen
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