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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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zu enträtseln suchen!«
    In der Tat hatte er zu suchen und, wie sich’s zeigen wird, sogar sehr lange.
    Von dem ersten Tage ab verlief nun der Aufenthalt mit Ausflügen, an denen auch Mistreß Kathlen Seymour häufig teilnahm. Dabei wurden nicht nur die zu Nording-House gehörigen Ländereien, sondern auch andere Teile der Ostküste aufgesucht. Bridgetown genoß nicht allein den Vorzug, die Gäste der reichen Dame zu beherbergen. Diese dehnten ihre Wanderungen und Ausfahrten auch bis zu den Küstenstädten aus, und Mistreß Kathlen Seymour fühlte sich wirklich geschmeichelt über die Lobsprüche, die sie über ihre Insel zu hören bekam.
    Während des hiesigen Aufenthaltes dachte unter solchen Umständen natürlich niemand an den »Alert«. Nicht ein einziges Mal hatten seine Passagiere Veranlassung, das Schiff zu betreten. Harry Markel und die übrigen waren stets sorgsam auf ihrer Hut, und wenn auch nichts vorkam, was sie hätte in Verlegenheit setzen können, sehnten sie sich doch danach, Barbados zu verlassen. Auf dem hohen Meere wären sie dann ja gegen jede Ungelegenheit geschützt und könnten die endliche Lösung des Dramas unbehindert herbeiführen.
    Man kann ohne Übertreibung sagen daß die Insel Barbados ein ungeheurer, an Blumen und Früchten reicher Garten ist. Aus diesem Garten, der auch mit vielen Nutzpflanzen angebaut ist, gewinnen die Bodenbesitzer neben großen Mengen von Reis vorzüglich auch die »barbadische«, auf den Märkten Europas so gesuchte Baumwolle. Daneben ist die Zuckererzeugung recht beträchtlich, und außerdem gibt es hier industrielle Anlagen, die sich einer zunehmenden Blüte erfreuen. Schon jetzt erheben sich auf Barbados fünfhundert Fabriken verschiedener Art.
    Bei wiederholten Gelegenheiten, wenn die Touristen nämlich andere Städte besuchten, blieben sie so lange aus, daß an demselben Tage eine Rückkehr nach Nording-House unmöglich war. Immerhin gehörte das zu den Ausnahmen, und fast alle Abende waren sie in den Salons des Schlosses vereinigt. Mehreremale nahmen die hervorragendsten Personen Bridgetowns, Seine Exzellenz der Gouverneur, die Mitglieder des Ausführenden Rates und einige hohe Beamte an der Tafel der Mistreß Kathlen Seymour teil.
    Am 17. war ein großes Fest veranstaltet worden, wozu sich nicht weniger als sechzig eingeladene Gäste eingefunden hatten, ein Fest, dessen Abschluß ein Feuerwerk bilden sollte. Die jungen Preisträger wurden, ohne Rücksicht auf ihre Nationalität, dabei besonders geehrt.
    Mistreß Kathlen Seymour äußerte auch wiederholt.
    »Ich will hier weder Engländer, Franzosen oder Holländer, weder Schweden noch Dänen sehen… nein, nur Antilianer, nur meine Landsleute!«
    Nach einem vortrefflich ausgeführten Konzert wurden einige Whisttische aufgestellt, wo Horatio Patterson als Partner der Mistreß Kathlen Seymour einen außergewöhnlichen, großen Schlemm machte, über den er nicht nur selbst mit gewissem Rechte stolz war, sondern von dem man in Westindien auch noch heute gelegentlich spricht.
    So verging die Zeit mit solcher Schnelligkeit, daß die Gäste des Nording-House fast die Tage für Stunden und die Stunden für Minuten halten konnten. Der 21. September war herangekommen, ohne daß sie es bemerkt hatten. Harry Markel hatte bis dahin noch keinen von seinen Passagieren wiedergesehen. Nun mußten diese sich aber einstellen, da die Abfahrt auf den 22. festgesetzt war.
    Am Tage vorher äußerte Mistreß Kathlen Seymour jedoch noch den Wunsch, den »Alert« zu besuchen… zur großen Genugtuung Louis Clodions und seiner Kameraden, die sich beglückt fühlten, ihr auf dem Schiffe einen ehrenden Empfang zu bereiten, wie die Dame ihn ihnen in ihrem Schlosse erwiesen hatte. Die vortreffliche Frau wollte den Kapitän Paxton noch persönlich kennen lernen und ihm ihren Dank darbringen, doch beabsichtigte sie auch noch, ihn um eine Gefälligkeit zu ersuchen.
    Schon am Morgen rollten darum mehrere Equipagen von dem Schlosse weg und hielten bald am Kai von Bridgetown.
     

    Plantagenbahn auf Barbados.
     
    Das große Boot des Seeamtes, das sie an der Treppe der Landungsbrücke erwartete, brachte die Besucher an Bord.
    Harry Markel war von dem Oberaufseher schon vorher davon verständigt worden, und wenn er und seine Leute diesen Besuch auch lieber nicht gesehen hätten, da sie immer fürchteten, er könnte schlimme Folgen nach sich ziehen, konnten sie ihn im vorliegenden Falle doch nicht abwenden.
    »Zum Teufel mit all diesem Volk!

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