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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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nicht in Verlegenheit setzen.
    – Nein, erwiderte Corty, den Burschen nehm’ ich auf mich!«
    An diesem Abend vereinigte in Nording-House noch einmal eine größere Tafel die Notabeln der Kolonie und die Gäste der Mistreß Kathlen Seymour. Nach Beendigung der Mahlzeit wurde dann wiederholt Abschied genommen, und die Passagiere des »Alert« begaben sich an Bord zurück Jeder trug in Guineen in einem seidenen Beutel die den Preisträgern im Wettbewerb der Antilian School zugesagte Prämie bei sich.
    Eine Stunde vorher war der junge Seemann eingetroffen, für den Mistreß Kathlen Seymour um Aufnahme gebeten hatte, und man hatte ihn sofort nach der für ihn bestimmten Kabine geführt.
    Für die Abreise war schon alles fertig, und morgen bei Sonnenaufgang sollte der »Alert« den Hafen von Bridgetown, seine letzte Haltestelle in Westindien, verlassen.
Siebentes Kapitel.
Der Anfang der Fahrt.
    Gegen zehn Uhr Vormittag war der »Alert« schon außer Sicht der nächsten Küste von Barbados, das von allen Inseln der Kleinen Antillen am weitesten nach Osten liegt.
    Der immerhin nur kurze Besuch der Preisträger in ihrer gemeinsamen Heimat war bisher also unter den günstigsten Umständen verlaufen; auch von den in dieser Erdgegend sonst so häufigen atmosphärischen Störungen hatten sie bei ihren Fahrten nur sehr wenig zu leiden gehabt. Jetzt begann die Rückreise, doch statt den Weg nach Europa einzuschlagen, sollte das Schiff, dessen Herren Harry Markel und seine Spießgesellen vom nächsten Tage an ausschließlich zu sein hofften, nach dem Gewässer des Großen Ozeans steuern.
    Tatsächlich schien es ja so, als ob die Passagiere des »Alert« dem ihnen von der Schurkenbande zugedachten Schicksale unmöglich entgehen könnten. In der nächsten Nacht sollten sie in ihren Kabinen überfallen und, ehe sie sich verteidigen könnten, ermordet werden. Wer hätte dann jemals die blutigen Vorgänge auf dem »Alert« entschleiern können? In den offiziellen Schiffsnachrichten würde der Dreimaster einfach unter den mit Mann und Maus verschollenen Fahrzeugen aufgeführt werden, von denen kein Mensch je wieder etwas erfährt. Auch jede Nachforschung mußte hier vergeblich bleiben, da der Kapitän Markel seine Raubzüge im Westen des Großen Ozeans mit dem Schiffe unter Änderung seines Namens und der bisher geführten Flagge, sowie nach einiger Veränderung der Takelage auszuführen gedachte.
    Die Anwesenheit des neu eingetroffenen jungen Seemannes konnte die Durchführung des lange gehegten Planes wohl kaum hindern. Jetzt waren zwar elf Passagiere an Bord, während Harry Markel und seine Leute nur zehn Mann zählten, diese hatten aber den Vorteil des unvermuteten Angriffes für sich.
    Und wie hätten die anderen auch diesen kräftigen, an Blutvergießen gewöhnten Burschen wirksam widerstehen können? Ferner sollte der Mordanschlag obendrein in der Nacht ausgeführt werden. Die Opfer wurden dann im tiefen Schlafe abgeschlachtet, und Erbarmen von dieser Verbrecherrotte zu erflehen, wäre sicherlich ganz nutzlos gewesen.
    Also wäre dem frechen Räuber voraussichtlich alles geglückt und sein Plan bis zum Ende durchgeführt worden; er behielt Recht gegenüber den zaghaften Einwendungen John Carpenters und der übrigen. Bei dem wiederholten Anlaufen längs der Kleinen Antillen hatte nichts sie verraten, der letzte Aufenthalt an Barbados ihnen aber noch eine Summe von siebentausend Pfund sozusagen in den Schoß geworfen, abgesehen von der besonderen Belohnung, die Mistreß Kathlen Seymour dein Schiffsführer zugewendet hatte.
    Der auf dem »Alert« jetzt mit eingeschiffte Seemann hieß Will Mitz. Er zählte nur fünfundzwanzig Jahre, war also kaum um fünf Jahre älter als Roger Hinsdale, Louis Clodion und Albertus Leuwen.
    Der mittelgroße, kräftige, gut gewachsene Will Mitz, der so beweglich und gewandt war, wie sich’s für einen Marsgast ziemt, machte den Eindruck eines ehrlichen und offenherzigen Mannes. Er zeigte sich außerdem sehr dienstwillig und war bei inniger Religiosität von tadellosem Auftreten. Niemals hatte er sich eine Strafe zugezogen, und keiner zeigte mehr Gehorsam oder entwickelte größeren Eifer im Dienste als er. Schon in seinem zwölften Jahre als Schiffsjunge eingetreten, wurde er nach und nach Leichtmatrose, Vollmatrose und zuletzt Bootsmann. Er war der einzige Sohn einer seit mehreren Jahren verwitweten Frau Mitz, die eine Vertrauensstellung in Nording-House einnahm.
    Nach einer letzten Reise in den

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