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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Antiliens… jedenfalls hatte die Räuberhorde vom »Halifax«, die so verwegen aus dem Gefängnisse in Queenstown entsprungen war, nur noch die Strafe für ihre Verbrechen zu erwarten.
    Auch Harry Markel mußte einsehen, daß ihm keine Aussicht auf Rettung mehr winkte und daß er seine Spießgesellen nicht wieder befreien und noch einmal zu Herren an Bord machen konnte.
    Nach der festen Verschließung der Luken und des Treppeneinganges bestand kein weiterer Verbindungsweg zwischen dem Frachtraume und dem Verdeck. An ein Durchbrechen des Schiffsrumpfes über der Schwimmlinie, sowie an eine Zerstörung der dicken Inhölzer oder an eine Durchlöcherung der Deckplanken war ohne Werkzeuge gar nicht zu denken. Das wäre auch nicht auszuführen gewesen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Ebenso vergeblich hätten die Gefangenen sich bemüht, in das Hinterteil des Schiffes dadurch einzudringen, daß sie die dicke und feste Plankenwand der Kambüse zu durchbrechen versuchten. Zu der Kambüse gelangte man überhaupt nur durch eine Luke vor dem Kastell. Hatten die Passagiere jetzt auch nur die Vorräte in der Kambüse zur Verfügung, so reichten diese doch für acht bis zehn Tage ebensogut aus wie das Wasser in den Tonnen auf dem Verdeck. Binnen achtundvierzig Stunden aber sollte der »Alert« doch – so nahm man wenigstens an – eine der Inseln des Archipels erreicht haben.
    Das Wetter klarte indes nicht auf, und wenn das andere Schiff hatte nach Osten absegeln können, kam das jedenfalls daher, daß es weiter nördlich gelegen hatte, wo der Passat sich schon beim Anbruche des Tages erhoben hatte.
    In Erwartung des Windes, von wo er auch kommen mochte, und während Hubert Perkins und Axel Wickborn auf dem Verdeck nahe der Treppenkappe Wache hielten, umringten die anderen Will Mitz, um auszuführen, was er ihnen aufzutragen hatte. Dabei äußerte Will Mitz:
    »Das wichtigste ist und bleibt es für uns, so bald wie möglich die Antillen anzulaufen…
    – Und da, sagte Tony Renault, diese Schurken der Polizei auszuliefern.
    – Zuerst wollen wir doch an uns selbst denken, meinte der praktische Roger Hinsdale.
    – Welchen Tag könnte der »Alert« wohl ankommen? fragte Magnus Anders.
    – Morgen Nachmittag, wenn uns der Wind begünstigt, antwortete Will Mitz.
    – Glauben Sie, daß der Wind von dieser Seite kommen werde? fragte Hubert Perkins, der dabei nach Osten hinwies.
    – Das hoffe ich; er muß dann aber auch noch sechsunddreißig Stunden anhalten. Bei der jetzigen Neigung zu Gewittern weiß man freilich nie, woran man ist.
    – Und welche Richtung werden wir einschlagen, erkundigte sich Louis Clodion.
    – Die genau nach Westen.
    – Sind wir da sicher, auf die Antillen zu treffen? fiel John Howard ein.
    – Ganz gewiß, versicherte Will Mitz. Der Archipel hat zwischen Antigoa und Tabago eine Länge von vierhundert Seemeilen, und auf welche Insel wir auch treffen mögen… in Sicherheit werden wir auf jeder sein.
    – Ohne Zweifel, erklärte Roger Hinsdale, gleichviel, ob das eine französische, englische, dänische oder holländische wäre, und selbst wenn wir durch ungünstige Winde aus unserem Kurs verschlagen würden und bei Guyana oder in einem Hafen der Vereinigten Staaten ans Land kämen.
    – Was zum Kuckuck, rief Tony Renault, wir werden doch nicht an Nord-oder Südamerika zwischen Neuengland und dem Kap Horn vorübersegeln!
     

    Der Lukendeckel wurde fest über seinen Scherstock gedrückt. (S. 357.)
     
    – Nein, das nicht, lieber Tony, schloß Will Mitz das Gespräch; der ›Alert‹ darf nur nicht durch Windstillen an diese Stelle gefesselt bleiben. Mag nur wieder Wind kommen und Gott es fügen, daß er uns günstig ist!«
    Es genügte freilich nicht »daß der Wind günstig war, er durfte vorzüglich auch nicht zu heftig werden. Für Will Mitz wäre es eine gar zu schwierige Aufgabe gewesen, mit einer Mannschaft von jungen Leuten zu manövrieren, denen es an seemännischer Kenntnis fehlte oder die sich davon bei der ersten Überfahrt doch nur sehr wenig angeeignet hatten. Was sollte Will Mitz aber beginnen, wenn ein schnelles Zugreifen nötig wurde, wenn entweder gehalst oder über Stag gesegelt werden sollte, wenn man lavieren oder Reffe einbinden mußte oder wenn gar ein Orkan die Bemastung zu zerstören drohte? Wie würde er gegen alle Möglichkeiten gewappnet sein, denen man in diesem von Zyklonen und Stürmen so oft heimgesuchten Meeresteile ausgesetzt ist?
    Harry Markel rechnete vielleicht noch auf

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