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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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sich dann freilich von den Antillen nur noch mehr entfernen.
    Bald brach nun der Sturmwind los, daß die Marssegel klatschten und in Fetzen gerissen zu werden drohten. Patterson konnte die Kajüte natürlich nicht verlassen, die andern aber blieben, in Wachsleinwandjacken und den Südwester auf dem Kopfe, auf dem Verdeck, um Will Mitz stets zur Hand zu sein. Das in Strömen herabstürzende Wasser singen sie in Baljen auf, um an solchem keinen Mangel zu leiden, wenn der vor dem Sturme fliehende »Alert« noch viel weiter aufs Meer hinaus verschlagen würde.
    Am Vormittag gelang es Will Mitz mit unerhörter Anstrengung, einen Schlag nach Südwesten zu erzwingen, was ihn wenigstens in der Breite der Antillen, und seiner Schätzung nach auf der Höhe von Barbados im mittleren Teile des Archipels hielt.
    Er hoffte schon, die zweimal gerefften Marssegel, das Brigg-und das große Klüversegel auch weiter beibehalten zu können, als der Wind am Nachmittage an Stärke zunahm und etwas nach Nordwesten schralte.
    Der »Alert« neigte sich manchmal so weit zur Seite, daß das Ende der großen Raa die Wellenkämme streifte und er große Mengen von Wasser übernahm.
    Harry Markel und seine Leute unten mußten sich sagen, daß es oben schlecht stehe und dem Schiffe vom Sturm so arg mitgespielt werde, daß Will Mitz die Herrschaft darüber verlieren müsse. Wenn es zerstört zu werden drohe, werde man sich schon noch an sie wenden müssen.
    Sie täuschten sich, und wenn der »Alert« zerstört würde, sollte er eher mit Mann und Maus verschlungen werden, als den Verbrechern nochmals in die Hände fallen!
    Will Mitz erlahmte auch unter diesen grauenvollen Verhältnissen nicht, und es schien, als ob die jungen Passagiere die Gefahr nicht sehen wollten.
    Allen Befehlen kamen sie mit ebensoviel Mut wie Geschicklichkeit nach, wenn es sich darum handelte, die Segelfläche zu verringern.
    Das große Marssegel wurde, ebenso wie das Briggsegel, eingezogen und festgebunden. Der »Alert« lief nur noch unter dem kleinen Marssegel, das zweimal gerefft wurde, eine Arbeit, die durch das Vorhandensein doppelter Raaen auf dem Schiffe erleichtert wurde. Am Vorderteile ließ Will Mitz nur ein Klüversegel, und am Hinterteile, am Besan, ein dreieckiges Sturmsegel stehen, das fest genug war, auch den stärksten Winddruck auszuhalten. Und noch immer alles ringsum öde und leer! Kein Schiff zu sehen! Obendrein wär’ es ja auch ganz unmöglich gewesen ein solches anzulaufen, da man jetzt kein Boot aufs Meer setzen konnte.
    Will Mitz sah bald ein, daß er darauf verzichten mußte, gegen den Sturm anzukämpfen. Es verbot sich unbedingt, scharf dagegen anzusegeln oder sich ihm gerade gegenüber zu stellen. Der »Alert« hatte aber »Flucht vor sich«, wie die Seeleute sagen, und lief nicht Gefahr, an eine Küste zu treiben, von der er nicht wieder hätte loskommen können. Vor ihm lag ja der ganze Atlantische Ozean, und in kurzer Zeit trennten ihn wahrscheinlich mehrere tausend Seemeilen von Westindien.
    Bei luvwärts gelegtem Steuer drehte das Schiff unter dem furchtbarsten Schwanken, und nachdem es in die Richtung der Wellen gekommen war, schoß es mit Rückenwind pfeilschnell dahin.
    Das ist aber besonders gefährlich, wenn ein Schiff nicht noch schneller läuft als die Wellen und dann immer einen Schwall von Wasser übernimmt. Die Handhabung des Steuers wird ebenfalls sehr gefährlich, und die dabei stehenden Leute müssen sich anseilen, um nicht über Bord gespült zu werden.
    Trotz ihres Widerspruches veranlaßte Will Mitz die jungen Leute, sich in die Kajüte zurückzuziehen. Er werde sie schon rufen, wenn er ihrer bedürfte.
    Und in der Kajüte, deren Wände knarrten und krachten, auf den Bänken zusammengekauert, wiederholt durchnäßt von dem Wasser, das vom Verdeck aus hereinsprudelte, sowie darauf beschränkt, sich mit Schiffszwieback und Konserven zu sättigen, verbrachten die jungen Leute den 25. September, den schrecklichsten Tag. den sie bisher erlebt hatten.
    Dann kam die Nacht mit ihrer Finsternis und dem entsetzlichsten Getöse ringsumher. Der Orkan wuchs zu unvergleichlicher Heftigkeit an. Da drängte sich jedem die Frage auf, ob der »Alert« ihm wohl noch vierundzwanzig Stunden widerstehen, ob man nicht gezwungen sein werde, die Masten zu kappen, wenn das überhaupt gelang, um ihn vor dem Kentern zu bewahren, oder ob er nun nicht bald werde in die Tiefe gerissen werden.
    Will Mitz stand jetzt allein am Steuer. Mit Gewalt bekämpfte er

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