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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Dokumentation von der wunderbaren Umwandlung des 'Seaview'. Gladys und Len sehen es sich an. Gregory und ich können es uns nicht angucken, weil wir im Restaurant arbeiten müssen, aber Len verspricht uns, dass er es für uns aufnehmen wird. Der Beitrag ist schon groß im Lokalblatt angekündigt worden. Ob Chris es sich auch ansehen wird, wundere ich mich.
    Am nächsten Morgen klingelt Gregory schon früh an unserer Haustür, denn wir haben uns verabredet, die Aufnahme noch vor der Arbeit gemeinsam anzusehen.
    Wir setzen uns gemütlich seit an seit auf das Sofa und starren gespannt auf den Bildschirm. Gregory kaut vor Nervosität an seinen Fingernägeln.
    Gerade, als der Film los geht, klingelt mein Handy.
    Argh. Wie lästig ist das denn?
    Mit einem Auge auf dem Bildschirm nehme ich das Gespräch an. Es ist mein Vater. Auch das noch.
    Er erzählt, dass er und Mama aus Indien zurück seien und bedankt sich dafür, dass ich auf die Beerdigung gegangen bin. Meiner Mutter insbesondere hätte das sehr viel bedeutet.
    Er erzählt ein wenig von der Indienreise und ich merke, dass ich eigentlich gar nicht zuhöre, sondern jetzt ganz auf das Geschehen auf dem Bildschirm konzentriert bin.
    Ron regt sich gerade über die Jakobsmuscheln auf und meint, „die Kombination mit den Trüffeln sei eine Perversion“.
    Whoops. Hat er das so ausgedrückt? Ich denke heimlich: „Hoffentlich sieht Adrian die Doku nicht“. Irgendwie kommt das Ganze auf dem Fernseher noch krasser herüber, als ich es damals empfunden habe.
    „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragt mein Vater jetzt in mein Ohr.
    „Ja, klar“, sage ich geistesabwesend.
    „Was habe ich denn gerade gesagt?“, fragt er streng.
    Jetzt zeigt das Fernsehen gerade, wie wir beim Einkaufen sind.
    „Irgendetwas mit Kaufen“, murmle ich.
    „Nicht KAUFEN“, sagt mein Vater, „VERKAUFEN. Ich sagte ganz deutlich, dass du Claras Haus natürlich verkaufen wirst.“
    Jetzt hat er meine ganze Aufmerksamkeit mit einem Mal für sich.
    „Was?“, schreie ich in das Mundstück, „Warum das denn?“
    Gregory sieht genervt auf und sagt: „Psst!“
    „Weil du in deinem Alter und deinem Lebensstand kein eigenes Haus brauchst. Und wir brauchen es auch nicht mehr. Wir fahren doch gar nicht mehr nach Aldeburgh in die Ferien.“
    „Moment mal, Papa“, ich merke, wie mir der Hals schwillt, „darf ich dich daran erinnern, dass das immerhin mein Haus ist? Ob ihr es braucht oder nicht ist eher nebensächlich. Die Frage ist, ob ich es brauche. Und das habe ich noch nicht entschieden.“
    „Du kannst es gar nicht behalten“, sagt mein Vater eiskalt, „Da merkt man schon wieder mal, was du doch noch für ein Kind bist Nannilein. So ein Haus 'hat' man nicht einfach. Da fallen Gebühren an. Da gibt es Reparaturen. Das kannst du nicht bewältigen. Dafür hast du nicht das Kapital.“
    Ich denke fieberhaft nach. „Doch. Ich kann es vermieten. Da kriege ich Geld dafür.“
    „So ein Quatsch. Du weißt doch nicht einmal, wie es mit dir beruflich weitergeht. Ich habe nicht den Eindruck, dass du überhaupt nennenswerte Fortschritte machst. Ich habe schon mit einem befreundeten Immobilienmakler gesprochen. Er sagt, dass die Preise für solche Objekte zur Zeit sehr gut stehen. Er kommt nächste Woche und macht die entsprechenden Fotos und Begutachtungen. Das Geld für den Verkauf lege ich dann gut an. Das vermehrt sich in den nächsten Jahren über die Zinsen und du hast ein schönes finanzielles Polster, falls deine jetzigen Karrierebestrebungen sich erwartungsgemäß als heiße Luft erweisen. Ich rufe dich noch an und sage dir Bescheid, welchen Tag du für den Termin mit dem Makler freihalten musst.“
    Ich bin bis zum Bersten wütend. Schon wieder ist er dabei, mein ganzes Leben für mich zu managen.
    „Papa“, schreie ich in das Telefon, („Shhhh!“, macht Gregory), „Papa“, sage ich etwas leiser, „du kannst nicht einfach so über meine Belange entscheiden. Das ist MEIN Haus und ich werde es verkaufen, wenn ICH will, wenn es überhaupt dazu kommen sollte, denn ich habe eine gute Meinung, es zu behalten. Du kannst dir deinen Makler an den Hut stecken, und wenn er kommt, kann er gleich wieder gehen, denn ich schließe ihm mit Sicherheit nicht die Tür auf und lass ihn überall durch MEIN Haus trampeln!“
    Ich lege auf, ohne seine Antwort abzuwarten.
    „Na toll!“, sagt Gregory, „Jetzt habe ich nur die Hälfte mitbekommen, Anna. Musste das sein?“ Er springt verärgert auf. „Ich

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