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Reiterferien am Meer

Reiterferien am Meer

Titel: Reiterferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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Augen starrten ins Leere. Sie schien mit ihren Gedanken kilometerweit entfernt zu sein. Sah sie sich im Geiste schon mit ihrem Pferd Starshine in einem anderen Gestüt, wo sie sich ihren Unterhalt verdiente?
    Würde sie wirklich davonlaufen? Würde sie einem Gefühl des Unglücklichseins nachgeben, das doch irgendwann von selbst abklingen musste? – Was stand uns bevor?

„Was können wir nur tun?“, seufzte ich, während Babs und ich durch den dämmerigen Obstgarten gingen, um Misty und Patch, wie jeden Abend, gute Nacht zu wünschen.
    „Leider können wir Carol nur weglaufen lassen“, meinte Babs resigniert. „Ach, mir ist scheußlich zumute! Schließlich sind wir mit daran schuld.“
    Als wir über die Koppel gingen, kamen die Pferde erwartungsvoll auf uns zugelaufen. Doch wir brachten es einfach nicht fertig, sie an diesem Abend unbefangen zu tätscheln. „Meinst du, wir müssten Tante Di etwas davon sagen?“, fragte ich bedrückt. „Müssen wir ihr nicht erzählen, wie heftig Carol gegen sie eingestellt ist?“
    „Auf keinen Fall!“ Erschrocken legte Babs mir die Hand auf den Arm. „Wenn Tante Di etwas davon erführe, würde sie womöglich zurückschrecken – und dadurch ihr eigenes Glück und das von Steve zerstören.“ Niedergeschlagen schüttelte sie den Kopf. „Ich möchte fast wetten, dass sie Hals über Kopf abreiste, noch ehe Carol davongelaufen ist.“
    „Sie würde trotz ihrer Liebe zu Steve verzichten“, nickte ich, ebenfalls überzeugt.
    „Und damit ihr Glück verlieren.“ Noch nie hatte ich Babs so traurig gesehen. „Sie vergrübe sich wieder in ihre Einsamkeit im Pony Forest.“
    Es schien einfach keinen Ausweg zu geben! Dabei waren Di und Steve wie füreinander bestimmt. Sie teilten ungemein viele Interessen, und Tante Di würde als Frau Rowlands in Haus und Hof helfen und ihren Mann pflegen können, wenn es nötig war. Carol und Don würde eine neue, verständnisvolle Mutter den Weg ins Erwachsensein erleichtern können.
    „Carol könnte es so viel einfacher haben“, sagte ich laut, „wenn sie sich nur überwinden könnte und Tante Di annähme. Den Haushalt und die Pflege ihres kranken Vaters, die sie jetzt so sehr in Anspruch nehmen, wäre sie mit einem Schlag los.“
    Babs nickte stumm. Sie schob Patchs Kopf, der in ihrer Tasche nach einem Leckerbissen suchte, mit einem Ruck beiseite. Ich kraulte Misty sacht zwischen den Augen und legte ihm die Wange an den seidigen Hals.
    „Wären doch die Menschen nur halb so vernünftig wie Pferde“, flüsterte ich. „Du verstehst dich aufs Glücklichsein, nicht wahr, Misty? Du leidest nicht so an Vergangenem, wie die Menschen es tun. Du frisst deinen Hafer, träumst vor dich hin und bist zufrieden.“
    „Ach, was für ein Jammer“, seufzte Babs. „Und dabei steht das Springturnier vor der Tür! Wir können höchstens noch auf ein Wunder hoffen.“
    „Ein Wunder?“, wiederholte ich. „Eine ganze Reihe von Wundern müsste geschehen.“
    Am Tag des Turniers in Sheepdown strahlte die Sonne vom klarblauen Himmel.
    Tante Di hatte den Wecker auf halb sechs gestellt. Nach einem eiligen Frühstück striegelten Babs und ich unsere Pferde und gaben dem Lederzeug Glanz. Wir waren noch nicht ganz fertig, da kam Tante Di in Begleitung des fröhlich tollenden Scamp und ging mit uns zum Folly-Hof; wir wollten sehen, ob wir behilflich sein konnten, unsere Schaureiter auf ihr erstes Auftreten vorzubereiten.
    Auf dem Hof herrschte eifriges Treiben. Zu unserer Überraschung bemühten sich Lenny, Carol und Don um Golden Boy.
    „Was soll das heißen?“, fragte Babs. „Soll Golden Boy etwa auch mit aufs Turnier?“
    „Hast du etwas dagegen?“, rief Don lachend. „Der Turnierleiter hat Paps gestern angerufen. Man habe jetzt erst – stell dir das vor! – festgestellt, dass jener Herr Rowlands, der die Reitschule auf dem Folly-Hof aufbaue, der berühmte Steve Rowlands, der Sieger vom Großen Preis sei, und dass auch das Pferd Golden Boy sich bei uns befände.“
    Don klopfte die Bürste zum Säubern gegen die Wand, und Lenny ergriff die Gelegenheit, den Bericht fortzusetzen.
    „Ja, und nun hat der Mann dringend gebeten, doch das Pferd heute mitzubringen. Man wolle Steve Rowlands mit seinem Pferd fotografieren und die Bilder verkaufen. Der Erlös soll an die Pferdehilfe gehen.“
    „Und Vater ist tollkühn genug, um tatsächlich hinzureiten“, fügte Carol hinzu, während sie von ihrem Eimer mit Seifenlauge, mit der sie Golden Boys Schweif

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